
Stenum. Den Personalsorgen getrotzt, auch das Derby-Rückspiel gegen den TV Jahn gewonnen und den Anschluss an den Bezirksliga-Tabellenführer JSG Emstek/Höltinghausen gewahrt: A-Jugend-Trainer Frank Radzanowski konnte mit der Leistung seines VfL-Stenum rundum zufrieden sein. „Ein klares Kompliment an meine Mannschaft. Am Mittwoch hatten wir aufgrund von Krankheiten und Verletzungen nur zehn Mann beim Training. Heute haben einige Jungs über 90 Minuten Vollgas gegeben, die in dieser Woche gar nicht trainieren konnten“, lobte der Coach seine Spieler. Aufgrund dieser Umstände gewinnt der 3:1 (1:1)-Erfolg des VfL Stenum noch mehr an Gewicht. Schon am Dienstag kann der VfL mit einem zu erwartenden Sieg beim Schlusslicht VfL Wildeshausen – zumindest vorübergehend – die Tabellenspitze übernehmen. Dort thront Emstek nach dem 13:0 über Wildeshausen mit optimalen 15 Punkten, Stenum folgt mit 13 Zählern.
Die drei Punkte gegen die Violetten standen anfangs allerdings auf der Kippe, weil Jahn früh in Führung ging. Außerdem hatten die Gäste im Anschluss sogar Möglichkeiten, um weitere Treffer nachzulegen. „Aber wir haben das Spiel ab der 20. Minute aus der Hand gegeben und immer weniger so Fußball gespielt, wie wir uns das vorgestellt hatten“, kritisierte Jahn-Trainer René Rohaczynski seine Elf. „Es war ein verdienter Stenumer Sieg. Wir sind immer noch nicht da, wo wir sein wollen beziehungsweise sein können.“
Immerhin hat Rohaczynski seine Wunschformation jetzt beinahe zusammen, das sah im Hinspiel vor drei Wochen (4:2 für Stenum) noch etwas anders aus. Da beide Mannschaften aufgrund der leicht kuriosen Spielplangestaltung am Sonnabend spielfrei hatten, einigten sie sich, das für den November geplante Rückspiel vorzuziehen. Die Delmenhorster hatten zuletzt zwei Siege gefeiert und konnten sich alsbald über die Führung freuen. Aaron Dixon zirkelte einen Freistoß von halblinks auf den zweiten Pfosten, wo Ali-Ilian Igde durchgelaufen war und zum 0:1 vollstreckte (7.). „Der Ball ist so lange unterwegs, das darf nicht passieren“, ärgerte sich Radzanowski. Dafür konnte er sich zwei Minuten später über einen ähnlichen Treffer seines Teams freuen: Der Stenumer Freistoß fand Jan-Luca Rustler, der per Kopf sein viertes Saisontor erzielte (9.). Treffer Nummer eins bis drei waren ihm im Hinspiel gegen den TV Jahn gelungen. Trotzdem blieb Jahn zunächst am Drücker, Stenum musste sich bei Schlussmann Marcel Rüdebusch bedanken. Zunächst zog er dem frei auf ihn zulaufenden Hannes Havekost den Zahn, beim nachfolgenden Eckball faustete Rüdebusch einen wuchtigen Kopfball von Pascal Sroka noch über den Querbalken (12.). Stenum hatte durch Julius Niklaus eine Eins-gegen-eins-Situation mit Jahn-Torwart Florian Kroeger, der wie sein Gegenüber stark reagierte (15.). Das galt noch mehr für Kroegers Abwehr gegen den völlig blank vor ihm auftauchenden Rustler (40.).
„Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten wir dann überhaupt keinen Zugriff mehr“, erkannte Rohaczynski. Stenum nutzte das zwar spielerisch nicht, hatte aber trotzdem regelmäßig seine Möglichkeiten. Einen Freistoß von Fynn Brenneiser kratzte Kroeger aus dem Kreuzeck (55.), Silas Dohrmann verzog aus dem Getümmel (67.) und Rustler scheiterte erneut Torwart Kroeger, dem besten Jahner an diesem Tag (71.).
Die Vorentscheidung brachte ein Standard: Nils Meinken schoss nach einem Brenneiser-Eckball das 2:1 (74.). Meinken hatte in der Innenverteidigung wie sein Partner Mike Oliver Hartwig alles unter Kontrolle und setzte offensiv gute Akzente – wie auch Hartwig, der das abschließende 3:1 für den eingewechselten Mick Günther auflegte (89.). Zwischenzeitlich hatten die Gäste nach einer Stunde Ruhepause wieder etwas Offensivdrang gezeigt. „Nach dem 2:1 sind wir noch mal etwas aufgewacht, doch insgesamt war es einfach zu wenig“, zog Rohaczynski ein treffendes Fazit.
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