
In der Gemeinde Hude gibt es einen, in Ganderkesee schon zwei und die Gemeinde Großenkneten hat sogar vier davon – die Stadt Wildeshausen hingegen tut sich seit Jahren schwer, einen Kunstrasenplatz auf den Weg zu bringen. Nun jedoch gibt es einen neuen Anlauf, angeschoben vom VfL Wildeshausen mithilfe etlicher Unterstützer aus der örtlichen Wirtschaft und aus dem Umfeld des Vereins.
„Es gibt eine sehr positive Grundstimmung in der Stadt“, freut sich Matthias Ruhle, Fußball-Abteilungsleiter im VfL. „Und wir wollen jetzt Schritt für Schritt mehr Leute ins Boot holen.“ Die Initialzündung sei von mehreren Wildeshauser Unternehmern gekommen, sagt Ruhle. Bereits im November hatte Volker Schröder von der Firma Landmaschinen Schröder eine „konzertierte Aktion“ für einen Kunstrasenplatz in Wildeshausen angeregt.
„Im Dezember haben sich elf Unternehmen zusammengetan“, berichtet Matthias Ruhle, „dabei ist schon eine niedrige sechsstellige Summe zugesagt worden.“ Das reicht natürlich bei Weitem noch nicht. Der Verein kalkuliert mit einer Gesamtsumme von 800.000 bis 900.000 Euro – inklusive Flutlichtanlage und Umzäunung.
Zwar wurde das Flutlicht auf den Trainingsplätzen am Krandelstadion gerade erst erneuert – „aber wir bekommen damit nicht alles ausgeleuchtet“, sagt der VfL-Vorsitzende Ottmar Jöckel. Deshalb müsse der Platz eins, der zum Kunstrasenplatz umgerüstet werden soll, zwingend auch mit Flutlicht versehen werden. „Das ist eine ziemliche Investition“, weiß auch Jöckel. „Wir versuchen daher, so viele private Gelder wie möglich zu sammeln“, ergänzt er.
Dafür will der Verein nach Angaben des Fußball-Abteilungsleiters ab sofort kräftig die Werbetrommel rühren. Flyer mit Spendenaufrufen sind in Arbeit, beim Rewe-Markt an der Delmenhorster Straße können bereits Leergut-Bons in Kunstrasen-Spenden umgewandelt werden. Und in Kürze wird auf der VfL-Homepage ein „digitaler Kunstrasenplatz“ angelegt, an dem alle Mitglieder virtuelle Anteile erwerben können. Ab 20 Euro ist ein Quadratmeter zu haben. „Das Spendenkonto wird wöchentlich überprüft“, sagt Matthias Ruhle.
Allein mit Spenden und Sponsoring wäre ein Kunstrasenplatz natürlich nicht zu finanzieren. Fördermittel werden vom Landessportbund und vom Landkreis Oldenburg erwartet, aber den Löwenanteil müsste die Stadt schultern – mit Blick auf die finanziellen Unwägbarkeiten wegen der Corona-Krise erscheint derzeit eine Investition von mehreren Hunderttausend Euro indes schwierig bis unmöglich.
Aber das Thema kommt demnächst wieder auf die Tagesordnung. Am Dienstag, 9. März, werde der Ausschuss für Stadtentwicklung, Tourismus, Sport und Kultur sich mit dem Wunsch des VfL nach einem Kunstrasenplatz beschäftigen, weiß Matthias Ruhle. Im September 2019 hatte der Ausschuss sich gegen die weitere Planung in dieser Richtung ausgesprochen. Jetzt aber soll es klappen, hoffen die Fußballer des VfL und ihre Unterstützer.
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