
Bremen. Die Volleyballer der VG Delmenhorst-Stenum treten in der Oberliga weiterhin auf der Stelle. Beim Tabellenletzten TV Bremen-Walle 1875 verlor das Team von Trainerin Susanne Schalk das fast schon wichtigste Saisonspiel mit 1:3 (15:25, 22:25, 25:22, 15:25) und bot beim Hinrundenabschluss phasenweise eine unterirdische Leistung.
Nach zuletzt mehr als schwachen Leistungen sollte in Bremen-Walle eigentlich der Knoten platzen – entsprechend motiviert waren die Schalk-Schützlinge angereist. Wie so oft deckten sich dann aber die eigene Willensbekundungen nicht mit dem, was am Ende herauskam. Zumindest im ersten Satz war dies so, denn die Gäste wirkten fahrig, bekamen keinen Zugriff auf Gegner und Spiel. Eine schwache Annahme, die an diesem Tage den Namen nicht ansatzweise verdient hatte, verhinderte ein sauberes Passspiel und auch im Angriff wehte nur ein laues Lüftchen. „Da passte bei uns nichts zusammen“, monierte Coach Schalk und vermochte auch mit ihren Auszeiten das eigene Team nicht zu erreichen. Nach vier Annahmen in Folge, die den Ball irgendwohin spielten und vier Angriffen hintereinander, die entweder im gegnerischen Block, im Netz oder im Aus landeten, war der Satz entschieden.
Etwas besser wurde es dann im zweiten Durchgang, als sich die VG-Herren auf ihre Stärken besannen und einen kleinen Rückstand Punkt für Punkt aufholten. Der Satz hätte durchaus kippen können, doch den großgewachsenen Waller Diagonalspieler bekamen die Gäste einfach nicht in den Griff. „Der wurde natürlich auch vom eigenen Zuspieler gesucht“, sagte Schalk, die beobachten musste, wie auch dieser Abschnitt verloren ging.
In Durchgang drei waren es die Gastgebern, die plötzlich schwächelten und die VG wieder zurück ins Spiel finden ließen. Mit platziert und hart geschlagenen Angaben machten die Gäste jetzt viel Druck und zeigten sich auch am Netz deutlich verbessert. Vor allem Florian Süßmuth, der verletzungsbedingt erstmals seit vier Wochen wieder als Angreifer agierte, wusste zu gefallen. Am Ende wurde es zwar wieder etwas enger, doch das 25:22 war letztlich verdient und ließ die Delmestädter wieder Hoffnung schöpfen.
Nach einem ausgeglichenen Start in den vierten Durchgang brachte eine offensichtliche Fehlentscheidung des Badener Schiedsgerichtes die Gäste derart aus dem Tritt, dass fortan nur noch wenig zusammenlief. „Das können meine Jungs einfach gut, sich durch eine Schiri-Entscheidung derart aus dem Konzept zu bringen“, suchte Schalk aber nicht die Schuld bei anderen. „Derzeit ist jeder mehr mit sich selbst beschäftigt und mit sechs Niederlagen im Rücken kommt man da auch ganz schlecht raus. Da wird gerne mal die Schuld beim Schiedsrichter gesucht“, sagte die Trainerin, die es nicht mehr schaffte, ihr Team zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Walle nutzte rigoros die Verunsicherung der VG aus und holte sich letztlich verdient den ersten Saisonsieg.
Nach Punkten zogen die Bremer nun gleich und sind nur aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses noch Schlusslicht. Für die Delmenhorster werden die nächsten Wochen nicht leichter, zumal in vierzehn Tagen das Spiel beim Spitzenreiter VfL Wildeshausen ansteht, wo die Vorzeichen genau andersherum sind, als es vor der Saison prognostiziert wurde. Während die Aufsteiger von der Hunte den Klassenerhalt sicher haben und sogar in Richtung Regionalliga schielen können, backen sie an der Delme momentan kleinere Brötchen. „Wir werden irgendwann den Schalter umlegen“, ist Trainerin Susanne Schalk sicher, dass am Ende zumindest der Klassenerhalt stehen wird.
VG Delmenhorst-Stenum: Sanders, Carus, Süßmuth, Bode, Wahle, Rüdiger, Müller, Förstermann, Marks, Hägermann, Doig, Hoffmann.
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