
Nach der 0:10-Klatsche beim Brinkumer SV mussten die Grohner Fans um das Nervenkostüm ihrer Mannschaft bangen. Zudem hatten sich die Leistungsträger Jan-Philipp Heyne, Dirk Heumann und Ischo Cicek krank gemeldet. Und Terrence Baah fehlte wegen der Roten Karte, die er in der 88. Minute beim Stande von 0:9 in Brinkum gesehen hatte.
Vorsicht war deshalb gestern das Gebot der Stunde gegen den punktgleichen Habenhauser FV, der seine Chance wittert, nach dem Anpfiff sofort die Initiative auf dem Rasen übernahm und den Sturm der Gastgeber zu einem lauen Lüftchen degradierte. Nur Steven Holstein mit einem Weitschuss (20.) und Wladislaw Pfeiffer mit einem Kopfball (43.) gelang es in den ersten 45 Minuten, für ein wenig Gefahr vor dem Tor der Gäste zu sorgen.
Ansonsten aber kontrollierte Habenhausen das Spielgeschehen, ließ die Grohner nur selten in die Nähe des eigenen Strafraums kommen und erspielte sich Chancen zuhauf. Allein Maximilian Kluge hätte die Weichen für einen Auswärtssieg frühzeitig stellen können, versiebte aber innerhalb von zwei Minuten zwei Großchancen (12./14.). Die weiteren Habenhauser Möglichkeiten aber machte vor allem Grohns Keeper Fabian Purpus mit gutem Stellungsspiel und hervorragenden Reflexen zunichte. Gegen das Führungstor der Südbremer durch Florian Otto nach Diagonalpass von Andreas Gergert aber war auch er machtlos (36.).
Gleichwohl war Purpus gestern der Grohner Spieler, der den Husaren den Punkt rettete. Nach exakt einer Stunde Spielzeit hatte der 23-Jährige den richtigen Riecher und fischte einen von Markus Zimmermann scharf geschossenen Foulelfmeter aus dem rechten unteren Torwinkel. Es blieb beim für die Gastgeber weiterhin schmeichelhaften 1:1.
Nur vier Minuten nach dem Wiederanpfiff aber hatten die Zuschauer eine Kopie des ersten Treffers im Spiel gesehen. Dieses Mal allerdings jubelten die Gastgeber, nachdem Khalil Hamma einen Diagonalpass von Steven Holstein aus vollem Lauf ins Tor der Gäste gedroschen und damit einen der gelungenen Konter der Hausherren erfolgreich abgeschlossen hatte.
Hammas Treffe sollte die Grohner zunächst beflügeln. Vor allem ihr Spielmacher Dennis Tanski sorgte jetzt für größeren Offensivdruck, die Gastgeber zeigten ein paar sehenswerte Kombinationen. Doch auch Tanski ließ sich von der zunehmenden Hektik auf dem Platz anstecken und sah in der 80. Minute die Gelb-Rote Karte vom Unparteiischen. Acht Minuten zuvor hatte der Referee Sebastian Rother mit derselben Farbkombination den Weg zum vorzeitigen Duschen geebnet. Da war gerade eine weitere Großchance von Kluge ausgelassen worden – er traf in der 65. Minute nur den Pfosten.
Es sollte sich bewahrheiten, was der Grohner Coach Helmut Klußmann seinen Spielern in der Halbzeitpause eingeimpft hatte: „Schnell den Ausgleich erzielen, dann ist die Chance groß, mit dem Gegner in der Tabelle auf Augenhöhe zu bleiben.“ Und auch Habenhausens Coach Friedhelm Famulla zog ein korrektes Fazit: „Wir haben in der ersten Halbzeit viele Gelegenheiten ausgelassen, mit drei Punkten im Gepäck nach Hause zu fahren.“
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