
Vegesack. Die Tendenz ist eindeutig: Während der Blumenthaler SV nach zwei Siegen in Folge auf der Bremen-Liga-Leiter nach oben kletterte, hat die SG Aumund-Vegesack nach zwei Niederlagen die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen. Um den Abwärtstrend zu stoppen, muss nun am Sonnabend im eigenen Stadion gegen den amtierenden Meister Bremer SV gepunktet werden (Anstoß 14.30 Uhr). Anderthalb Stunden früher wird das Spiel der Burgwall-Kicker bei der BTS Neustadt angepfiffen. Blumenthals Trainer Denis Spitzer bezeichnet einen Auswärtssieg als Pflichtaufgabe.
SG Aumund-Vegesack – Bremer SV: Seit April 2016 haben sich die ersten Herrenteams der beiden Traditionsvereine achtmal gegenüber gestanden. Dabei sprangen sieben Siege für die Westbremer heraus, eine Partie endete remis. Ein Unentschieden würde den Vegesackern (bislang neun Punkte) am Sonnabend reichen, um die Gäste vom Panzenberg (bislang sieben Punkte) in der Tabelle auf Distanz zu halten. Doch dieser Perspektive kann SAV-Coach Björn Krämer nur wenig Sympathie abgewinnen. Seine Mannschaft soll nach der unglücklichen Niederlage beim TuS Schwachhausen die Rehabilitation realisieren, also das Punktekonto optimal verbessern.
Zuversicht können Team und Trainer aus dem Spiel in Schwachhausen durchaus schöpfen. Als der 0:2-Rückstand egalisiert worden war und die Nordbremer drauf und dran waren, die Partie komplett zu drehen, musste Krämer jedoch nicht geplante personelle Wechsel vornehmen, weil sich Marcel Burkevics, Christian Böhmer und Ferdi Uslu Verletzungen eingehandelt hatten. Die Vegesacker wollten gleichwohl als Sieger vom Platz gehen, verloren aber wegen der Umstellungen „etwas den Faden“ und durch das Gegentor in der letzten Minute das Spiel. „Das war höchst ärgerlich“, sagt Björn Krämer in der Rückschau.
Inzwischen ist man bei der SAV nach Analyse und Training wieder zur Tagesordnung übergangen. Und die hat sich im Prinzip nicht geändert. Krämer will nach eigenen Worten an dem bisherigen Konzept auf dem Rasen im Grundsatz nichts ändern. Das heißt: Auch gegen die Spitzenteams der Bremen-Liga, zu denen der Vegesacker Coach nach wie vor den Bremer SV zählt, wollen die Vegesacker defensiv kompakt und bei Ballbesitz konsequent offensiv agieren. Und versuchen, das Spiel ständig zu kontrollieren. Das sei bei einem Gegner wie dem BSV sehr wichtig, lautet Krämers Analyse der ersten Halbzeit zwischen dem FC Oberneuland und dem Bremer SV vor einer Woche, die er sich angeschaut hatte. Zur Pause stand es 1:1, am Schluss 3:1 für den FCO.
Gegen den Bremer SV muss Björn Krämer auf einige Stammkräfte verzichten. Lennart Kettner (Jochbeinbruch), Lokman Abdi (Kreuzbandriss), Marcel Burkevics (krank) und Albin Asipi (Arbeit) stehen nicht zur Verfügung. Wieder fit gemeldet hat sich Linksaußen Mirko Jankowski. Und auch Mittelfeldmann Mehmet Polat dürfte seine muskulären Probleme überwunden haben.
BTS Neustadt – Blumenthaler SV: Mit dem überraschenden 4:3-Auswärtssieg beim SC Borgfeld – das Siegtor fiel in der fünften Minute der Nachspielzeit – haben sich die Neustädter aus dem Tabellenkeller befreit. Keine Frage, dass BTS-Trainer Volker Fahlbusch seiner Mannschaft eingeimpft hat, wie wichtig es jetzt sei, nachzulegen. Das sollen aber auch die Blumenthaler, wie deren Coach Denis Spitzer unterstreicht. Anders formuliert: Nur ein Auswärtserfolg garantiert, dass die drei Spitzenteams der Liga weiterhin den heißen Atem des Verfolgers aus dem Norden der Hansestadt spüren.
Wie gewohnt, gehörte die Videoanalyse des letzten Spiels (gegen die Leher Turnerschaft) zum Trainingsprogramm der Blumenthaler. Das nach einer souveränen Vorstellung im eigenen Stadion zwar mit 6:0 gewonnen wurde. In dem nach Spitzers Worten aber auch „ein paar Sachen“ zu sehen waren, die einer kritischen Betrachtung bedurften. Vor allem in der ersten Halbzeit hätte sich die Burgwallelf über einen Gegentreffer nicht beschweren dürfen. Die Videoaufnahmen verdeutlichten denn auch, dass sich der Tabellenvierte beim vermeintlichen Außenseiter BTS Neustadt (Tabellenelfter) keine Abwehrschnitzer erlauben darf, will er nicht unverhofft in Rückstand geraten.
Denis Schnitzer spricht angesichts der günstigen Tabellensituation von einer Pflichtaufgabe, die es bei der BTS Neustadt zu erledigen gelte. „Wir müssen jetzt Gas geben und auf dem Platz an der Erlenstraße gewinnen“, sagt der BSV-Trainer und fügt an: „Diese Forderung steht unüberhörbar im Raum.“ Den Appell an die eigene Mannschaft kann Spitzer mit positiven statistischen Daten unterfüttern. In den vergangenen acht Begegnungen mit dem Fahlbusch-Kontrahenten seit Februar 2016 haben die Blumenthaler sieben Siege gefeiert und eine Niederlage kassiert.
Obwohl die Nordbremer am Sonnabend als klarer Favoriten anreisen, gibt es hinsichtlich der Anfangsformation Fragezeichen. Vor allem deshalb, weil Denis Spitzer erneut eine personelle Veränderung vornehmen muss. Nachdem Dario und Ennio Cordes, wie berichtet, ihre Dienste bei der Burgwallelf quittiert haben, fällt mit Denis Jordan ein weiterer Defensivspezialist aus. Er muss sich einer Nasenoperation unterziehen. Der Blumenthaler Coach ist deshalb wieder aktiv ins Training eingestiegen, um im Notfall aufzulaufen. Fraglich ist zudem der Einsatz von Mittelstürmer Vinzenz van Koll. Der 28-Jährige, der in der Offensive als intensiver Arbeiter auffällt und Löcher in die gegnerische Abwehr reißt, ließ sich im Spiel gegen die Leher TS mit muskulären Problemen im Oberschenkel auswechseln.
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