
Grambke. Die Reaktionen der beteiligten Mannschaften passten nicht zum Ergebnis: Denn während man beim Schlusslicht SV Grambke-Oslebshausen mit der 29:33 (10:15)-Niederlage beim TV Oyten zufrieden war, fiel die Freude beim Spitzenreiter der Handball-Landesliga der Männer eher verhalten aus. Die Gastgeber hatten zwar einen Start-Ziel-Sieg eingefahren und teilweise deutlich geführt, haben aber bei Weitem nicht so hoch gewonnen wie gewünscht. Weil ihnen das neue Trainerduo auf der SVGO-Bank, Marcel Hägermann und Jochen Feldermann, den Spaß am neunten Sieg im zehnten Spiel mit kleinen Nadelstichen etwas verdarben.
Mehr Rückenwind können die Gelb-Blauen gar nicht mit in ihren Abstiegskampf nehmen, außer natürlich in Form von zwei dringend benötigten Pluspunkten. Denn der erste Nichtabstiegsplatz ist von ihnen vier Punkte entfernt. „An diese Leistung müssen wir jetzt weiter anknüpfen“, forderte Marcel Hägermann, „das ist ein erster guter Schritt in die richtige Richtung.“
Er zielte dabei auf den Angriff ab, der seinen halblinken Rückraumschützen Philip Schmidt gut in Stellung zu bringen wusste. Es dauerte zwar längere Zeit, bis der Mann mit der Rückennummer 33 merkte, dass er seine Chancen nicht im direkten Zweikampf, sondern aus der Distanz nutzen musste. Dafür ließ er das Sportgerät dann aber auch gleich von der 28. bis zur 39. Spielminute sieben Mal im TVO-Netz zappeln. Insgesamt traf „Bambam“, wie er teamintern genannt wird, sogar zehnmal ins Schwarze. Das war einer der Gründe, weshalb der Sieben-Tore-Rückstand (4:11/7:14) bis auf zwei Tore schrumpfte. In dieser Phase hatten Philip Schmidt, Melvin Bülow und Kostja Wilken im Match mit ihren Toren zum 20:22-Rückstand noch einmal Spannung aufkommen lassen (42.). Die hielt jedoch nicht lange an, weil der Spuk zehn Minuten später mehr als vorbei war. Den Gästen war in dieser Zeit nur noch ein Tor von Igor Hergert zum 21:28 gelungen, sodass die Niedersachsen ihre Führung wieder klar auf 21:29 ausbauen konnten (52.).
„Oyten hat unserer Abwehr die Abzählschwächen aufgezeigt“, bilanzierte Marcel Hägermann. „Trotzdem hatten wir in der Defensive schon gute Karten, wenn beim TVO-Angriff kein Tempo drin war", meinte er. Auch das ständige Nachjustieren von der Trainerbank aus fruchtete. Im Angriff nahm der 19-jährige Jannes Meyran das Zepter auf der Spielmacher-Position in die Hand, da Pascal Hinrichs mit seiner Nasenbeinverletzung rund drei Wochen ausfällt.
Zurück zur veränderten Situation auf der Trainerbank. Was im Abstiegskampf der Männer-Landesliga in der Saison 2017/18 (damals mit dem Cheftrainer Holger Langer) bestens geklappt hat, soll dem SV Grambke-Oslebshausen in der vergleichbaren Lage auch diesmal wieder einen richtigen Schub geben: Jochen Feldermann übernimmt beim Schlusslicht vor allem das Abwehrtraining, an dem es beim Tabellenletzten besonders kränkelt. „Wir ergänzen uns gut", sagt der bisherige alleinige Trainer Marcel Hägermann.
„Dienstags übernehme ich die Abwehr, donnerstags Marcel den Angriff", verrät Jochen Feldermann, der auch die männliche A-Jugend in der Landesliga trainiert (vierter Platz, 12:4 Punkte). Der 57-jährige B-Lizenz-Inhaber möchte die Deckung in den Partien gegen die Topteams TV Oyten, VfL Fredenbeck III und HSG Grüppenbühren/Bookholzberg festigen und die Strukturen im Spiel weiter stärken.
„Alles mit der Zielrichtung auf das wichtige Duell am 12. Januar des kommenden Jahres gegen den unten mit drin stehenden Aufsteiger TS Woltmershausen“, betont Jochen Feldermann. „Wenn sich uns aber schon vorher die Chance zum Punkten bietet, werden wir sie natürlich nutzen", unterstreicht Marcel Hägermann, dass die vorherigen Spiele damit keineswegs abgeschenkt werden sollen.
TV Oyten – SV Grambke-Oslebshausen 33:29 (15:10)
SV Grambke-Oslebshausen: Entelmann; Feldermann (1), Bülow (3), Meyran (1), Rüttjerott (4/2), Pfeiffer (5), Wilken (2), Hägermann, Hergert (2), Schmidt (10), Götz (1)
Siebenmeter: 2/2 – 2/2
Zeitstrafen: 3 – 3 ELO
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