
Die Corona-Krise macht erfinderisch. Diverse Läufer der SG akquinet Lemwerder haben die deutschen Marathonmeisterschaften im Rahmen des wegen der Corona-Pandemie ausgefallenen Hannover-Marathons als „stayathome“-Marathon daheim absolviert. Herausragend war dabei die Laufleistung von Martin Michels, der bei diesem Trainingsmarathon eine inoffizielle persönliche Bestzeit in 3:11:48 Stunden erzielte.
Sein Teamkollege Torsten Bruns befand sich über die Marathondistanz mit einer starken Zeit von 3:25:58 Stunden zudem nur ein paar Minuten von seiner Bestzeit von Frankfurt 2019 entfernt. Der abgesagte Hannover-Marathon war Grund genug für die Läufer, sich auf lange Distanzen ohne Publikum und der dazu gehörigen Atmosphäre bei bestem Laufwetter in vielen Zweier-Gruppen mit dem nötigen Abstand zu begeben.
„Die heutige Technik der GPS-Laufuhren und Handys ermöglichen eine recht genaue eigene Streckenmessung“, versicherte SGaL-Trainer Karl Spieler. Sabine Lankenau, Janine Uhlmann, Heike Ohlenbusch, Uwe Hinz, Gunda Hinz, Doris Weichert, Thomas Henning, Dörthe Drubel-Holscher, Petra Ohlenbusch, die Laufanfängerinnen Steffi Heidorn und Julia Grunemeyer, Irene Ehlers, Margret Behrens, Jörg Eisenhauer und Karl Spieler absolvierten allesamt zwischen sieben und 18 Kilometer. „Ich selbst bin nach einer 13 Kilometer langen Nordic-Walking-Strecke inspiriert von den Kilometern meiner Kollegen auch noch neun Kilometer gelaufen“, informierte Spieler.
Martin Michels bestritt den Marathon auf seiner Lieblingsrunde in seinem Wohnort Sandkrug. „Erst wollte ich nur den Halbmarathon laufen. Aber mein Trainer Karl Spieler hat mich dazu motiviert, doch ruhig die ganze Strecke zu versuchen. Daher bin ich es etwas ruhiger angegangen“, teilte Martin Michels mit. Er habe sich ein Tempo zwischen 4:30 und 4:36 Minuten pro Kilometer sowie eine Zielzeit zwischen 3:10 und 3:15 Stunden vorgenommen.
„Dieser Lauf war für mich wichtig, da ich seit Frankfurt im vergangenen Oktober keinen vollen Marathon mehr gelaufen war. Da ich dort noch Verletzungsprobleme hatte, konnte ich nun alle Selbstzweifel aus dem Weg räumen und bin natürlich froh und dankbar, dass wir mit dem Training, der Ernährung und den Schuhen derzeit wohl alles richtig machen“, äußerte sich Martin Michels. Er hoffe deshalb, auch beim nächsten regulären Wettkampf eine neue persönliche Bestzeit erreichen zu können.
„Natürlich wäre ich lieber gemeinsam mit meinen Vereinskollegen direkt in Hannover angetreten. Aber die Idee der Organisatoren, den Marathon aufgrund der Corona-Krise als individuelles Event auszurichten, fand ich sehr charmant“, urteilte Michels. Ein Marathon sei immer eine große Belastung für den Körper und sollte daher nicht sinnlos gelaufen werden. „Ich möchte mit der Aktion ein Zeichen dafür setzen, dass körperliche Aktivität und Fitness in Zeiten der Corona-Krise wichtiger denn je sind“, sagte Martin Michels. Er wünsche sich, dass die Verantwortlichen ein Einsehen haben und allen Menschen, insbesondere aber Kindern und Jugendlichen, bald wieder die Möglichkeit geben, gemeinsam Sport zu machen.
Torsten Bruns hatte sich vier Monate lang auf Hannover vorbereitet und wollte sich die Trainingsarbeit und den Zeitaufwand trotz Corona-Virus bestätigen. „Es war ein super Lauf bei tollem Wetter und fast keinem Wind. Ich hatte mir zwei Punkte auf meiner Heimstrecke rund um Berne zur Verpflegung ausgesucht, wo ich immer wieder vorbeigekommen bin“, ließ Torsten Bruns wissen – das habe gut geklappt.
„Ich bin sehr stolz, einen Marathon ohne Zuschauer, Atmosphäre und vor allem allein gelaufen zu sein“, betonte Torsten Bruns. Nicht die Zeit, sondern das Durchhalten hätten an erster Stelle gestanden. „Dass dann aber auch noch eine Topzeit bei meinem erst zweiten Marathon heraussprang, versetzte mich in einer super Stimmung“, sagte Bruns. Seine Frau Sarah Bruns bewältigte mit der ihr zugeschickten offiziellen Startnummer des Hannover-Marathons einen Halbmarathon und war mit ihrer Zeit von 2:20 Stunden ebenfalls sehr zufrieden.
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