
Das gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Leben ist coronabedingt seit einem Jahr eingeschränkt oder steht gänzlich still. Und jetzt gibt es seit geraumer Zeit auch noch die Aufforderung, ins Homeoffice zu gehen. Wann ist für uns alle wieder Land in Sicht? Wann kann endlich wieder in Hallen und auf Freiluftplätzen Mannschaftssport oder Individualsport in gewohnter Form getrieben werden? „DIE NORDDEUTSCHE“ fragt bei Sportlern, Trainern und Funktionären nach, wie sie die Situation aktuell erleben, wie sie den Weg zurück in die Normalität skizzieren und was sie am meisten vermissen. Heute der Spieler von Basketball Lesum/Vegesack: Lasse Grafunder.
Welche Veränderungen hat es in Ihrem Alltag in Zusammenhang mit Corona gegeben?
Lasse Grafunder: Ich sehe vor allem meine Freunde sehr viel weniger. Natürlich liegt das auch daran, dass ich für das Studium nach Rostock gezogen bin. Aber vor allem fehlt es mir, wieder mehr Menschen auf einem Fleck zu treffen. Ohne die Veranstaltungen ist es letztlich sehr schwer neue Leute kennenzulernen und sich in einer neuen Stadt einzuleben. Ansonsten fällt das Basketballspielen beziehungsweise der Sport allgemein weg, weswegen ich, wie die meisten anderen, sehr viel mehr Zeit zu Hause verbringe.
Corona heißt ja auch: weniger persönliche Kontakte und weniger Bewegung. Wie gleichen Sie diese beiden Einschränkungen aus?
Da helfen verschiedene Sachen. Ich telefoniere tatsächlich seit Beginn der Pandemie sehr viel mehr mit meinen Freunden, manchmal auch per Video. Ohne das Basketballspielen fällt natürlich viel Bewegung weg. Ich versuche das durch Training zu Hause, oder mit einer Runde joggen zu ersetzen. Wobei ich zugeben muss, das klappt mal mehr und mal weniger gut.
Sie verbringen viel mehr Zeit als gewöhnlich zu Hause. Gehören Sie zu denen, die Projekte gestartet haben, die schon lange Mal angegangen werden sollten?
Im Allgemeinen ist das eher weniger. Ein, zwei kleinere Sachen bin ich schon angegangen. Aber viel mehr als ein paar Hauspflanzen hat sich bei mir noch nicht verändert.
Nutzen Sie häufig die Möglichkeit, sich Fertiggerichte zu holen oder bringen zu lassen oder stehen Sie jetzt eher öfter und länger in der Küche und zaubern in aller Ruhe Ihr Lieblingsgericht, wenn ja welches und wie?
Sowohl als auch. Ich probiere mich seit letztem März hin und wieder mal als Koch am eigenen Herd, und versuche mich dabei auch gerne mal an neuen Sachen. Meine Lieblingsentdeckung bisher ist: French Toast und der Tomatensalat mit Hirtenkäse. Das andere sind Wraps mit Tomaten, Salat, Zwiebeln, Hirtenkäse plus ein Club-Mate. Das ist ein koffein- und kohlensäurehaltiges, alkoholfreies Erfrischungsgetränk und basiert auf der Mate-Pflanze. Obwohl ich schon etwa einmal die Woche etwas zu Essen bestelle, kommt insgesamt aber auch inzwischen die Bequemlichkeit durch.
Welche Rolle spielt bei Ihnen seit Corona die Unterhaltungs-Elektronik?
Vor allem jetzt im Winter eine Große. Mit meiner Konsole kann ich mit meinen Freunden reden und gleichzeitig etwas zusammenspielen, was ein guter Ersatz für das persönliche Treffen ist. Ansonsten helfen Netflix und Co. natürlich ungemein, wenn man mal wieder einen Abend zuhause verbringt.
Wie wird nach Ihrer Einschätzung die zeitliche Rückkehr in die Normalität aussehen?
Ich versuche, optimistisch zu sein, und hoffe, dass es ab Herbst langsam wieder Richtung Normalität geht. Aber mich würde es auch nicht wundern, wenn es noch bis zum nächsten Frühling dauert, bis ich wieder auf das nächste große Konzert gehen kann.
Worauf freuen Sie sich in der Zeit nach Corona am meisten?
Ich freue mich darauf, endlich das richtige Studenten-Leben erleben zu können. Endlich wieder meinem Lieblingssport nachgehen zu können und wieder ruhigen Gewissens meine Freunde und Familie regelmäßig wiederzusehen.
Das Interview führte Olaf Schnell.
Lasse Grafunder (20)
spielt seit 2008 Basketball. Zuerst beim TSV Lesum für vier Jahre, jetzt schon acht Jahre im Team von Basketball Lesum/Vegesack. Er besuchte das Gymnasium Vegesack und studiert jetzt Englisch.
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