
Schwanewede. Das Beste kam bei den Verbandsliga-Handballern der HSG Schwanewede/Neuenkirchen zum Schluss: Niels Huckschlag bediente aus dem Rückraum seinen Linksaußen Karlo Oroz, der passte von dort in den Rücken der Abwehr zum Kreisläufer Fabian Hartwich. Zwei Sekunden vor Schluss zappelte dessen Wurf zum 39:26 (21:15)-Heimsieg der „Schwäne“ im Netz der SG Neuenhaus-Uelsen.
„Diesen Trick hatte mein Co-Trainer Dennis Graeve mit ihnen erst am Donnerstag einstudiert“, lobte der Schwaneweder Chefcoach Andreas Szwalkiewicz die finale Raffinesse. Die Zuschauer goutierten das mit donnerndem Applaus, sie hatten sich aber auch schon wie zu früheren Oberliga-Zeiten 90 Sekunden vor Schluss von den Sitzen erhoben und stehend applaudiert. Kein Wunder, denn die Hausherren boten ihren 247 rundum zufriedenen Zuschauern ein starkes, temporeiches Spiel.
Das liegt daran, dass die Hausherren über keinen überragenden Spieler verfügen, sondern mit einer jungen und vor allem homogenen Truppe aufwarten. „Da kämpft jeder für den anderen“, betonte „Andi“ Szwalkiewicz.
Dass die Begegnung trotzdem bis zum 11:11 des Ex-Bundesliga-Shooters Jörn Wolterink (7/2 Tore) ausgeglichen blieb, lag an der 6:0-Verteidigung des Gastgebers, die in der ersten Viertelstunde keinen richtigen Zugriff auf den Rückraum bekam. Mit der Umstellung auf eine offensive Variante, mit Karlo Oroz an der Spitze und Mirko Ahrens im Zentrum, schränkten die Hausherren die Torgefahr der Bentheimer Grafschafter massiv ein. Daraufhin setzten Marc Blum, Niklas Mechau (2), Tim Paltinat und Mirko Ahrens zur 16:11-Führung nach (21.) – beim 21:15-Vorsprung wurden die Seiten gewechselt.
Es hätte aber noch deutlicher ausgehen können, ja vielleicht sogar müssen, da der Oberliga-Absteiger allein in den ersten 30 Spielminuten sechs Hochkaräter links legen ließ. „Außerdem hätten wir eigentlich unter 20 Gegentoren bleiben müssen“, fand der HSG Trainer ein Haar in der Suppe. „Das können wir uns gegen andere Gegner nicht erlauben.“
Dennoch hatten sich die „Schwäne“ gegenüber der 22:23-Auftaktniederlage in Haren deutlich verbessert gezeigt. Wichtig waren dabei die neun Treffer von Marc Blum, bei denen er auch schon mal aus 13 Metern Entfernung mit nur einem Schritt hochstieg und die Lederkugel ins Ziel hämmerte. Dazu spielte Niklas Mechau in der zweiten Reihe äußerst mutig auf und traf insgesamt 9/2-mal ins Schwarze, er überzeugte aber auch in der Abwehr. Rechtsaußen Tim Paltinat zeigte sich wiederum gegenüber der Saison-Premiere in Haren deutlich verbessert. Überhaupt hielten die Gäste dem enormen Tempospiel der „Schwäne“ nicht stand und wurde nach dem 19:26-Rückstand (38.) gnadenlos überrannt.
„Meine Mannschaft hat einen Riesenschritt nach vorne gemacht“, bilanziert Andreas Szwalkiewicz. „Das war ein gutes Spiel und ein schöner Sieg, aber nicht mehr und nicht weniger“, warnt er davor, die 13 Tore Unterschied überzubewerten.
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