
Genug geübt, ab heute beginnt für den SV Grambke-Oslebshausen und die HSG Schwanewede/Neuenkirchen wieder der Ernst der Handball-Oberliga Nordsee. Der SVGO erwartet zum Punktspielaufgalopp den TV Neerstedt (18 Uhr, Sperberstraße), eines der Top-Adressen der vierten Liga. Brisanz ist bei der Heimspielpremiere der „Schwäne“ drin (18.30 Uhr, Heideschule): Sie treffen auf ihren ehemaligen Mitspieler Dennis Bolz, der jetzt die SGSV Friedrichsfehn/Petersfehn trainiert.
Der Linkshänder steht schon seit Mai auf der Wunschliste des neuen HSG-Trainers Malte Waldow, doch erst jetzt hat sich der ehemalige Rückraumspieler des TV Neerstedt für den Viertplatzierten der vergangenen Saison entschieden. Nun beginnt bei der HSG das Rennen gegen die Uhr: Der Spielerpass musste aus Neerstedt beschafft und zum niedersächsischen Verband weitergeleitet werden. Bis gestern war offen, ob der rechte Rückraumspieler schon beim Heimspielaufgalopp mit auflaufen darf.
„Es ist schon außergewöhnlich, dass man so kurz vor dem Saisonstart noch einen freien Linkshänder ergattern kann“, strahlte Malte Waldow über seinen Coup. An dessen Zusage hatte er aber auch lange genug gebaggert.
„Er ist für mich so etwas wie der Königstransfer, er hilft uns richtig weiter“, freute er sich über die erhöhte Variabilität, die ihm die einzige Linkshand im Rückraum gibt. „Damit werden unsere Gegner gezwungen, sich nicht nur auf Andreas Szwalkiewicz zu konzentrieren.“
Personelle Entlastung
Für Brisanz sorgt beim Saisonaufgalopp der „Sahneschnitten“ außerdem, dass ihr Ex-Mitspieler Dennis Bolz jetzt als Trainer der SGSV Friedrichsfehn/Petersfehn an seiner ehemaligen Wirkungsstätte aufkreuzt. „Schwanewede hatte die Punkte in den letzten Spielen gegen Friedrichsfehn immer erst in der Schlussphase geholt. Jetzt wollen wir versuchen, sie selbst zu holen. Die Chancen dazu sind da“, glaubt der „Schwäne“-Rechtsaußen der vergangenen Saison. „Wir wollen verhindern, dass Dennis seine ehemalige Heimhalle grinsend verlässt“, kontert Malte Waldow. „Wir sind in der Pflicht, gerade zuhause kämpferisch alles zu geben.“ Sein Saisonziel: „Von der alten Mannschaft sind nur noch fünf Spieler übriggeblieben, der Rest ist mehr oder minder neu. Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“
Der SV Grambke-Oslebshausen hat es bei seiner Heimpremiere mit einer ganz harten Kante zu tun, dem TV Neerstedt (18 Uhr, Sperberstraße. „Wir wollen unter die ersten Drei“, verrät Neerstedts Halbrechter Björn Wolken die Zielstellung der Mannschaft. Dafür hat sich das Team weiter verstärkt und in der Vorbereitung fast alle Gegner geschlagen.
„Das ist eine richtig starke Mannschaft“, ist auch der SVGO-Trainer Gerd Anton überzeugt. „Wir selbst haben eine bessere Vorbereitung gespielt als alle Jahre zuvor und sind stärker geworden.“ Sein Saisonziel: „Wir wollen besser abschneiden, als in der vergangenen Saison. Wenn sich bei uns keiner verletzt, dann könnten wir um einen einstelligen Tabellenplatz mitspielen.“ Der Kreuzbandriss von Sebastian Ruhe („Sein Ausfall ist unglaublich schwer zu kompensieren“) tut dem Drittletzten der vergangenen Saison allerdings sehr weh.
Vor besserer Vorrunde?
Da der Linkshänder Nils Zittlosen diesmal jedoch beim Start fit ist und das Team mit Erik Brand und Lennard Timmermann zwei Alternativen für den Rückraum geholt hat, dürfte der Gastgeber ganz bestimmt eine bessere Vorrunde spielen als in der vergangenen Saison. Dort hatte es in der Hinrunde nur zu sechs Pluspunkten gereicht, in der Rückrunde zu acht. Die Gelb-Blauen müssen gegen Neerstedt allerdings auf Bengt Kohrt verzichten, der mit einem Bänderriss im Fuß noch vier bis sechs Wochen ausfallen wird. „Der wird uns im zentralen Abwehrbereich wie verrückt fehlen“, ist sein Trainer überzeugt. Hier werden Bengts‘ Bruder Thies Kohrt und Till Tietje wohl die Aufgaben mit übernehmen müssen. Gegen Neerstedt wird außerdem der Rechtsaußen Convan Klamkormjitt fehlen, der Einsatz des Linkshänders Nils Husen ist berufsbedingt noch fraglich.
HSG Schwanewede/Neuenkirchen
Zugänge: Torben Pilger (SV Grambke-Oslebshausen), Nicolas Karnick, Marco Walker (beide FTSV Jahn Brinkum), Michael Wallrabe (reaktiviert), Moritz Witzenhausen, Niels Huckschlag, Vibulan Sivanathan (alle Doppelspielrecht A-Jugend), René Steffens (TV Langen), Lino Hintke (langzeitverletzt, TV Langen), Syver Theuerholz (2. Mannschaft), Luca Prieß (HC Bremen)
Abgänge: Daniel Sommerfeld, Ole Harms (beide SG Achim/Baden), Dennis Bolz (Trainer SGSV Friedrichsfehn/Petersfehn), Jorit Rolf-Pissarcyk (kürzer getreten), Kolja Pietsch (Auslandsjahr), Christoph Rinne (berufliche Gründe), Trainer Henning Schomann (pausiert)
Restkader: Fabian Rojahn, Jens Wienöbst, Lukas Feller, Matthias Ruckh, Mirko Ahrens, Christian Schwarze (langzeitverletzt)
Trainer: Malte Waldow
Saisonziel: Klassenerhalt
SV Grambke-Oslebshausen
Zugänge: Lennard Timmermann (TS Hoykenkamp), Erik Brandt (ATS Bexhövede), Daniel Schimske, Torsten Humann (eigene 2. Mannschaft)
Abgänge: Torben Pilger (HSG Schwanewede/Neuenkirchen), Dennis Gerber, Malo Rosemeier, Gaalt Henschel, Lars Gießmann (alle kürzer getreten), Philip Brandes (2. Mannschaft)
Restkader: André Franke, Kevin Krüger; Marcel Hägermann, Nils Husen, Bengt Kohrt, Thies Kohrt, Convan Klamkormjitt, Marc Krüger, Sebastian Rabe, Till Tietje, Nils Zittlosen, Sebastian Ruhe (langzeitverletzt)
Trainer: Gerd Anton
Saisonziel: Klassenerhalt, bessere Platzierung als im Vorjahr (elo)
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