
Mittwoch, 13. Januar: Meine Berufslaufbahn habe ich bei Telefunken Ulm als Elektronik-Ingenieur begonnen und bin nach meiner Zeit als System-Ingenieur bei Atlas Elektronik in Rente gegangen. Mit dem Lesen der täglichen Ausgabe des WESER-KURIER beginnen am Vormittag auch schon die ersten Diskussionen über die Bremer Politik. Vor allen Dingen ärgere ich mich immer wieder über die sogenannte Premium-Fahrradroute durch Bremen und über die geplanten Fahrradbrücken über die Weser in der Stadt. Ich meine, man kann darüber planen und diskutieren, wenn auch alle Radwege hier in Bremen-Nord den Anspruch als solche erfüllen würden. Wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, was relativ häufig der Fall ist, benutze ich lieber die Straße, als den vorgegebenen Radweg. Am Nachmittag stimme ich telefonisch mit unserem Vereinsvorsitzenden Werner Meden ab, dass wir die diesjährige Klausurtagung am 17. Januar und unsere Jahreshauptversammlung am 24. Februar corona-bedingt auf unbekannte Zeit verschieben. Damit verbunden erstelle ich entsprechende Folien und bringe diese in dem Schaukasten an unserem Vereinsheim und an der Tür der Sporthalle Herbartstraße an. Am Abend lasse ich mir das DFB-Pokalspiel zwischen Holstein Kiel und dem FC Bayern München nicht entgehen. Ich freue mich sehr über den überraschenden Sieg des Fußball-Zweitligisten über den Rekordmeister nach einem Elfmeterschießen, bei dem der Ex-Bremer Fin Bartels den entscheidenden Elfmeter verwandelt.
Donnerstag, 14. Januar: Ich sende die gestern erstellte Folie mit den Änderungen zum Webmaster unserer Internetseite, Frank Barning von itBremen in Lilienthal, damit unsere Vereinsmitglieder diese Änderung auch dort lesen können. Da meine Frau am Nachmittag einen Termin beim Kardiologen hat, beschließen wir, vorher noch einen Spaziergang an der Maritimen Meile an der Weser vorzunehmen. Bei strahlendem Sonnenschein und Windstille genießen wir die Ruhe, bis unsere Wege sich trennen. Bei dem Gang durch Vegesack fällt mir auf, wie wenig Personen unterwegs sind. Wir vermissen beide die sportlichen Aktivitäten in unserem Verein und die damit verbundenen sozialen Kontakte. Ich bin nicht nur Übungsleiter im Badminton, sondern auch noch selbst in dieser Sportart aktiv.
Freitag, 15. Januar: Als Rentner stehe ich normalerweise nicht so früh auf. Aber heute habe ich einen Termin beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Vegesack. Das dauert etwa eine Stunde, einschließlich Hörtest. Seit dem letzten Test vor einem Jahr hat sich zum Glück nichts verändert. Nachdem ich endlich heute die Informationen und die Registrierungsbestätigung für die Online-Nutzung von ZOOM erhalten habe, geht es am Nachmittag zur Einrichtung des Programms. Unsere Yoga-Übungsleiterin Birgit Schweppe gibt bereits für angemeldete Vereinsmitglieder per Video im Internet Gymnastikstunden. Heute kommt unser Sohn Karsten Gliedt (51) mal wieder vorbei. Er wohnt mit seiner Freundin in Stuhr. Aber wenn es etwas zu reparieren oder zu basteln gibt, nimmt er gern die väterliche Werkstatt in Anspruch – wir haben auch noch eine Tochter, Stefanie (45). Über den Ausgang der deutschen Biathlonstaffel der Männer beim Heimwettkampf in Oberhof bin ich traurig. Was dem deutschen Schlussläufer Philipp Horn passiert, wünscht man keinem Sportler. In Führung liegend trifft er gleich fünfmal die Scheibe nicht. Ebenso klappt es den Nachladern nicht. Horn muss letztlich dreimal in die Strafrunde. Damit wird Deutschland am Ende nur Fünfter der Männerstaffel. Ich hoffe jedoch, dass sich alle sportlich verhalten und ihm deshalb keine Vorwürfe machen. Dafür läuft aber das Handball-Auftaktspiel der deutschen Männer bei der Weltmeisterschaft in Ägypten mit einem Kantersieg über Uruguay umso besser. Ich frage mich allerdings, warum es 32 Mannschaften in der Anfangsrunde sein müssen. Damit dauert das ganze Unterfangen entschieden länger und dass zu dieser Zeit. Aus der Sicht der teilnehmenden Nationen möchte natürlich jeder einmal an so einem Ereignis teilnehmen.
Sonnabend, 16. Januar: Gestern Abend habe ich noch eine SMS über die Reparatur meiner Brille bekommen, die mir am Montagabend beim Abnehmen der Schutzmaske auf den Steinfußboden fiel und zerbrach – zum Glück nur der Rahmen und nicht die Gleitsichtgläser. Am Mittag kann ich sie mir wieder abholen. Vorher fahren Elke und ich aber noch auf den Grünmarkt in Vegesack. Das ist jedes Mal ein Muss. Uns würde etwas fehlen, wenn wir es nicht täten. Leider kann man keinen Kaffee oder einen Espresso bei Lloyds wegen Corona trinken. Aber auch diese Zeit wird einmal zu Ende gehen. Wenig später erhalte ich auch meine Brille mit neuem Rahmen zurück. Ich muss mich nun vorsehen, dass mir dieses Missgeschick nicht wieder passiert. Am Nachmittag gibt es endlich wieder einen Staffelsieg der deutschen Frauen im Biathlon zu feiern. So kann es ruhig weitergehen. Das Mannschafts-Skispringen läuft derweil leider nicht so erfolgreich. Das schönste Ergebnis ist aber endlich wieder ein Heimsieg von Werder Bremen in der Fußball-Bundesliga. Das Spiel gegen den FC Augsburg ist zwar nicht gerade berauschend. Aber später fragt keiner mehr danach – nur das Ergebnis zählt. Und das stimmt mit dem 2:0-Erfolg. Ich bin zwar ein Fan von Werder Bremen, beobachte aber auch Hannover 96 in der 2. Bundesliga, weil ich Verwandte dort habe, und auch Eintracht Braunschweig, weil ich gebürtig aus Salzgitter bin und als Jugendlicher zusammen mit meinem Vater bereits Spiele in Braunschweig besucht habe. Außerdem mag ich Biathlon, Skispringen, Eishockey und Handball.
Sonntag, 17. Januar: Es herrscht ein Hauch von Winter. Es ist leicht gepudert und etwas frostig. Es sieht auch so aus, als ob wir noch etwas Schnee bekommen sollen – das wird dann aber leider nichts. Dennoch beschließe ich mit meiner Frau, vor dem Essen einen kleinen Rundgang zu unternehmen, weil es am frühen Nachmittag bereits wieder Biathlon und Skispringen gibt. Bei dem Massenstart der Männer-Biathleten läuft es nicht ganz so gut, ebenso am Nachmittag bei den Skispringern. Bei der Handball-WM gibt es bei der Mannschaft von Kap Verde zu viele Corona-Infektionen, sodass das heutige Spiel nicht stattfindet. Dafür habe ich Zeit, ein altes Posttelefon mit Wählscheibe, das sogenannte W48, mit einem neuen Anschluss zu versehen. Dies teste ich auch gleich an unserer Telefonanlage. Die Anrufe kann ich zwar annehmen – doch selbst zu wählen funktioniert nicht. Ich werde also doch noch einen Konverter kaufen müssen, der die Signale umwandelt und damit auch digital genutzt werden kann. Die Technik verlangt wieder einmal Änderungen der alten Zeit.
Montag, 18. Januar: Unser Vereinskassenwart Gerhard Dierssen kommt zu mir, damit wir gemeinsam über das Internet unsere Bestand- und Finanzdaten einer Verbandsumfrage zur corona-bedingten Situation beantworten können. Gemeinsam können wir noch einige Fragen in unserem Haushaltsplan 2020/2021 klären. Über eine Werbeaktion im vergangenen Dezember von REWE „Einkaufsscheine für Vereine“, haben wir so viele Punkte gesammelt, dass wir nun ein Set Gymnastikseile bestellen können. Nach gut einem halben Tag verlässt mich Gerhard Dierssen wieder. Gestern habe ich unseren Verein offiziell bei ZOOM angemeldet und eine Lizenz eingerichtet. Nun werde ich noch eine zweite Lizenz für unsere Übungsleiterin Birgit Schweppe für ihr Yoga-Angebot einrichten. Eigentlich wollte ich heute noch in den Garten, um einige Büsche zu beschneiden. Aber das Wetter ist nicht so, dass es Spaß machen könnte, sich im Freien aufzuhalten – es regnet. Also verschiebe ich dies auf den Monat Februar, wenn es bestimmt kälter und damit trocken wird.
Dienstag, 19. Januar: Das Wetter ist immer noch nicht besser. Deshalb werde ich heute endlich ein neues Vogel-Futterhaus bauen. Dies habe ich mir schon lange vorgenommen. Aber es gab ja immer so schöne Ausreden, dies zu verschieben. Das alte Futterhaus hat mittlerweile den Geist aufgegeben und ist auseinandergefallen. Das Material habe ich schon zusammengelegt. Wie es aussehen soll, schwebt mir in Gedanken vor. Ich muss es nur noch verwirklichen. Dabei erinnert mich meine Frau daran, dass ich eigentlich unseren Keller aufräumen wollte und dies jetzt die beste Zeit dazu wäre. Mein Holzbestand hat in den letzten Monaten eher zugenommen als ab. Außerdem finde ich Dinge, die schon lange nicht mehr bewegt wurden und deshalb auch überflüssig sind.
Edmund Gliedt (77)
ist Oberturnwart und geschäftsführender Vorstand des MTV Eiche Schönebeck. Gliedt gehört dem Verein bereits seit 1989 an und ist seitdem auch Badminton-Übungsleiter. Er wohnt in Schönebeck und ist verheiratet mit Elke (76), mit der Gliedt zwei Kinder hat.
Niklas Eisenblätter, der Nachwuchs-Tischtennisspieler der SG Marßel, wird als Nächster über seine Woche berichten.
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