
Lemwerder. Um 14.02 Uhr war in der Ernst-Rodiek-Halle aus Sicht der Faustballer des Lemwerder TV noch alles in Ordnung. Rund drei Stunden später war der Zug in Richtung 2. Hallen-Bundesliga Nord der Herren abgefahren. Die beiden Aufstiegsplätze sicherten sich vor rund 100 Zuschauern der Zweit-Feld-Bundesligist SV Düdenbüttel und der rheinische Verbandsligist TV Wahlscheid.
Nach dem verpassten Happy End saß der Stachel beim Gastgeber schon sehr tief und so fand noch in der Halle eine Teambesprechung statt. Als Team konnten sich die Lemwerderaner, die auf den privat verhinderten Sebastian Drees verzichten mussten, in den beiden verlorenen Spielen aber nicht präsentieren. Nach der erwarteten 1:3-Niederlage gegen Düdenbüttel war vor allem gegen die Wahlscheider mehr möglich, die auch noch eine dreistündige Anreise wegstecken mussten. Doch gerade in dieser Partie machte sich das LTV-Team das Leben selbst schwer und stand sich wiederholt selbst im Wege.
Lemwerder TV – SV Düdenbüttel 1:3 (9:11, 11:8, 6:11, 9:11): Im Vergleich zum Regionalliga-Punktspiel vor knapp einer Woche zog sich Lemwerder gegen die favorisierten Düdenbütteler aber besser aus der Affäre, die sich auch noch mit dem routinierten Rückschlager Jörn Martens verstärkt hatten. Vor allem im zweiten Durchgang konnten die Mannen um Trainer Uwe Kienast so einen verdienten 11:8-Satzerfolg bejubeln. Auch im vierten Satz musste sich der Gast mächtig ins Zeug legen, um das Kienast-Team in Schach zu halten. Doch in der Endphase hatte der aufgerückte Abwehrspieler Julian Aust kein Glück mit seinem Angriffsschlag, sodass Düdenbüttel nach 16 Minuten den 3:1-Erfolg eintüten konnte.
Auffällig war in dieser Phase, dass der leicht am Fuß angeschlagene Rückschläger Daniel Bartelt in der Abwehr eine Bank war und Matti Kienast im Angriff immer sicherer agierte. So zeigte sich nach Spielende der LTV-Mannschaftsführer Julian Aust recht zufrieden, ärgerte sich aber dennoch über seinen missglückten Angriffsversuch. „Ich hoffe, dass wir so vor dem finalen Spiel gegen Wahlscheid etwas Kraft gespart haben.“
Lemwerder TV – TV Wahlscheid 0:3 (10:12, 7:11, 7:11): Hatten sie aber nicht, weil schon der Start in die Hose ging (0:4). Als Patrick Bartelt mit einer erfolgreichen Angabe zum 10:10 ausglich, war wieder alles möglich. Doch Wahlscheid, das gegen Düdenbüttel mit 0:3 verlor, hatte letztlich das Glück auf seiner Seite (12:10). „Die ersten beiden Sätze waren schon sehr intensiv. Dann haben wir unser Spiel durchgesetzt und es wurde für uns angenehm einfach. Wir waren auf jeden Fall mannschaftlich geschlossener und aus diesem Grund haben wir auch gewonnen“, äußerte sich die TVW-Offensivkraft Daniel Aumüller. Aumüller war es auch, der den ersten Gäste-Matchball verwandelte.
Der Düdenbütteler Angreifer Jörn Martens sah das LTV-Team eigentlich auch im Vorteil: „Für dieses Team wäre auf jeden Fall mehr möglich gewesen.“ Im dritten Durchgang versuchte der LTV-Trainer Uwe Kienast noch einmal für den Umschwung zu sorgen, brachte vorne für Patrick Bartelt Lasse Kienast – neben seinem Bruder Matti. Daniel Bartelt übernahm hinten neben Patrick Suhren den Part in der Abwehr – doch auch dieser Schachzug verpuffte. „Ich sollte vorne neben Lasse auf einmal noch alles reißen, doch das konnte ich einfach nicht. Da konnten wir insgesamt nicht dagegen halten und dann verliert man so ein Spiel. Ich hatte mich selbst eher nicht vorne gesehen, vielleicht eher die beiden Bartels-Brüder. Es war so eine relativ große Umstellung für die Mannschaft. Aber in der nächsten Hallen-Saison starten wir wieder voll durch und dann reißen wir es dann eben im nächsten Jahr", meinte Matti Kienast.
Lemwerder TV: Daniel Bartelt, Patrick Suhren, Patrick Bartelt, Matti Kienast, Julian Aust, Lasse Kienast, Florian Martin.
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