
Bookholzberg. Im 21. Pflichtspiel der Saison hat es die A-Junioren-Fußballer des VfL Stenum erwischt. Durch eine 0:1 (0:1)-Niederlage gegen den Landesligisten Hansa Friesoythe schied der Bezirksliga-Spitzenreiter im Bezirkspokal aus. Nach dem beeindruckenden 4:3-Erfolg gegen Landesliga-Primus VfL Oldenburg in der Runde zuvor setzte Friesoythe im Viertelfinale das Stoppzeichen. Trainer Frank Radzanowski hakte die Niederlage ab und stimmte seine Mannschaft auf den Liga-Endspurt ein: „Das war Pokal und es wäre schön gewesen weiterzukommen. Aber jetzt konzentrieren wir uns voll auf die Liga.“
Einfacher wird es am Sonnabend auf dem berüchtigten Teppich in Abbehausen jedoch nicht, zumal Radzanowski drei Viertel der Abwehrkette wegzubrechen drohen. Mike Oliver Hartwig war vor dem 0:1 umgeknickt, Crispin Mintert verletzte sich Mitte der zweiten Hälfte am Knie und zu allem Überfluss bekam Mattheo Elsen in der Schlussphase noch eine überzogene Rote Karte vom ansonsten sicheren Schiedsrichter Leon Kiesler. „Das macht mir Sorgen“, bekannte Radzanowski, zumal er Torjäger Tom Geerken in der Halbzeit wegen Rückenproblemen auswechselte.
Nicht hilfreich bei den Verletzungen war der holprige Untergrund. Weil das Flutlicht in Stenum nach wie vor eher lückenhaft funktioniert – deshalb war schon am Freitag die Partie gegen Harpstedt abgesagt worden –, wich der VfL nach Bookholzberg aus. Immerhin folgten gut 90 Zuschauer der Mannschaft, die gleich mit Druck begann. Die Strategie war klar: früh pressen und den Gegner auf der Rumpelwiese zu Fehlern zwingen. Das sah fünf Minuten gut aus. Niklas Reckler schoss schon nach 59 Sekunden knapp vorbei und zwang Hansa-Verteidiger Sören Hinrichs per Freistoß fast zu einem Eigentor (3.), Jan-Luca Rustler setzte einen Kopfball neben das Tor (4.).
Der Gast lernte jedoch schnell und agierte fortan nur noch nach dem Motto: hoch und weit bringt Sicherheit. Friesoythes Viererkette stand sehr tief, die Innenverteidiger rückten kaum weiter raus als 30 Meter vor das eigene Tor. Rustler hätte zwar beinahe zwei Stockfehler von Torwart Silas Tapken bestraft (5./34.) und Tom Geerken scheiterte nach einem beherzten Antritt nur knapp am Hansa-Schlussmann (20.). Doch da stand es schon 0:1. Friesoythes Jeremy Knese war aus Rechtsaußenposition diagonal nach innen gezogen, profitierte von Hartwigs Umknicken und schob den Ball an den Innenpfosten. Für seinen Sturmpartner Simon Bruns war es die leichteste Übung, die Kugel aus einem Meter über die Linie zu schieben (17.).
Schon bei diesem Treffer wurde die körperliche Überlegenheit des Landesligisten deutlich. „Es war klar, dass wir auf diesem Platz keinen Schönheitspreis gewinnen. Wir haben oft versucht zu spielen. Doch insgesamt war der Boden eher ein Nachteil für uns“, erklärte Radzanowski. Seine Jungs begannen die zweite Halbzeit wieder druckvoll, allerdings ohne klare Möglichkeiten. Co-Trainer Maximilian Klatte erkannte „den Unterschied zur Bezirksliga. Die körperliche Gegenwehr ist deutlich größer.“ Die Hansa-Abwehr war sich zudem nicht zu schade, alle fünf Minuten einen Ball in die benachbarten Gärten zu schießen. Der VfL versuchte viel, doch so richtig im Zweikampf behaupten konnte sich nur Kapitän und Antreiber Silas Dohrmann. „Man merkt schon, dass viele unserer Spieler noch zum jüngeren Jahrgang gehören“, erkannte Radzanowski die körperlichen Defizite.
Die Gäste hatten durch einen Freistoß von Fabian Pfeiffer nach gut einer Stunde die größte Möglichkeit in Halbzeit zwei (61.), für den VfL sprangen nur zwei hoffnungsvolle Versuche in der Nachspielzeit durch Rustler und Julius Nicklaus (beide drüber) heraus. Kurz davor gab es eine Rangelei zwischen Mattheo Elsen und Ivan Ridcer. Ridcer hatte nachgetreten und Elsen ihn als „Spacken“ bezeichnet, trotzdem sah nur Elsen Rot (88.). Auch hier lief vieles gegen Stenum. Insgesamt konnte man Radzanowskis Fazit nachvollziehen: „Friesoythe hatte im März fünf Spiele, wir nur zwei, weil viel ausgefallen ist. Deshalb fehlt uns noch der Rhythmus.“
VfL Stenum - Hansa Friesoythe 0:1 (0:1)
VfL Stenum: Rüdebusch – Brenneiser, Mintert, Elsen, Meinken, Oetjen, Dohrmann, Hartwig, Geerken, Reckler, Rustler (eingewechselt: Hische, Jeworowski, Kohlhaupt, Niklaus)
Tor: 0:1 Simon Bruns (18.)
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Mattheo Elsen (89./Stenum) MKE
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