
Es war ohne Frage ein extrem hartes Programm, das dem VfL Wildeshausen in den vergangenen Tagen bevorstand. Die Krandelkicker empfingen innerhalb von vier Tagen mit dem SC Melle und dem TuS BW Lohne das Spitzenduo der Fußball-Landesliga. Insofern war von vornherein klar, dass zwei Niederlagen nun wahrlich keine Schande wären. Am Sonntagnachmittag, kurz vor 16 Uhr, stand fest, dass der VfL diese zwei Niederlagen kassiert hatte. Allerdings war beim knappen 0:1 (0:0) gegen Lohne genau wie drei Tage zuvor beim 1:2 gegen Melle definitiv mehr möglich. Die Wildeshauser waren keinesfalls die schlechtere Mannschaft und hätten ein Remis erneut verdient gehabt. Weil aber lediglich die Gäste einmal trafen, ging das Team von Marcel Bragula wieder leer aus und kassierte die zweite Heimpleite der laufenden Saison.
Der VfL-Coach zeigte sich mit der Vorstellung seiner Schützlinge dann auch durchaus zufrieden. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Ein Unentschieden wäre das gerechte Ergebnis gewesen“, fand Bragula. Sein Team habe gegen die beste Offensive der Liga die Räume eng gemacht und nur wenig zugelassen. Im Spiel nach vorne hätte sich Bragula jedoch ein paar mehr Aktionen gewünscht. Man sei zu selten durchgekommen, bemängelte er. „Wir haben jetzt zweimal knapp mit einer guten Leistung verloren“, meinte der Wildeshauser Trainer mit Blick auf die vergangenen Tage. Das sei bitter.
Lohnes Coach Henning Rießelmann befand derweil, dass seine Elf unterm Strich verdient gesiegt habe. Ähnlich wie Bragula lobte er vor allem die Defensivleistung seiner Mannen. „Wir haben kompakt verteidigt, aus dem Kollektiv heraus die Räume eng gemacht und nur wenig Chancen zugelassen“, lobte Rießelmann. In Wildeshausen müsse man erst mal gewinnen. „Die Jungs haben den Kampf angenommen“, meinte er.
Da beide Mannschaften über weite Strecken wirklich gut verteidigten, bekamen die Zuschauer im Krandel kaum Torchancen aus dem Spiel heraus zu sehen. Entsprechend wenig überraschend war es daher, dass der einzige Treffer des Tages aus einer Standardsituation resultierte. Ein Freistoß von der rechten Seite segelte in den Strafraum und landete bei Felix Övermann, der zum 1:0 für Lohne einköpfte (63.). „Das ist dann die eine Aktion, die das Spiel entscheidet“, meinte Bragula.
Eine solche Aktion hätte es allerdings genauso gut auf der anderen Seite geben können, wenn denn Maximilian Seidel seine Riesenchance zur Führung für den VfL genutzt hätte. Nachdem TuS-Keeper Jannik Wetzel einen knallharten Freistoß von Lukas Schneider aus gut 20 Metern pariert hatte, kam Seidel im Strafraum an den Ball und hätte eigentlich nur noch abstauben müssen. Er scheiterte jedoch ebenfalls an Wetzel. „In so einem Spiel musst du solche Chancen nutzen“, monierte Bragula, dessen Elf fortan am Drücker war und viel Ballbesitz hatte, aber eben nicht mehr zu weiteren richtig gefährlichen Szenen kam.
Nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht lange, bis die Gäste die erste hervorragende Möglichkeit zur Führung hatten. Lennard Prüne wurde steil geschickt und war frei durch, doch VfL-Torhüter David Lohmann kam aus seinem Kasten geeilt und klärte noch stark, bevor Prüne an den Ball kommen konnte (48.).
Das sollte es mit nennenswerten Gelegenheiten jedoch erst mal wieder gewesen sein – bis Lohne das 1:0 erzielte. Auch danach blieben Chancen Mangelware, es gab auf beiden Seiten eben kaum ein Durchkommen. Nach einem Ballverlust der Gastgeber befand sich Nico Gill einmal in einer aussichtsreichen Position im Strafraum, aber Steven Müller-Rautenberg hinderte ihn erfolgreich am Abschluss (78.). In der Schlussphase versuchte Wildeshausen noch mal alles und verlagerte das Spiel nahezu komplett ins letzte Drittel, aber es sprang keine Großchance mehr heraus.
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