
Lesum. Die Zahlen sind niederschmetternd. Nach fünf Spieltagen in der Fußball-Landesliga hat der runderneuerte TSV Lesum-Burgdamm noch keinen Zähler auf dem Konto. Das Torverhältnis unterstreich die Bilanz des Schreckens – 1:25. Gestern verloren die Heidberger mit 0:7 (0:4) beim Aufsteiger SG Findorff. Einem Gegner, der bis dahin auch erst drei Zähler gesammelt hatte. Schon während der Partie auf der BSA Findorff signalisierten Führungsspieler ihrem Trainer Bayram Özkul Ratlosigkeit. Wohin nur soll der Weg führen? Zumindest tabellarisch kann es ja zumindest nicht weiter bergab gehen, aber von einem Aufwärtstrend scheinen die Nordbremer weit entfernt.
Gestern kamen allerdings auch jene Umständen zusammen, die diejenigen treffen, bei denen es ohnehin nicht läuft. Ein Elfmetertor in Minute zwei mit folgendem Platzverweis für Sassan Alami wegen Handspiels auf der Torlinie, die vergebene Großchance für Kuersat Karakay zum 1:1 (8.), ein Konter- sowie ein Freistoßtor gegen eine desorientierte Lesumer Hintermannschaft zum vorentscheidenden 3:0 und eine Kopfverletzung von Giorgi Gogishvilli (30.), der notärztlich versorgt werden musste. Schon zur Pause stand fest, dass es für den TSV Lesum-Burgdamm an der Nürnberger Straße nichts zu holen gibt.
„Heute muss was gehen. Die haben auch erst drei Punkte“, hatte Lesums Trainer Bayram Özkul vor dem Anpfiff noch Optimismus versprüht und seinem Team eine klare Ansage mit auf den Weg gegeben. Den einen Punkt, de Lesum beim Anpfiff beim Stande von 0:0 hatte, den sollten die Lesumer auch beim Abpfiff besitzen. Doch die Theorie wurde binnen zwei Minuten von der Praxis eingeholt. Nach einem Eckball stieg ein Findorffer am höchsten und köpfte den Ball Richtung Lesumer Tor. Dort hatte sich Sassan Alami zwar neben dem linken Posten postiert und klärte auch, nahm dabei aber die linke Hand zu Hilfe. Elfmeter und Platzverweis waren die logische Folge. Das 1:0 für Findorff durch Nico Sperling gab's obendrauf.
Das Konzept der Nordbremer war mit dieser Aktion hinfällig. „Immer der gleiche Mist. Jetzt stehts du hier nach zwei Minuten wieder mit zehn Mann und einem Rückstand da“, schüttelte Bayram Özkul den Kopf und stellte später im Gespräch mit Spielgestalter Matheus Wild fest: „Alles, was du dir als Trainer vornimmst, wird so schnell über den Haufen geworfen.“
Aber es kam noch viel dicker. Gerade als sich die Lesumer etwas stabilisiert hatten und durch Kuersat Karakay, der freistehend nach schöner Vorarbeit von Neuzugang Behar Ramadani am SG-Keeper scheiterte, den Ausgleich verpasst hatten, setzte es ein Kontertor zum 0:2. Mit dem 0:3, bei dem die Lesumer dem Freistoßschützen Nico Sperlings nur eine Mini-Mauer entgegenstellten, war die Vorentscheidung gefallen. In den nächsten Minuten stand nicht mehr das Ergebnis, sondern die Gesundheit von Giorgi Gogishvili im Vordergrund. Der Lesumer Defensivmann hatte bei einer Grätsche von der Seite zwar den Ball erwischt, anschließend aber das Knie des Gegenspielers gegen den Kopf bekommen. Eine blutende Gesichtverletzung, die von einer Rettungswagenbesatzung versorgt wurde, sorgte für eine längere Spielunterbrechung. Ihr folgte das 4:0.
Nach dem Wechsel nahm das Lesumer Schicksal mit drei weiteren Gegentreffern und einem verschossenen Strafstoß von Philip Ruholl (50.) seinen Lauf. Neben Rotsünder Alami verlor Lesum verletzungsbedingt auch noch Matheus Wild und Kuersat Karakay.
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