
Die TuSG Ritterhude hat in der Handball-Bremenliga ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Beim Tabellenzweiten SV Grambke-Oslebshausen III siegte der Aufsteiger knapp mit 16:15. Ebenfalls nur mit einem Tor behauptete sich die HSG Stedingen gegen die HSG Lesum/St. Magnus. Stedingens Trainer Rolf Dierks versuchte, die minimalistische Vorstellung seiner Mannschaft mit Humor zu sehen: „Kein Spiel mehr mit Anwurfzeit um 11 Uhr.“ Bereits im Pokal gegen Vegesack/Hammersbeck war der Vierte nicht über 13 Treffer hinausgekommen. Nun folgte ein knappes und etwas schmeichelhaftes 11:10 gegen Lesum/St. Magnus. „Demnächst verlieren wir dann wohl mit 7:8“, so Dierks.
HSG Stedingen – HSG Lesum/St. Magnus 11:10 (6:4): Gästetrainer Jörg Madsen ärgerte sich zu Recht über einen verschenkten Bonuspunkt. Sieben verschossene beziehungsweise zurückgepfiffene Siebenmeter sprachen für sich. Besonders der letzte sorgte dann in der hitzigen Partie noch einmal für Gesprächsstoff. Merle Piprek hatte fünf Sekunden vor Schluss zunächst zum 11:11 verwandelt, wurde vom Schiri-Gespann aber zurückgepfiffen und setzte den zweiten Versuch an die Latte. „Warum, wissen wohl nur die Schiedsrichter“, ärgerte sich Madsen über die Entscheidung der Unparteiischen, aber auch über die Abschlussschwäche seiner Mannschaft, die noch „reihenweise weitere gute Einschussmöglichkeiten“ vergab. So aber war die Partie geprägt von zwei energisch zupackenden Abwehrreihen und zwei sehr starken Torhüterinnen, die die ersten Treffer erst nach knapp zehn Minuten zuließen. Über 8:5 und 11:7 blieb es schließlich bei einem knappen Erfolg der Gastgeberinnen. „Ein Unentschieden wäre in einem schwachen Spiel gerecht gewesen“, sagte Stedingens Coach Rolf Dierks und fügte hinzu: „Bei uns macht sich bemerkbar, dass wir seit zwei Monaten wenig und dann in einer kleinen Halle nur eine Stunde trainieren können. Wir müssen uns diese Saison so über die Runden retten.“
HSG Stedingen: Willig, Heidmann; Buttelmann (1), Deters (1), Gode, Henrichs, von Lübken (1), A. Müller (2), S. Müller (4/1), Röver (1), Schnirring, Thomas (1).
HSG Lesum/St. Magnus: Kirmße, Mattfeldt; Jung (2), Bultmann (2), Fleckenstein (2/1), Fitschen (1), Piprek (1), Rass (1), Steinwede (1).
SV Grambke-Oslebshausen III – TuSG Ritterhude 15:16 (10:8): Der überraschende Sieg des Aufsteigers kam erst in den letzten zwei Minuten zustande. Das Team von SVGO-Betreuerin Angelika von Leesen war die meiste Zeit über knapp in Führung gewesen. Torhüterin Ilka Zachow parierte einen Siebenmeter, anschließend sorgten Sieglitz und Streckwaldt für das 14:12. Doch in doppelter Unterzahl mussten die Gastgeberinnen den Gegner noch einmal herankommen lassen. Ritterhudes Torjägerin Maike Leder, die eine ganz starke Partie zeigte, traf zum 14:14-Ausgleich. Und zwei Minuten vor Schluss gelang Mirjam Kynast gegen die nur vierköpfige SVGO-Abwehr schließlich sogar noch der umjubelte Siegtreffer. Dass der Tabellenzweite die Partie nicht schon vorher entschieden hatte, lag in erster Linie am TuSG-Abwehrduo Kynast und Claudia Kück.
„Das war ein Genuss zuzusehen, wie sich die beiden in der Deckung voll reinhängten“, lobte TuSG-Trainer Malte Rogoll. So konnte auch die einzige Schwächephase kurz vor der Halbzeitpause überstanden werden, als Fiona Ostendorf mit drei Treffern in Folge den 10:8-Pausenführung für den SVGO herauswarf.
„Wir haben gekämpft und unglücklich gegen eine gute Mannschaft verloren“, wollte Angelika von Leesen ihrem Team trotz der ersten Saisonniederlage gegen eine andere Vereinsmannschaft (bisher hatte die dritte SVGO-Formation nur zweimal gegen die eigene Zweite verloren) keinen Vorwurf machen.
SV Grambke-Oslebshausen III: Zachow, Zorn; Ostendorf (4), Berlips, Drejka, Streckwaldt (2), Volkmer (1), Boll, Bartsch (4/3), Sieglitz (2), Acerra, Huthoff (1), Seedorf (1), Stach.
TuSG Ritterhude: Voß; Seupt, Fallet, Grüger, Kück, Kynast (1), Hartwich (2), Harjes (4), Schaedel (2), Könemann, Leder (7).
TS Woltmershausen II – SV Grambke-Oslebshausen II 18:34 (9:17): Der Klassenprimus hatte beim Tabellenletzten das Geschehen jederzeit im Griff. Mit drei Siebenmetern eröffneten die Gäste den Torreigen, doch erst ab der 17. Minute (7:4) lief der Motor richtig rund und die SVGO-Damen zogen auf und davon. Spätestens nach den Treffern von Nicole Tesch und Almut Kodanek zum 21:9 war die Partie entschieden. So konnte sich der Tabellenführer am Ende die Kräfte einteilen und jeweils nach 15 Minuten in jeder Hälfte einen kompletten Blockwechsel vornehmen. Angenehmer Nebeneffekt: Der Kräfteverschleiß aufgrund der Kohlfahrt tags zuvor trat somit gar nicht weiter zutage.
SV Grambke-Oslebshausen II: Dorow, Kohlmeyer; De Beet (3), Fislage (5), Tesch (5/3), Fröse (4), Macha, Rathjen (1), Kodanek (4) Krenke (2), Pierags-Beneke (1/1), Schmidt (3) Sempf (7/1).
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