
Bremen-Nord. Die SG Aumund-Vegesack II hat in der Fußball-Bezirksliga Bremen das Nordderby gegen die personell arg gebeutelte TSV Farge-Rekum mit einem krachenden 8:0 für sich entschieden. Jubeln durfte auch der 1. FC Burg, der beim 2:1 über SC Borgfeld II trotz 70 Minuten Rückstands seine Siegesserie fortsetzte. 3:2 stand es nach 90 Minuten aus der Sicht des Blumenthaler SV II beim Heimerfolg über SC Lehe-Spaden, während der TSV Lesum-Burgdamm eine 2:3-Niederlage gegen FC Roland Bremen einstecken musste.
SG Aumund-Vegesack II – TSV Farge-Rekum 8:0 (4:0): „Zum Spiel möchte ich nicht viel sagen“, merkte Farge-Trainer Malte Golla nach dem Abpfiff an. Der TSV-Coach war stinksauer – er haderte jedoch weniger mit der heftigen Niederlage als mit den Umständen, die zu dieser geführt hatten: Da am Freitagabend die Flutlichtanlage im Vegesacker Stadion ausgefallen war und das Nordderby eigentlich am Sonntag um 17 Uhr hatte stattfinden sollen, wurde der Anpfiff auf 14.30 Uhr vorverlegt.
„Dazu haben wir gesagt, dass wir nur mit zwölf Mann antreten könnten, wenn die Partie früher stattfindet, allein zwei unserer Leute mussten vorher noch arbeiten. Leider hat der Bremer Fußball-Verband auf unsere Ablehnung dieses Vorschlags wenig Verständnis gezeigt. Wir haben angeboten, unter der Woche auf andere Plätze auszuweichen, um irgendeine Lösung anzubieten, aber der Verband hat alles abgeblockt. Ich finde es eine absolute Frechheit, so extrem zu unserem Nachteil in den Abstiegskampf einzugreifen. Die Jungs bekommen seit Wochen einen drauf, wo soll hier die Motivation herkommen?“, sagte Malte Golla.
SAV-Trainer Dave Kankam zollte der personell gebeutelten Farge-Elf aber Respekt: „Farge hat getan, was sie konnten. Als wir uns zwischendurch nicht mehr ganz so angestrengt haben, hatten sie ja durchaus ein paar Möglichkeiten.“ Kankam meinte, sein Team hätte alle Chancen ausgespielt und die spielerische Überlegenheit gut genutzt.
So sorgte Ebrima Bojang mit einem Doppelschlag für den Beginn des Torreigens (18./20.) und Ali Omeirat (22.) sowie Pascal Adjeapon (44.) machten bereits vor der Pause mit 4:0 alles klar. Ein lupenreiner Hattrick von Tom Wittkowski (53./60./71.) sowie das 8:0 durch den SAV-Coach Dave Kankam (84.) rundeten schließlich das Vegesacker Spektakel ab.
SC Borgfeld II – 1. FC Burg 1:2 (1:0): Das war knapp. Fast hätten die 80 Zuschauer in Borgfeld etwas erlebt, das man derzeit wohl eine Überraschung nennen würde: Der Tabellenführer lag 70 Minuten mit 0:1 zurück und die Siegesserie drohte zu reißen. In der 16. Minute bekam Burg einen Ball in der Abwehr nicht geklärt – den abgefälschten Schuss versenkte Borgfelds Tim Niklas Wachtendorf im Netz.
Gefährliche Situationen, in denen FCB-Torjäger Julian Kubicek den Ausgleich auf dem Fuß hatte, wurden von den Platzherren mehrfach entschärft. „Wir haben uns nach dem 0:1 zwar schnell berappelt, aber das Ding wollte einfach nicht rein“, brachte es FCB-Trainer Sascha Steinbusch auf den Punkt. Da sich Burg weiterhin geduldig und auch in guter konditioneller Verfassung zeigte, konnten sie in der 86. Minute erstmals wieder aufatmen: Julian Kubicek drosch einen Freistoß aus 18 Metern sehenswert zum 1:1-Ausgleich in den Winkel. In der Nachspielzeit sorgte schließlich der Mann mit eingebauter Torgarantie für den zwölften Grambker Sieg in Folge: Manfred „Manni“ Klein erzielte per Direktabnahme das umjubelte 2:1 (90.+3).
Blumenthaler SV II – SC Lehe-Spaden 3:2 (2:0): Von einem etwas glücklichen, aber in der Summe nicht unverdienten Sieg sprach Peter Rosenfeldt, der Vater des krankheitsbedingt verhinderten BSV-Spielertrainers Daniel Rosenfeldt, nach dem Abpfiff. Zudem zollte Rosenfeldt der Mannschaft Respekt: „Wir haben nur zwei Auswechselspieler dabei gehabt und trotz dieser dünnen Personaldecke gewonnen.“
BSV-Flügelspieler N’yanvi-Hanssah „Lila“ Akposso nutzte nach rund einer halben Stunde einen langen Pass seines Teamkollegen Andreas Beutelsbacher und schob zur 1:0-Führung ein. Zwei Minuten später brachte Torben Vopalensky den Ball im Fünfmeterraum zu Mirko Leppek, der bloß seinen Fuß hinhalten musste – 2:0 (35.).
Im zweiten Durchgang fing sich Lehe-Spaden am Burgwall und spielte jetzt besser – folgerichtig fiel in der 56. Minute der Anschlusstreffer durch Kevin Buchholz. „Danach war unsere Abwehr nicht organisiert“, berichtete Peter Rosenfeldt – so schaffte es Sören Brandt, alleine vorm BSV-Tor den 2:2-Ausgleich zu erzielen (75.). Weil Akposso im Strafraum die Beine weggezogen wurden, entschied Schiedsrichter Sebastian Berger auf Strafstoß. Torben Vopalensky bescherte dann mit einem souverän verwandelten Elfmeter seiner Burgwall-Elf den knappen 3:2-Sieg (82.).
FC Roland Bremen – TSV Lesum-Burgdamm 3:2 (2:2): „Wir wundern uns über unser Pech“, ärgerte sich TSV-Trainer Erkan Köseler. Roland brauchte über die gesamte Spielzeit nur drei Standards, um genau diese drei Treffer zu landen. Nachdem Tarik Stiefs gleich zu Beginn die 1:0-Führung für die Gäste erzielt hatte (8.), glich Lennart Kuhfuß zwei Minuten später nach einer Ecke aus (10.). Fayaz Rahman Afghanzai lenkte den Ball in den eigenen Kasten – 1:2 (20.). „Den hätte sonst Alex Patehe versenkt“, meinte Erkan Köseler. Kurz darauf markierte Johannes Thiemel per Freistoß das 2:2 (25.).
„Wir haben das Spiel gemacht und waren komplett überlegen, aber das Glück müssen wir noch finden“, sagte Köseler, als Lennart Kuhfuß erneut nach einem Eckball für Roland traf (60.). „Ab da haben sie nur noch dreckig gespielt“, berichtete der Lesumer Coach. „Dann wurde unser Spieler Iyere Gadwin geschlagen und hat wie der Gegner Rot gesehen. Das war einfach lächerlich“, sagte Erkan Köseler. Köseler haderte mehrfach mit Schiedsrichterentscheidungen.
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