Keine Osterüberraschung

„In den entscheidenden Situationen haben bei uns Kleinigkeiten gefehlt“, bilanzierte Lemwerders Trainer Norman Stamer. So etwa beim 1:1-Ausgleichstreffer, wo Norman Stamer fehlende Spannung bei den Akteuren seiner Hintermannschaft ausgemacht hatte. „Den dürfen wir nicht kriegen“, lautete seine deutliche Analyse, denn damit war die frühe Führung der Gastgeber auf dem Kunstrasenplatz in Lemwerder nur gut neun Minuten später wieder dahin.

Doch der Reihe nach: Die Platzherren versuchten von Beginn an kompakt zu stehen und mit langen Bällen aus der Abwehr heraus auf Tim Weinmann das Hastedter Team in Verlegenheit zu bringen. Einer dieser „langen Hafer“ brachte in der achten Spielminute den ersten Eckball für Lemwerder ein, den Sandro Iacovozzi genau auf den Kopf von Florian Radzun zirkelte. Dessen Kopfball landete im langen Toreck, und es hieß 1:0.

Der sehr schnelle Ausgleich fiel letztlich durch einen zu kurzen Befreiungsschlag in Minute 17, den Iman Saghey-Bi-Ria aus­nutzte, weil auch SVL-Schlussmann Lennart Scholz aus seinem Kasten geeilt war. In den restlichen Spielminuten bis zur Halbzeit neutralisierten sich dann beide Teams annähernd, obwohl die Gäste noch zweimal durch Yagmur Horata und einmal durch Iman Saghey-Bi-Ria zu sehr guten Tormöglichkeiten kamen.

In Minute 51 dann klärte zunächst Hastedts Torhüter Mehmet Tugay Tiras per Fußabwehr gegen den alleine auf ihn zulaufenden Tim Weinmann. Auf der Gegenseite verhinderte die Unterkante der Torlatte den Einschlag nach einem Schuss von Hastedts Iman Saghey-Bi-Ria.

„Solche Situationen hätten wir klarer abschließen müssen“, haderte später Norman Stamer nicht nur mit dieser besten vergebenen Torchance zur Lemwerderaner Führung. Die fiel dann nämlich auf der Gegenseite, durch einen Flachschuss von Hasan Dalkiran (74.).

Doch im Gegenzug stellt Tobias Lange das 2:2-Unentschieden wieder her. „Die Moral ist intakt, alles war gut. Aber dann machen wir zu viele Fehler“, bemängelte Norman Stamer das Geschehen ab der 80. Minute. Ein zumindest fragwürdiger Foulelfmeter – Kevin Schmidtke soll nach Ansicht von Schiedsrichter Sebastian Berger (TSV Farge-­Rekum) in dieser Szene Iman Saghey-Bi-Ria regelwidrig getroffen haben – brachte die 3:2-Führung für die Gäste durch Yagmur Horata.

Der Hastedter Horata schloss fünf Minuten später auch einen Konter per Schlenzer über Lennart Scholz hinweg zum 4:2 ab. Das 5:2 fiel in der Nachspielzeit durch einen ­direkten Freistoß von Dardan Musliu, als der SVL seine Mauer nicht schnell stellte.