
Horneburg. Bereits zum dritten Mal im fünften Spiel der jungen Saison mussten die Handballfrauen des TV Neerstedt eine hohe Niederlage quittieren, dieses Mal mit 13 Toren Differenz beim Aufsteiger VfL Horneburg. Mit 20:33 (12:18) verlor die Mannschaft des Trainergespanns Maik Haverkamp/Michael Kolpack im Auswärtsspiel in den Elbmarschen und belegt nun den letzten Rang in der Oberliga Nordsee. 0:10 Punkte und die schlechteste Tordifferenz aller Teams (-65) deuten darauf hin, dass es eine sehr schwierige Saison wird für die Sieben um Agnieszka Blacha und Nadja Albes, die in der vorherigen Saison den Abstiegskampf so bravourös meisterte.
Die erste Halbzeit verlief wie so viele zuvor: Neerstedt konnte gut mithalten, nach zehn Minuten stand es 7:6 für die Gastgeberinnen. Beim Stand von 10:9 ließ Nadja Albes einen Siebenmeter aus, bis zur Halbzeit löste sich Horneburg mit der überragenden, 14-fachen Torschützin Veronika Zoller auf 16:10. Ein einziges Tor brachten die Haverkamp-Schützlinge in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit zustande und befanden sich beim Wechsel bereits deutlich auf der Verliererstraße. Technische Fehler und Fehlwürfe bedeuteten sehr früh die Hoffnung auf eine Überraschung.
In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit markierten die Neerstedterinnen erneut keinen einzigen Treffer, Horneburg dagegen langte dagegen mit vier Toren von Zoller und einem 5:0-Lauf ordentlich zu. Beim 21:10 lag bereits eine Handballwelt zwischen beiden Teams. In der verbleibenden Spielzeit vermochten die TVN-Frauen das Spiel recht offen zu gestalten, am Ende stand ein deutliches 33:20 auf der Anzeigetafel der Horneburger Halle.
Als Lichtblick im Neerstedter Team kann ganz gewiss Kirsten Kurok gelten. Die junge Studentin spielt nur noch sporadisch mit, gegen Horneburg zeigte sie jedoch, wie wertvoll sie immernoch für das Haverkamp-Team ist. Mit vier Toren agierte sie äußerst effektiv und half entscheidend mit, das Ergebnis noch in einigermaßen erträglichen Grenzen zu halten.
„Jetzt ist natürlich erneut Aufbauarbeit erforderlich“, blickte Haverkamp voraus. In diesen Tagen ist er auch stark als Psychologe mit Einfühlvermögen gefordert. „Solch eine Niederlage zu verarbeiten, ist natürlich nicht ganz leicht. Unsere Mädchen haben heute vor allem am Ende des ersten und am Anfang des zweiten Durchganges wirklich eine sehr schwache Leistung abgeliefert“, bilanzierte er.
Der TV Neerstedt hat jetzt mit Tostedt, Falkenburg, Friedrichsfehn, Werder Bremen und Horneburg Teams aus der oberen Tabellenhälfte als Gegner gehabt und stets verloren. Die Gegner im Abstiegskampf heißen jedoch Wilhelmshaven, Findorff, Oldenburg und Hollenstedt. All diese Mannschaften warten noch auf den TVN – es gibt also für das Trainergespann und die Mannschaft keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.
Das Haverkamp-Team muss am nächsten Spieltag beim verlustpunktfreien Spitzenreiter BV Garrel antreten, ganz gewiss eine nahezu unlösbare Aufgabe angesichts des momentanen Leistungsstandes der Mannschaft. Aber da gibt es ja noch die Geschichte von David und Goliath.
VfL Horneburg - TV Neerstedt 33:20 (16:10)
Neerstedt: von Seggern, Huntemann – Siemers (1), Rangnick, Mathieu (1), Albes (6), Hanuschek (3), Struß, Kurok (4), Blacha (1/1), Stuffel (1), Sempert, van Dreumel (2/1), Schnitger (1)
Siebenmeter: VfL 8/7, TVN 5/2
Zeitstrafen: VfL 5, TVN 5 JÖ
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.