
Stenum. Die A-Junioren des VfL Stenum beherrschen ihre Gegner in der Fußball-Bezirksliga weiter nach Belieben. Nächster Spielball ist jüngst die JSG Cappeln gewesen, die der Spitzenreiter mit 7:0 (2:0) nach Hause schickte. Dabei hatten die Gäste in der Vorwoche noch Stenums ärgstem Verfolger aus Emstek ein 2:2 abgetrotzt. Doch am Kirchweg blieben sie völlig chancenlos, VfL-Keeper Marcel Rüdebusch musste nicht einen einzigen Ball halten und wurde nur ganz vereinzelt mit Rückpässen beschäftigt. Angesichts der anhaltend starken Form seiner Mannschaft geht Trainer Frank Radzanowski zuversichtlich in das an diesem Sonnabend anstehende Gipfeltreffen bei der JSG Emstek/Höltingshausen. Dort kann der VfL (28 Punkte aus zehn Spielen) gegen den Tabellenzweiten (22 Zähler aus neun Partien) einen großen Schritt in Richtung Herbstmeisterschaft machen.
Man könnte fast meinen, dass der Pokalsieg gegen Landesligist VfL Oldenburg Anfang des Monats die Stenumer Junioren noch einmal auf ein höheres Level gehoben hat. Seitdem gab es in der Liga vier Siege mit 26:1 Toren – ein wahrlich goldener Oktober. „Heute fehlte mir in der zweiten Halbzeit etwas das Tempo“, hatte Radzanowski doch ein kleines Haar in der Suppe gefunden. „Insgesamt bin ich zufrieden, wir können nicht jedes Spiel volle Attacke durchziehen.“ Das verlangte Cappeln auch in keinster Weise, die JSG war in der zweiten Halbzeit platt und viel zu ehrfürchtig. „Das sind auch nur Menschen, keine Maschinen“, wollte Cappelns Coach Oliver Kämmerer seinen Schützlingen schon nach einer Viertelstunde die Ehrfurcht nehmen. Doch es blieb beim Versuch.
Wobei Stenum anfangs noch nicht den gewohnten Druck aufbaute. „Aber man darf auch nicht ungeduldig werden“, betonte Radzanowski. Seine Mannschaft sollte den Gegner müde spielen, ab Mitte der ersten Hälfte wurde die Dominanz in Zählbares umgemünzt. Nachdem man Cappelns Torwart Fritz Müller warmgeschossen hatte – nach einigen leichteren Paraden kratzte Müller einen Kopfball von Jan-Luca Rustler von der Linie –, wurde das 1:0 sehr fein herausgespielt. Großen Anteil daran hatte Alexander Kohlhaupt, der im Mittelfeld eine nahezu fehlerfreie Passquote vorwies. Kohlhaupts Vorlage leitete Felix Oetjen gleich zu Rustler weiter, der den Torreigen eröffnete (28.). Drei Minuten später bedeutete Oetjens trockener Schuss nach einem etwas glücklichen Doppelpass mit Tom Geerken das 2:0. Geerken war erst nach 25 Minuten eingewechselt worden, überhaupt nutzte Radzanowski seinen breiten Kader zur Schonung der Leistungsträger. „Ich kann wechseln, wie ich will, man merkt keinen Leistungsabfall“, hob Radzanowski die Kadertiefe hervor. Und Geerken war nach der anfänglichen Pause besonders motiviert. Seinen Dreierpack begann er mit einem Lupfer nach schönem Kohlhaupt-Pass zum 3:0 (54.), später legte er noch das 6:0 und 7:0 innerhalb von etwas mehr als einer Minute (72./73.) nach. Mit nunmehr 14 Buden übernahm Geerken auch die Führung in der Torschützenliste.
Zwischenzeitlich hatte Silas Dohrmann nach Eckball von Nicolas Jeworowski das 4:0 besorgt (59.). Kurios war Treffer Nummer fünf: Geerken hatte seinen Gegenspieler Simon Meyer schwindelig gespielt, und während Mick Günther die Hereingabe von Geerken zum 5:0 eindrückte (64.), fiel Meyer ganz unglücklich. Statt vor Schmerzen aufzuschreien, rief Meyer nur „Handgelenk ist durch“, lief mit unnatürlich abstehender Hand vom Platz und wurde bald darauf vom Krankenwagen abgeholt. Radzanowski wünschte sofort eine gute Besserung, hakte das Spiel aber schnell ab. „Jetzt geht die volle Konzentration auf Emstek. Wahrscheinlich haben wir alle Mann an Bord, momentan sind wir vielleicht etwas besser in Form“, blickte er voraus.
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