
Der Trainerjob beim Fußball-Bremen-Ligisten SV Grohn ist kein einfacher. Das haben Malte Jaskosch, Roman Opalka, Helmut Klußmann und Celestin Zurek seit Dezember 2013 erfahren. Aus den verschiedensten Gründen – „dumme Umstände“ wie es Vereinsboss Juan Schrader nennt – endeten die Engagements vorzeitig. Jetzt soll es Tarek Chaaban bekanntlich richten und bittet am Freitag, 10. Juli, zum Trainingsauftakt.
Der 35-Jährige hat bei den „Husaren“ eine Herkules-Aufgabe zu bewältigen. Nur acht Spieler aus der Saison 2014/15 sind geblieben, sie sollen mit 14 Neuen zu einer Einheit verschweißt werden. Dass es 14 neue Spieler gibt, ist nach dem trüben Stand vor wenigen Wochen eine gute Nachricht und auch ein Verdienst von Tarek Chaaban, der zuletzt in Diensten des OSC Bremerhaven gestanden hatte. Chaaban: „Ich habe etwas dazu beigetragen, dass der Kader so zustande gekommen ist.“
Auch weil er Spieler für sein Projekt begeistern konnte, kommt es nun zu der Zusammenarbeit zwischen dem SV Grohn und Tarek Chaaban. Eine Zusammenarbeit, mit der sich laut Juan Schrader aber auch ein schon länger gehegter Wunsch erfüllt: „Wir haben schon seit zwei, drei Jahren Kontakt.“
Gute Kontakte auf dem Spielermarkt haben einen illustren Kreis an Neuzugängen zum SV Grohn geführt, der noch um drei Spieler auf dann 22 aufgestockt werden soll. Für sie liegen allerdings noch keine Freigaben vor – und deshalb hält Schrader mit den Namen öffentlich auch noch hinterm Berg. Elf hat Schrader, der neben dem Vorsitz in der kommenden Saison auch wieder Sportlicher Leiter der ersten Herren ist, aber parat. Die Wechsel von Necati Uluisik (Blumenthaler SV) und Maciej Gawronski (BSC Hastedt), der auch schon für TB Uphusen spielte, bezeichnet er als die beiden „Königstransfers“ des SV Grohn. Uluisik ist ein Mann der Tore vorbereiten kann, Gawronski verhindert sie hingegen.
Vom 1. FC Burg, bei dem ja Grohns Bremen-Liga-Retter Celestin Zurek das Traineramt übernommen hat, kommen Vinzenz van Koll und Christian Böhmer, die weiteren Neuzugänge für das Feld sind Denis Wokolupow (Hastedt), Markus Spreen (Eintracht Aumund), Oliver Gerth (FC Union 60) sowie Pascal Sperling und Dennis Magul aus der eigenen zweiten Vertretung sowie natürlich Tarek Chaaban. Außerdem kommt mit Benjamin Schimmel ein Torhüter an den Oeversberg, der sich beim Meister Bremer SV mit der Reservistenrolle begnügen musste.
Aus dem Aufgebot der vergangenen Saison sind Fabian Purpus, Jan-Philipp Heine, Christoph Kübler, Hassan Chaaban – Neffe von Tarek Chaaban – Wladislaw Pfeifer, Benjamin Samorski und Eric Kientega geblieben. Und – nicht zu vergessen – Dennis Tanski. Jener Tanski, der vom Klassengefährten Blumenthaler SV bereits als Neuzugang präsentiert worden war, nun aber doch beim Lokalrivalen bleibt.
Ein Umbruch in dieser Größenordnung ist Chance und Risiko zugleich. Tarek Chaaban und Juan Schrader, die freundschaftlich miteinander verbunden sind, sehen es übereinstimmend als Chance. Schrader: „Ich rechne damit, dass wir eine gute Rolle spielen werden.“ Tarek Chaaban, in der vergangenen Spielzeit öfters Zuschauer beim SV Grohn, bezeichnet die Mannschaft als „stärker als im letzten Jahr“ und hat „keine Angst, dass wir nicht in der Liga bleiben.“ Die Grundlagen dafür will er im Speziellen mit einer taktischen Schulung schaffen, in diesem Bereich hatte er auch beim FC Sparta Bremerhaven – dort sammelte er erste Erfahrungen als Spielertrainer – Defizite ausgemacht.
Verschieben, Vorrücken und Pressing sind Schlagworte, die seine Spieler in den nächsten Wochen öfters zu hören bekommen werden. Dabei betrachtet er es als Vorteil, dass er als Spielertrainer – sofern sein Knorpelschaden es zulässt – Regieanweisungen auf dem Feld geben kann. Wie gut das bei den neuen „Husaren“ klappt und wie es sich entwickelt, können Interessierte bei den Sportwochen der TuSG Ritterhude, SG Marßel, DJK Blumenthal und Eintracht Aumund begutachten.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.