
Sie erlebten am Sonnabend in der Heidehalle ein Herzschlag-Finale, das Landesligist HSG Schwanewede/Neuenkirchen II durch einen höchst klug gestalteten Spielzug in den letzten Sekunden des Spiels mit 28:27 (12:14) gegen die HSG Delmenhorst II für sich entschied.
Es war nicht überragend, was die beiden Handball-Spielgemeinschaften zum Abschluss der Hinrunde in der Landesliga boten. Dazu fehlten Tempo und Genauigkeit beim Torwurf. Dennoch gab es in fast jeder Minute je nach Sichtweise einen Treffer zu bejubeln oder zu beklagen. Wobei die Gäste das erste und die Gastgeber das letzte Tor der Begegnung erzielten. Und das war ausschlaggebend für den äußerst knappen Heimerfolg, der die „Schwäne“ mit nunmehr 13:15 Punkten im dicht gestaffelten Mittelwelt in die weihnachtliche Ruhepause gehen lässt.
Das Schwaneweder Trainerduo Henning Schomann/Florian Pomorski spricht von einer zufriedenstellenden Hinrunde. Verständlich, denn vor einem Jahr um diese Zeit zählte ihre Mannschaft zum Kreis der arg abstiegsgefährdeten Kandidaten. Gleichwohl bleibt es spannend in der Landesliga, dürften wohl bislang nur die ersten Drei in der Tabelle den Klassenerhalt schon jetzt gesichert haben.
„Wir müssen in der Rückrunde noch einmal zulegen, um so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben“, blickt Henning Schomann voraus. Wenn seine Schützlinge freilich im neuen Jahr ebenso clever und nervenstark auftrumpfen wie in der Schlussphase der Begegnung gegen die Reserve der HSG Delmenhorst, sollte das Saisonziel Klassenerhalt schon bald in trockenen Tüchern sein. 27:27 stand es zwei Minuten vor Spielende in der Heidehalle, als der siebenfache Delmenhorster Torschütze Thorsten Gaertner einmal mehr zum Strafwurf antrat.
Und nicht traf. 90 Sekunden später handelte sich sein Mitspieler Nicola Kalthoff eine Zeitstrafe ein. Den „Schwänen“ blieb noch eine halbe Minute, um den siegbringenden Treffer zu realisieren. „Diese Zeit haben die Jungs clever genutzt“, zollte Henning Schomann seinen Schützlingen später Anerkennung.
Als Delmenhorst keine Chance mehr hatte, einen Gegentreffer erneut zu kompensieren, brachte Niklas Mechau den Ball zum 28:27 im gegnerischen Tor unter. Die elektronische Uhr zeigte 59 Minuten und 58 Sekunden an. Zwei Sekunden später hatte sich die HSG Schwanewede/Neuenkirchen II zwei wertvolle Punkte unter den Tannenbaum gelegt.
Das Kräftemessen der beiden Handballspielgemeinschaften verlief über 60 Minuten nahezu ausgeglichen, die Führung wechselte stetig, aber keinem Team gelang es, sich einen Vorsprung von mehr als zwei Toren zu erarbeiten. Mit neun Treffern, davon drei Siebenmetern, war der Schwaneweder Akteur Niklas Mechau einmal mehr erfolgreichster Torschütze.
Sechs Treffer gelangen dem Teamkollegen Lukas Feller, der sich in der zweiten Halbzeit einer Spezialbewachung ausgesetzt sah, waren Defensivspezialist Malte Hamsch früh mit einer Handverletzung ausscheiden musste. Der Stimmung auf der anschließenden Weihnachtsfeier tat das keinen Abbruch.
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