
893 Punkte schlugen für die TSG am Ende der zweitägigen Großveranstaltung im Vegesacker Fritz-Piaskowski-Bad zu Buche. Rang zwei belegte das starke polnische Gästeteam aus Danzig UKS Dwójka Morena Gdansk mit 645 Zählern und der Delmenhorster SV 1905 holte Bronze (512). Der BTV selbst wurde Zwölfter (50) und die Nachwuchs-Mannschaft der benachbarten SG Aumund-Vegesack landete auf Platz 14 (26).
Insgesamt holten die Blumenthaler Athleten 40 Goldmedaillen. Das männliche Staffelteam der TSG war über 4x50 Meter Lagen in 1:50,54 Minuten siegreich. Insbesondere die sieben Finalsiege, die auf das BTV-Konto gingen, veredelten eine starke Bilanz. Jennifer-Ruth Proske (Jahrgang 2005) überzeugte mit ihrem Doppelsieg in den Jugendfinals über 50 Meter Rücken und 50 Meter Freistil und BTV-Neuzugang Jaan Pasko (2006) sicherte sich den Sieg im Jugendfinale über 50 Meter Schmetterling.
In den offenen Finalläufen gab es mehrere Überraschungen. So setzte BTV-Nachwuchstalent Nele Simon (2004) ihrem Finalrennen über 100 Meter Rücken mit einer sensationellen Bestzeit und der Goldmedaille die Krone auf. Während Jonathan Seele (2001) den Endlaufsieg über 100 Meter Freistil einstrich, zeigten die „Oldies“ Carolin Karré und Daniel Klosa (beide 1996) mit den Finalsiegen über 100 Meter Lagen beziehungsweise 100 Meter Schmetterling, dass sie auch mit studiumbedingt reduziertem Training noch oben mitmischen können.
Erfolgreichste Goldmedaillen-Sammler waren die Blumenthaler Jonathan Seele mit fünfmal Edelmetall und Jaan Pasko, der ebenfalls fünfmal Gold einheimste. Viermal war im Jahrgang 2002 Franka Sultan erfolgreich. Gold-Trios feierten für den BTV zudem Lenya Gambalat (2006), Jennifer-Ruth Proske, Nele Simon, Lasse Dohrmann (1997) und Daniel Klosa. Einen Doppelerfolg gab es für Carolin Karré und den BTV-Neuzugang Jonas Gambalat (2002). Je einmal Gold erschwammen sich überdies die Blumenthaler Sarah Ritzel (2001), Lea Schilling (2001), Jendrik Seele (2001), Lara Marie Domke (2000), Vivien Henniges (2000) und Carina Plötz (1993). „Das war ein ganz normaler Start in die restliche Wettkampfsaison, bedingt durch den Trainingsaufbau waren die Ergebnisse bei den Landeskurzbahnmeisterschaften über die langen Strecken dort ein wenig besser. Wir hatten immerhin knapp 50 Prozent Bestzeiten und hier und da schon recht gute Ergebnisse“, resümierte BTV-Trainer Uwe Hilbrands, der sich unmittelbar nach dem Event mit seinen Schützlingen in ein Trainingslager nach Göttingen verabschiedete. Aus organisatorischer Perspektive zeigte sich BTV-Abteilungsleiter Frank Domke zwar zufrieden mit der Durchführung des Events.
Gleichwohl bangte Domke aber um ein kostendeckendes Ergebnis. „Wir hoffen, dass wir keine Verluste machen wie im Vorjahr. Die Badmiete ist einfach nicht mehr tragbar“, kritisierte der BTV-Funktionär die Bremer Bädergesellschaft. Wie berichtet, hatte die SAV ihr „Internationales“ aus Kostengründen abgesagt, für den Leistungswart des Landesschwimmverbands, Uwe Hilbrands, „eine erste Konsequenz aus einer schon lange bekannten Problematik.“ Deshalb, so Frank Domke, sei die Aussage der Bremer Bäder, die Vereine hätten die problematische Situation noch nicht geschildert, „schlichtweg falsch, wir diskutieren seit Jahren über die unverschämte Kostenstruktur“, bemerkte Domke.
Die Kostenexplosion wird zum Politikum, und dem Streit um die Bädersituation des Landes kommt vor dem Hintergrund eine besondere Relevanz zu, dass der WESER-KURIER kürzlich die beliebtesten Sportarten in Bremen anhand von Zahlen des Landessportbunds ermittelt hat. Nach Fußball, Turnen und Tennis rangiert der Schwimmsport mit 6791 aktiven Mitgliedern im Bundesland auf Platz vier. Ein Blick in die Bremer Schwimmszene offenbart jedoch eine beunruhigende Entwicklung: Die Zahl der Badetoten ist dieses Jahr massiv angestiegen. Im heißen Sommer ertranken in Bremen acht Menschen, im Vorjahr waren es zwei. Immer mehr Schwimmvereine äußern neben BTV und SAV Bedenken über ihre finanzielle Zukunft, können sich die Mieten in den Schwimmbädern kaum noch leisten.
Hinzu kommt, dass die Bremer Bädergesellschaft mit den Vereinen künftig Veranstaltungsverträge schließen möchte. „Hier werden die Kosten auf den ersten Blick zwar nicht erhöht, aber die Zeitstunden werden verändert, deshalb gibt es eine versteckte Preiserhöhung. Wir wurden vom Deutschen Schwimmverband vorgemerkt, um nach 2017 im nächsten Jahr wieder die deutschen Kurzbahnmeisterschaften der Masters im Unibad auszurichten“, sagte Frank Domke.
Doch da er unter den vorherrschenden Umständen keine hundertprozentige Gelingenschance für dieses Mega-Event aussprechen könne, „werden wir die Veranstaltung vom letzten Jahr nicht erneut nach Bremen holen. Die rote Linie ist überschritten.“ Durch die anhaltende Debatte um das rot-grüne Bäderkonzept und die Kostenexplosion für Trainings- und Wettkampfstätten ließ Frank Domke offen, ob es noch ein 49. Internationales BTV-Schwimmfest geben wird.
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