
Blumenthal. Das Glück spielt im Fußball häufig eine Rolle. Im Bremen-Liga-Duell zwischen dem Blumenthaler SV und dem ESC Geestemünde gesellte es sich in entscheidenden Momenten auf die Seite der Burgwall-Elf. Und dennoch wäre ihr knapper 4:3 (3:1)-Erfolg ohne eine hoch engagierte und kampfstarke Leistung nicht zustande gekommen. Und natürlich auch nicht ohne die drei Treffer von Jonathan Bondombe-Simba.
Der 20-jährige Kongolese, der im Sommer 2018 von den A-Junioren des TuS Arsten zum Burgwall gewechselt war, präsentierte sich auf dem Kunstrasenplatz in blendender Spiellaune. Allerdings hatte er Glück, dass ihn Schiedsrichter Ralf Iwanowski in der 63. Minute nicht vorzeitig zum Duschen schickte, nachdem ein Seestädter während einer Rudelbildung mit angeblichem Kopfstoß von Bondombe-Simba zu Boden gegangen war. Die Bank der Gäste verlangte vehement die Rote Karte, der Unparteiische zückte die Gelbe. Fünf Minuten später erzielte der trickreiche Blumenthaler Offensivspieler nach einer Kopfballvorlage von Vinzenz van Koll das Siegtor zum 4:3.
Weil einige seiner Stammkräfte nicht zur Verfügung standen, hatte BSV-Coach Denis Spitzer das Trikot angezogen, die Deckungsarbeit organisiert und häufig mit langen präzisen Pässen die Angriffe der Nordbremer eingeleitet. Und bereits nach acht Minuten klingelte es im Tor der Geestemünder. Avni-Serdar Güngör nutzte ein Zuspiel von Mola Lamine Khan, entwischte der ESC-Abwehr und traf präzise zur 1:0-Führung. Und nur eine Minute später hätte der 18-Jährige nach einem langen Einwurf von Yasin Chaaban das 2:0 folgen lassen können, scheiterte jedoch an Geestemündes Keeper Lukas Katarius.
Dennoch profitierten die Gastgeber von einem Auftakt nach Maß, der Selbstbewusstsein und Spielsicherheit stärkte. Den Beweis lieferte Jonathan Bondombe-Simbaa in der 18. Minute. Einen Freistoß aus 20 Metern schlenzte er gekonnt ins obere linke Toreck der Gäste. Die Burgwall-Elf führte 2:0, sprühte vor Spielfreude und ließ sich auch vom Gegentreffer durch Nicola Albano (31.) nicht aus dem Rhythmus bringen. Seinen Flachschuss hatte BSV-Keeper Jascha Tiemann zu spät gesehen, um ihn noch um den Pfosten drehen zu können. Nur sieben Minuten später durfte Tiemann indes mit Genugtuung registrieren, dass Jonathan Bondombe-Simba zum richtigen Zeitpunkt startete, um einen Pass von Oguzhan Dalan zu erreichen und zum Pausenstand von 3:1 zu verwerten.
Kurz vor Spielbeginn hatte sich der Tabellenfünfte aus Bremerhaven mit dem Schlachtruf: „Wir holen hier drei Punkte“ eingestimmt. Nach dem Wiederanpfiff wollte er den Beweis antreten und startete furios. Und weil der Blumenthaler SV sein Konzept in der Kabine vergessen zu haben schien, verfügte Geestemündes Philip Schönewald über viel Platz, um den Zwei-Tore-Rückstand innerhalb von zwei Minuten zu egalisieren (47./49.).
Die Gastgeber wirkten wie ein angeschlagener Boxer, versuchten nur eine Minute nach dem Ausgleichstreffer der Seestädter den Ball aus dem Strafraum zu stochern und brachten Filipe-Manuel Rodrigues-Casanova zu Fall. Der Unparteiische zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt und Ali Moussa wollte den Ball flach in der linken Torwartecke unterbringen. Doch Jascha Tiemann roch den Braten und parierte glänzend. „Der gehaltene Elfmeter hat uns einen Kick gegeben und wieder aufgerichtet“, sagte Denis Spitzer nach den Schlusspfiff. Da lagen sich die Blumenthaler jubelnd in den Armen, weil sie nicht nur die Schlussattacke des ESC schadlos überstanden, sondern als Sahnehäubchen auch noch den 4:3-Siegtreffer durch Jonathan Bondombe-Simba genießen durften. Während Denis Spitzer die Moral seiner Mannschaft lobte, in der jeder für jeden gekämpft habe, sprach sein Trainerkollege Stefan Schlie von einem engen Spiel, in dem der verschossene Strafstoß entscheidend für den Blumenthaler Sieg gewesen sei.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.