
Schwanewede. Der nächste Gegner, die nächste Klatsche: Über zu wenig Tore können sich die Zuschauer der Verbandsliga-Handballer der HSG Schwanewede/Neuenkirchen in der Sporthalle Heideschule ganz bestimmt nicht beklagen. Der Oberliga-Absteiger sattelte auf den souveränen 39:26-Heimsieg über die SG Neuenhaus-Uelsen gleich einen 31:18 (20:11)-Coup gegen die HSG Barnstorf/Diepholz II drauf.
Doch auch wenn die Zuschauer am Ende des zweiten Heimspiels in Folge wieder in stehender Manier den nächsten 13-Tore-Erfolg beklatschten, darf der beileibe nicht überbewertet werden. Denn zum einen hatten die Gäste eine ganz schwache Saisonvorbereitung hinter sich und sind daher nur mäßig eingespielt. Außerdem fehlte dem Viertplatzierten der vergangenen Saison mit dem Rechtsaußen Nils Mosel ein ganz wichtiger Torjäger.
Mosel hatte sich in der vergangenen Spielzeit mit 7,36 Toren im Schnitt unter die fünf besten Werfer der Liga eingruppiert, die seinem Team schmerzlich fehlten. „Daher können wir das Spiel auch nicht als Maßstab für die nächsten Partien nehmen“, tritt der Schwaneweder Trainer Andreas Szwalkiewicz ganz gehörig auf die Euphoriebremse. Dennoch nimmt er das Ergebnis natürlich gerne mit, da es dem Selbstvertrauen seines jungen Teams weiterhin richtig guttut.
Im Gegenzug monierte Andreas Szwalkiewicz aber auch die 15 vergebenen Hochkaräter, die seine Mannschaft im gesamten Spiel ausgelassen hatte. In der Abwehr ließ sie außerdem sechs bis acht Gegentore zu viel zu. „Das können wir uns bei unserem nächsten Gegner Wilhelmshavener HV II nicht erlauben“, warnt er.
Zum Spiel – während Peter Pomorski an der Trommel den 285 Zuschauern den Klatschrhythmus vorgab, bestimmten die Hausherren auf dem Feld einzig und allein die Trefferfrequenz. Die Barnstorfer Oberliga-Reserve wurde nach rund neun Minuten mit 6:2 überfallartig in die Schranken gewiesen, danach ließen die „Schwäne“ zum Leidwesen ihres Trainers etwas zu sehr nach (7:5). Sie drückten aber wenigstens nach dem 10:7 durch den Dreierpack von Karlo Oroz, Tim Paltinat und Jannis Molzahn zum 13:7 wieder auf die Tube und bauten die Führung bis zum Halbzeitpfiff auf neun Tore aus.
Besonders erfreulich war daran, dass der Gastgeber den Ausfall seines Kapitäns Mirko Ahrens gut kompensierte. In der 6:0-Deckung stellten Fabian Hartwich und Jannis Molzahn den gut postierten Innenblock, in der späteren 5:1-Verteidigung übernahm Niels Huckschlag den zentralen Part, während Karlo Oroz als Vorgezogener das Barnstorfer Angriffsspiel massiv störte – auch das funktionierte gut. „Die Abwehr hat bei uns gepasst“, bilanzierte „Andi“ Szwalkiewicz zufrieden.
Das galt umso weniger für die Tormaschinerie, die nach dem Seitenwechsel gewaltig stotterte. So wurden nur noch elf Treffer angebracht. Die beiden angeschlagen ins Spiel gegangenen Marc Blum und Fabian Hartwich erhöhten zwar unmittelbar nach dem Wiederanpfiff auf 22:11, danach ließen die Hausherren in dieser Heimpartie jedoch zu stark nach und verpassten es dadurch, ihr Torverhältnis noch weiter aufzustocken. Jeder Spieler trug seinen Teil an dem ein oder anderen Fehlwurf bei, sodass die Gäste mit der 13 Tore-Niederlage letztlich einigermaßen glimpflich davon gekommen waren.
Bei der siegreichen HSG Schwanewede/Neuenkirchen gefiel Torben Pilger in seinem viertelstündigen Einsatz, der seine Rückenbeschwerden extra mit zwei Spritzen behandeln ließ und sich damit in den Dienst der Mannschaft stellte. Schlussmann Fynn Köster knöpfte der HSG Barnstorf/Diepholz wiederum mit sehenswerten vier Paraden einige Hochkaräter ab.
HSG Schwanewede/Neuenkirchen - HSG Barnstorf/Diepholz II 31:18 (20:11)
HSG Schwanewede/Neuenkirchen: Steffens, Köster; Paltinat (8), Alibrahim, Huckschlag (4), Hartwich (1), Molzahn (1), Ohlandt, Mechau (2), Blum (6), Oroz (9), Pilger.
Siebenmeter: 0 – 0
Zeitstrafen: 1 – 3
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