
Vegesack. „Wir sind bestens vorbereitet und keineswegs chancenlos“, sagt Sören Seidel. Und ebenso zuversichtlich wie ihr Trainer ist die Mannschaft. Zum ersten Mal in der noch jungen Geschichte des Jugend-Förder-Vereins (JFV) Bremen kann mit der B-Jugend eines seiner Teams in die Fußball-Regionalliga aufsteigen. Voraussetzung ist ein Sieg im Entscheidungsspiel gegen den favorisierten TuS Komet Arsten, das an diesem Sonnabend um 15.45 Uhr auf den Rasenplatz des SV Grambke-Oslebshausen an der Sperberstraße angepfiffen wird.
Das Finale ist notwendig geworden, weil die B-Junioren des von den Vereinen SG Aumund-Vegesack, TSV Lesum-Burgdamm und SV Grohn im Jahre 2015 gegründeten Jugend-Förder-Vereins es verpassten, nach dem Spitzenrang in der Winterrunde auch die Sommerrunde als bestes Team zu beenden. Sommer-Meister wurde der TuS Komet Arsten, obwohl er in der Gesamtbilanz der Saison 2018/19 mit 52 Punkten zwei weniger aufweist als die Nordbremer (54.) Doch das ist graue Theorie. Das Reglement sieht nun einmal ein Entscheidungsspiel vor, wenn es im Winter und im Sommer zwei verschiedene Titelträger gibt.
Nimmt man die Ergebnisse des JFV Bremen und des TuS Komet Arsten gegeneinander zum Maßstab, befindet sich das Team von Sören Seidel rein rechnerisch sogar in der Favoritenrolle. Denn in der Winterrunde behauptete es sich glatt mit 4:0 gegen die Südbremer, während man sich in der Winterrunde 1:1 trennte. Doch der ehemalige Bundesligaprofi von Werder Bremen stuft die Mannschaft seines Kollegen Turan Büyükata gleichwohl ersten Anwärter auf den Aufstieg ein, konnte sie doch im Bremen-Pokal so starke Teams wie Werder Bremen und Tuspo Surheide ausschalten, bevor sie gegen den SC Borgfeld im Endspiel 0:2 unterlag.
Gleichwohl zeigt sich Sören Seidel optimistisch, dass seine Mannschaft im Aufstiegsmatch nicht chancenlos ist. Im Gegenteil, sie gehe gut vorbereitet und hoch motiviert in die Begegnung. Und weil seine Spieler allesamt auf einem guten fußballerischen Niveau agierten, sei der Sprung in die Regionalliga Nord keineswegs ausgeschlossen, bekräftigt der Coach und glaubt: „Ausschlaggebend wird die Tagesform sein.“
Die B-Junioren des JFV Bremen haben sehr viele Meisterschaftsspiele auf Kunstrasen ausgetragen. Das kam der Entwicklung ihrer technischen und spielerischen Qualitäten entgegen. Deshalb sei es natürlich eine Umstellung, auf Rasen zu spielen, erläutert Seidel. Doch weil er schon seit geraumer Zeit davon ausgehen musste, dass es zu einem Entscheidungsspiel gegen den TuS Komet Arsten auf dem Rasenplatz an der Sperberstraße kommen würde, wurden die Meisterschaftsspiele in den vergangenen Wochen auf natürlichem Grün ausgetragen.
Gegen den TuS Komet Arsten dürfte an diesem Sonnabend vor allem die Defensive des JFV Bremen gefordert sein. Schließlich haben die Südbremer in der Sommerrunde nicht nur die weitaus meisten Treffer aller Teams erzielt, sie stellen darüber hinaus mit Musli Krasniqi (18 Tore) und Felix Deou Bauhus (16) die erfolgreichsten Torschützen. Auf Rang drei folgt Dustin Beller vom JFV Bremen mit 13 Treffern. Andererseits präsentierte sich die JFV-Abwehr als stärkstes Bollwerk der Verbandsliga und ließ in elf Begegnungen nur zehn Treffer der Gegner zu. Überhaupt seien die Leistungsdichte und die mannschaftliche Geschlossenheit die herausragenden Stärken seiner Mannschaft, sagt Sören Seidel.
Der 46-Jährige, der auch schon für den Blumenthaler SV und die SAV die Stiefel schnürte, bevor er von 1997 bis 2000 im Kader des Bundesligisten SV Werder Bremen stand, hatte beim JFV Bremen als Trainer der C-Jugend angefangen, engagiert sich aber jetzt als Sportlicher Leiter neben JFV-Jugendleiter Andreas Petersen für den Jugend-Förder-Verein. Dabei will er nicht nur zur sportlichen Entwicklung der einzelnen Spieler und der Mannschaften beitragen, sondern auch einer allgemeinen negativen Entwicklung im Fußball entgegenwirken und wieder Werte wie Disziplin, Verlässlichkeit und gutes Benehmen fördern.
Als mittelfristiges Ziel hatten Petersen und Seidel im vergangenen Jahr den Aufstieg in die Regionalliga zumindest einer der drei in der Verbandsliga angesiedelten JFV-Teams (A-, B- und C-Junioren) ausgegeben. Doch weil die Chance für das „Prunkstück“ des JFV Bremen bereits jetzt da sei, solle sie auch genutzt werden, unterstreicht Seidel. Und wenn es an diesem Sonnabend gegen den TuS Komet Arsten doch nicht reichen sollte, geht die Fußballwelt nach den Worten des 46-Jährigen auch nicht unter.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.