Ein wenig unter der Torarmut hat das Lokalderby der Handball-Bremenliga der Frauen gelitten. Dem Titelverteidiger SV Grambke-Oslebshausen II war dies am Ende aber ziemlich egal. Schließlich gewann das Team um Anke Sieglitz die Partie gegen die HSG Stedingen mit 12:10. Die TuSG Ritterhude wartete mit einem 25:24-Duselsieg bei der SG Findorff Bremen II auf. Die HSG Vegesack-Hammersbeck feierte im zweiten Saisonspiel den ersten Sieg. Sie bezwang den VSK Osterholz-Scharmbeck überraschend deutlich mit 24:14.
SV Grambke-Oslebshausen II – HSG Stedingen 12:10 (7:6): „Das Spiel war erneut von einer sehr konzentrierten und zupackenden Abwehr geprägt“, traf Grambkes Anja Jung mit ihrer Analyse den Nagel auf den Kopf. Das Umschaltspiel beim Klassenbesten lief aber nicht wie gewünscht. Wir haben zu viele Angriffe zu hastig und unkonzentriert abgeschlossen“, kritisierte Jung. Die Gäste nutzten ihrerseits die Fehlpässe des Heimteams zu einer 6:4-Führung nach 18 Minuten. „In dieser Phase haben wir noch gut mitgehalten“, urteilte Stedingens Coach Rolf Dierks. Doch dann nahm SVGO-Trainerin Anika Drejka eine Auszeit. Fortan drehte der Favorit auf und Anke Sieglitz, Anja Jung sowie Jennifer Berlips wendeten das Blatt zum 7:6.
In den zweiten 30 Minuten ließen die Gastgeberinnen dank einer verbesserten Abwehrarbeit und einer starken Vorstellung von Ilka Zachow im Tor nur noch vier weitere Gegentore zu. Da der Gast aber ebenfalls hervorragend verteidigte, blieb es lange Zeit sehr spannend. „In den ersten zehn Minuten nach der Pause standen wir in der Abwehr sehr sicher und konnten sogar bis zum 8:8 ausgleichen“, stellte Rolf Dierks fest. Erst in der Schlussviertelstunde machte sich der Kräfteverschleiß bei den Gästen, die auf fünf Stammspielerinnen verzichten mussten, bemerkbar. „In den letzten 15 Minuten kamen wir durch schnelles Tempospiel noch mal in Fahrt“, sagte Anja Jung. „Am Ende konnten wir uns immer weniger gegen die bissige Abwehr durchsetzen. Einstellung und Kampf stimmten aber“, fasste Rolf Dierks zusammen.
SV Grambke-Oslebshausen II: Zachow, Stehmeier; Hädrich, Albrecht (2/1), Sieglitz (1), Glatzel, Berlips (2/1), Bartsch (1), Boll (1), Klopotek, Meyerholz (1), Jung (4/2)
HSG Stedingen: Willig; Buttelmann, Hilfers, Schmidt, Köhler, von Lübken, Steilen (2), Müller (5/2), Prieb, Röver (3), Schnirring, Stamer, Thomas, Ohlenbusch
HSG Vegesack-Hammersbeck – VSK Osterholz-Scharmbeck 24:14 (13:8): Nach einem fulminanten 6:0-Start beherrschten die Gastgeberinnen ihren Kontrahenten bis zum 11:4 nach Belieben. „Danach haben wir etwas die Zügel schleifen lassen“, stellte HSG-Coach Carsten Blum fest. Zu Beginn der zweiten Halbzeit versuchten die ohne eine etatmäßige Torfrau angetretenen Kreisstädterinnen den Bock noch umzustoßen. „Wir haben in dieser Phase viele unnötige Fehler gemacht“, berichtete Carsten Blum. Aus diesem Grund kam der Kontrahent auch noch einmal bis auf zwei Tore zum 12:14 heran. „Wir haben dennoch die Ruhe in diesem sehr hitzigen Spiel behalten“, informierte Blum. Die Vegesackerinnen besannen sich in der Schlussphase wieder auf ihre Stärken und fuhren einen letztendlich ungefährdeten Erfolg ein.
HSG Vegesack-Hammersbeck: Ludemann, Rasch; Gerber (7), Zielonka (3), Kuls (1), Krüger (1), Rattai (7), Albrecht (3), Kriete (2), Weiß
SG Findorff II – TuSG Ritterhude 24:25 (11:12): „Heute hat definitiv die glücklichere Mannschaft gewonnen. Wir haben das Glück für die gesamte Saison bereits im ersten Spiel aufgebraucht“, bilanzierte Ritterhudes Trainer Malte Rogoll. In der guten Anfangsphase setzten sich die Damen um Youngsterin Ina Buchwald aber nur nicht ab, weil sie zu viele große Gelegenheiten liegen ließen. „Bis zur Pause haben wir dann jegliche Spielkultur im Angriff vermissen lassen“, so Rogoll. Erst nach einem 15:18-Rückstand im zweiten Durchgang fing sich die TuSG. Mit fünf Toren in Folge drehte sie den Spieß um. Doch Findorff II ging erneut mit 23:21 in Front. Lena Korge scheiterte mit einem Siebenmeter eigentlich an der SG-Keeperin. Dennoch drückte sich die Torfrau den Ball noch selbst zum 22:23 über die Linie. „Da wusste ich, dass das Glück auf unserer Seite ist“, sagte Malte Rogoll.
TuSG Ritterhude: Voß, Remme; Weckmann (1), Korge (8/5), Buchwald (2/1), Grüger (1), Kempf (3), Semken (3), Oberschelp (5), Kück, Middelsdorf (1), Haase (1)
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