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Neerstedt. Ordentlich verkauft, aber zu viele Chancen liegen gelassen, um auch nur ansatzweise für etwas Spannung zu sorgen – so lässt sich das Heimspiel der Handballerinnen des TV Neerstedt gegen den VfL Stade zusammenfassen. Vor heimischem Publikum verloren die Aufsteigerinnen gegen den Tabellenzweiten der Oberliga Nordsee mit 22:27 (10:17). Bei den Grün-Weißen stimmte die Einstellung zwar, es wurde aber doch recht schnell ersichtlich, dass hier ein Oberliga-Aufsteiger gegen einen Drittliga-Absteiger spielte. Die Gäste agierten schlichtweg temporeicher und bestraften jede noch so kleine Nachlässigkeit der Neerstedterinnen umgehend.
Die Enttäuschung über die Niederlage hielt sich beim TV-Trainerduo Maik Haverkamp/Michael Kolpack allerdings in Grenzen. Was Zählbares hatten sie ohnehin nicht fest eingeplant, vielmehr sollte der Favorit so lange wie möglich geärgert werden. Und tatsächlich klappte das phasenweise recht ordentlich. „Wir haben uns nicht abschießen lassen, auch wenn wir uns dafür nichts kaufen können. Das Hinspiel hatten wir noch mit zehn oder elf Toren verloren. Jetzt konzentrieren wir uns auf die Partie gegen den TV Oyten“, sagte Haverkamp.
Er sah einen guten Beginn seiner Mannschaft. Nach zwölf Minuten leuchtete ein 6:6-Unentschieden von der Anzeigetafel. Die 5:1-Deckung stand zu Beginn gut und agierte recht aufmerksam. Beiden Teams fehlte gerade in dieser Phase allerdings im Angriff auch etwas die Durchschlagskraft. Das Problem: Während die Staderinnen mit zunehmender Spielzeit immer mehr Lücken in die TVN-Deckung rissen und zu guten Möglichkeiten kamen, begleitete die schlechte Chancenverwertung die Neerstedterinnen durch das gesamte Spiel. „Gegen solch eine Mannschaft wie Stade ist es wichtig, vorne konzentriert und effektiv abzuschließen, ansonsten wird das sofort bestraft“, erklärte Haverkamp. Und weil seine Sieben bei Abschlüssen eben mal am Pfosten, am Block oder der VfL-Schlussfrau scheiterte, zogen die Gäste immer weiter davon.
In den finalen zehn Minuten der ersten Hälfte unterliefen dabei allerdings beiden Teams einige einfache Fehler, doch Stade agierte alles in allem einfach abgeklärter und cleverer. Mit der 17:10-Halbzeitführung hatte der Tabellenzweite jedenfalls schon für so etwas wie eine kleine Vorentscheidung gesorgt.
Immerhin ließen die Neerstedterinnen zu keinem Zeitpunkt die Köpfe hängen. Sie versuchten, den Abstand in Durchgang zwei zu verkürzen – mit durchwachsenem Erfolg. „Wir hatten unsere eigene Deckung in Durchgang zwei besser im Griff“, lobte Haverkamp. Doch er musste eben auch mit ansehen, wie seine Mannschaft weiterhin Chancenwucher betrieb. Beispielhaft dafür: Innerhalb weniger Augenblicke gewannen die Neerstedterinnen zweimal den Ball in der Abwehr und spielten schnell nach vorne. Bei beiden Tempogegenstößen warfen sie jedoch stumpf die Torhüterin an. „Wir haben Hochkaräter liegen gelassen, da müssen wir cleverer sein“, forderte Michael Kolpack und sagte weiter: „In der Oberliga muss man schon besser wissen, was man macht. Die Torhüterin macht den Hampelmann und wir werfen sie an.“
So sahen sich die Neerstedterinnen nach 45 Minuten bereits mit zehn Toren im Hintertreffen. Ein Debakel drohte. Doch die Einstellung stimmte eben weiterhin. Und weil die Staderinnen nun auch offensichtlich einen Gang runtergeschaltet hatten, verkürzten die Grün-Weißen zwei Minuten vor Ende auf 22:26. Tatsächlich hätten sie den Vorsprung nur wenige Sekunden später weiter schmelzen lassen können: In der Abwehr eroberten die Grün-Weißen den Ball, verdaddelten ihn jedoch beim anschließenden Tempogegenstoß wieder genauso schnell. In Gefahr geriet der Auswärtssieg der Staderinnen so jedenfalls nicht mehr.
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