
Delmenhorst. Auch die Mannschaft der Stunde hat den TuS Hasbergen nicht stoppen können: Mit einem lockeren 6:0 (3:0)-Erfolg bei der zuletzt sehr starken Reserve des TV Jahn Delmenhorst machte der Spitzenreiter der 1. Fußball-Kreisklasse den nächsten Schritt in Richtung Aufstieg – aus 17 Partien stehen optimale 51 Punkte zu Buche. Vermutlich würde es für die Mannschaft des Trainerduos Andreas Lersch/Tim Müller selbst dann zum Sprung in die Kreisliga reichen, wenn sie die mehrere der verbleibenden 13 Partien verlieren sollte. „Trotzdem haben es die Jungs wohl für einen Aprilscherz gehalten, als ich in der Halbzeit ziemlich laut geworden bin“, berichtete Lersch. „Die Jungs gucken vorher nur auf die Tabelle und denken, gegen den Vorletzten können wir locker Tore machen. Dadurch haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht.“
Beide Mannschaften waren schon am Sonnabend im Einsatz. Hasbergen hatte sich mit 3:0 beim FC Hude II behauptet, für die Jahner reichte es zu einem 1:1 gegen Colnrade. Jahn II kam immerhin mit der Empfehlung von acht Punkten aus den vier Spielen in diesem Jahr, darunter überzeugende Siege gegen die SF Wüsting und den KSV Hicretspor und ein beachtliches 3:3 gegen den TV Falkenburg. 35 Minuten lang hielten die Violetten den designierten Meister fast gänzlich aus ihrer Gefahrenzone, doch durch einen unnötiger Elfmeter und zwei schlecht verteidigte Eckbälle luden sie Hasbergen zum Toreschießen ein.
Vor der Viererkette der Gastgeber sollte der erfahrene Patrick Leu abräumen, was ihm lange Zeit gut gelang. Leu setzte zudem aus 32 Metern den ersten Torschuss nach einer Viertelstunde, den Hasbergens ansonsten beschäftigungsloser Torwart Lennart Bonk zur Ecke abwehrte. Kurz darauf ging Leu allerdings im eigenen Strafraum zu ungestüm gegen Houssein Hazimeh in den Zweikampf. Den fälligen Strafstoß verwandelte Sebastian Kowalski souverän zum 1:0 (18.). Trotzdem blieb der Favorit weiter vieles schuldig. „Wir haben fast nur lange Bälle gespielt, dadurch kam kein Spielfluss auf“, kritisierte Lersch.
Gefährlich wurde es nur, wenn der schnelle Jonas Müller auf der linken Außenbahn eingesetzt wurde. Das klappte erst nach einer guten halben Stunde besser, als Müller einen Eckball herausholte und diesen auch selbst ausführte. Jahn-Keeper Juri Giese rief bei dem auf den zweiten Pfosten geschlagenen Ball noch laut „Torwart“, segelte jedoch unter der Kugel hindurch, sodass Jonas Schröder zum 2:0 einköpfte (35.). Der Innenverteidiger hatte erst zwei Tage zuvor sein erstes Saisontor markiert. In Minute 43 trat Hazimeh den Eckball von links und fand diesmal Müller am kurzen Pfosten – das 3:0, erneut per Kopf. „Wir kriegen in der ersten Halbzeit alle Gegentore nach Standards, das war sehr ärgerlich“, analysierte Jahn-Trainer Frank Oehlmann. Trotzdem war die Führung inzwischen hochverdient, weil Giese zweimal per Fußabwehr gegen Kowalski (42.) und Patrick Nowag (43.) parierte und bei Müllers nächstem starken Antritt nur der Pfosten im Weg stand (39.).
Die Ansprache von Lersch fruchtete nach dem Seitenwechsel, jetzt trumpfte Hasbergen auch spielerisch auf. Nachdem zunächst Nils Laminsky für Jahn auf der Linie geklärt hatte (47.), bestrafte der ehemalige Jahner Cem Oflazoglu die zunehmende Unordnung bei den Platzherren mit einem trockenen Schuss zum 4:0 (61.). Jonas Müller belohnte sich für seine überzeugende Leistung mit dem Abstauber zum 5:0 (66.). Kurz vor Schluss durfte Nico Gawlista noch das halbe Dutzend vollmachen (88.). „In der zweiten Halbzeit lief es bedeutend besser, da war es ein Spiel auf ein Tor“, freute sich Lersch. Sein Gegenüber war mit dem kämpferischen Einsatz zufrieden. „Wir müssen unsere Punkte woanders holen. Das werden wir auch schaffen“, sagte Oehlmann.
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