
Blumenthal/Vegesack. Es geht auf die Zielgerade: Der Blumenthaler SV und die SG Aumund-Vegesack haben 80 Prozent ihrer Pflichtspiele in der Fußball-Bremen-Liga-Saison 2017/18 absolviert. Jetzt gilt es für beide Mannschaften, Steherqualitäten zu zeigen. Wobei die Ausgangspositionen höchst unterschiedlich sind: Die Burgwall-Elf will an diesem Sonnabend im zehnten Kräftemessen mit dem Bremer SV zum zweiten Mal als Sieger vom Platz gehen, die SAV am Sonntag bei der Leher Turnerschaft zum zehnten Mal im Duell mit den Seestädtern ungeschlagen bleiben.
Blumenthaler SV – Bremer SV: Ihn haben die Kicker des Blumenthaler SV lange vermisst: An diesem Sonnabend ab 15 Uhr aber sollen sie endlich wieder auf dem Rasenplatz im Burgwallstadion spielen können. Als Gegner steht ihnen indes ein alter Bekannter gegenüber, der bei den Nordbremern weniger gute Erinnerungen weckt. Seit Oktober 2014 konnten sie die Westbremer in neun Meisterschafts- und Pokalspielen nur einmal bezwingen. Mit 3:1 am 10. Mai 2016 auf dem Panzenberg.
Inzwischen aber hat sich die Ausgangslage geändert. Nach dem Chaos in der Vorstands-Etage des Bremer SV, die mit dem überraschenden Rauswurf des Trainers Sasa Pinter ihren Höhepunkt fand, haben zahlreiche Stammspieler dem bis dahin souveränen Titel-Abonnenten den Rücken gekehrt. Mittlerweile hat der Brinkumer SV als Tabellenführer fünf Punkte mehr auf dem Konto als der Bremer SV. Beide Vereine haben sich offiziell um die Aufnahme in die Regionalliga Nord beworben – Voraussetzung ist freilich der Titelgewinn. Und deshalb werden die Westbremer alles versuchen, aus dem Burgwallstadion drei Punkte mitzunehmen.
„Der Bremer SV ist nach wie vor eine gute Truppe“, sagt Blumenthals Coach Malte Jaskosch, der die 0:4-Niederlage der Nordbremer im Hinspiel am 7. Oktober 2017 als Zuschauer miterlebte. Damals präsentierte sich die Burgwall-Elf lange Zeit als gleichwertiger Gegner, der aber in den letzten neun Spielminuten drei Kontertore einfing, als er mit Macht auf den Ausgleich drängte.
An diesem Sonnabend wollen die Blumenthaler an ihre Leistung im jüngsten Punktspiel gegen den TuS Schwachhausen anknüpfen. Die endete zwar in der 93. Minute mit einem für sie enttäuschenden und für den Gegner höchst glücklichen 1:1-Remis. Aber auch mit der Erkenntnis, dass man die spielstarke Elf von der Konrad-Adenauer-Allee über 90 Minuten weitgehend im Griff hatte. Obwohl der TuS Schwachhausen mit der Empfehlung angereist war, am 18. März den Bremer SV mit 2:1 besiegt zu haben.
Jaskosch ist nach dem jüngsten Auftritt seines Teams zuversichtlich: „Wenn sie ebenso cool wie gegen Schwachhausen agiert und zudem ihre Chancen konsequent nutzt, sollten die Punkte bei uns bleiben.“ Verzichten muss der Blumenthaler Coach allerdings auch weiterhin auf die verletzten Abdullah Basdas und Arne Meyer sowie auf den nach seiner fünften Gelben Karte für eine Partie gesperrten Dennis Spitzer.
Leher Turnerschaft – SG Aumund-Vegesack: Es war ein arbeitsintensiver Weg, den die SG Aumund-Vegesack unter ihrem Trainer Björn Krämer in dieser Saison zurückgelegt hat. Nach einem holprigen Start zählt die SAV aber inzwischen zu den erfolgreichsten Bremen-Ligisten der Rückrunde. Seit der 1:6-Niederlage am 26. November 2017 beim Tabellenführer Brinkumer SV sind die Vegesacker ungeschlagen. Und nur die Brinkumer mit 25 sowie der FC Oberneuland mit 22 gewonnen Punkten können im zweiten Saison-Durchgang bislang ein besseres Konto aufweisen als das Krämer-Team mit 19 Zählern.
„Wir sind spieltaktisch und auch im Umgang miteinander enger zusammengerückt“, nennt Björn Krämer Gründe für den Aufschwung der vergangenen Wochen und Monate, den selbst der Tabellenzweite FC Oberneuland im eigenen Stadion nicht zu stoppen vermochte und verdient mit 1:2 Toren den Kürzeren zog.
Gleichwohl dürfte die Auswärtspartie bei der Leher TS am Sonntag ab 15.30 Uhr auf der Sportanlage an der Honholdstraße in Bremerhaven kein Spaziergang werden. Björn Krämer bezeichnet die Seestädter als unbequemes Team, das sich im Hinspiel im Oktober 2017 zwar mit 2:3 im Vegesacker Stadion beugen musste, aber nach der 2:0-Führung der SAV eine erfolgreiche Aufholjagd bis zum Ausgleich startete, bevor Muhamed Hodzic der Siegtreffer für die Nordbremer glückte.
Björn Krämer warnt denn auch vor dem auf schnelle Konter angelegten Spielsystem der Bremerhavener, von dem vor allem ihr Goalgetter Jan Niklas Kersten profitiert, der mit 23 Saisontreffern die Torschützenliste der Bremen-Liga anführt. „Er ist ein kompletter Stürmer, hat aber auch wertvolle Unterstützung von gut geschulten Mitspielern“, sagt der SAV-Trainer.
Gleichwohl ist er zuversichtlich, dass seine Mannschaft „etwas mitnimmt“ aus der Seestadt. Schließlich würde schon ein Unentschieden reichen, um die LTS um sechs Punkte auf Distanz zu halten und dem Tabellensechsten TuS Schwachhausen weiterhin dicht auf den Fersen zu bleiben. Die personellen Voraussetzungen, um auch im zehnten Kräftemessen mit der Leher Turnerschaft bestehen zu können, stuft Björn Krämer ebenfalls als gut ein.
Noch nicht registriert? Jetzt kostenlos registrieren »