
Mittwoch, 30. Mai: Um kurz nach 7 Uhr starte ich meinen Arbeitstag im Konstruktionsbüro auf der Lürssen-Werft in Lemwerder. Zu meinen Aufgaben gehört die Mitarbeit bei der Konstruktion der Antriebsanlagen von Yachten. Es steht viel Arbeit an, sodass die Zeit wie im Flug vergeht. Gegen 16.30 Uhr bin ich wieder zu Hause. Gemeinsam mit meiner Frau Carolin und unserem jüngeren Sohn Felix esse ich eine Kleinigkeit, ehe wir mit dem Fahrrad zu Carolins Großeltern Anneliese und Erich fahren. Die beiden wohnen in der Nähe von Justus' Kindergarten. Wir holen Justus mittwochs immer gemeinsam ab. Wir essen noch gemeinsam Pfannenkuchen, ehe wir uns auf den Rückweg machen. Das schwülwarme Wetter macht besonders den Kindern, aber auch den Großeltern mittlerweile ganz schön zu schaffen. Am Abend kommt schließlich Bewegung in unsere Kaderplanung für den Spieltag der Faustball-Verbandsliga am Sonntag in Brettorf. Aufgrund einer lange geplanten Reise müssen wir leider auf unser Schlagmann-Duo Patrick und Daniel Bartelt sowie auf unseren Abwehrspieler Patrick Suhren verzichten. Ich versuche zusammen mit unserem Trainer Uwe Kienast, noch einen Ersatzspieler zu organisieren. Schließlich bekommen wir die Zusage von Arthur Dick, dem Trainer der Frauen in der 2. Bundesliga, der uns trotz eines Auswärtsspieltages der Frauen unterstützen möchte.
Donnerstag, 31. Mai: Direkt nach Dienstende mache ich mich per Fahrrad auf den Weg nach Vegesack, um die längere Öffnungszeit der Volksbank am Donnerstag auszunutzen. Schon auf dem Weg zur Fähre ist die lange Schlange von wartenden Pendlern in ihren Pkw nicht zu übersehen. Auf der einen Seite hat der Ausfall der großen Fähre Lemwerder 2 zu einem langsameren Fährverkehr geführt. Auf der anderen Seite scheinen auch viele Pendler die Baustellen rund um Bremen und Delmenhorst umfahren zu wollen, stehen nun hier im Stau und verschärfen die Verkehrssituation noch zusätzlich. Um kurz nach 17 Uhr reihen sich die Autos auf der Industriestraße bereits bis zum Gelände der Lürssen-Werft. Ich treffe meine Schwiegermutter Dörte, die mir berichtet, dass die Stedinger Straße bis zum Rathausplatz völlig blockiert ist. Sie hat nach einer längeren Wartezeit ihren Wagen in einer Seitenstraße abgestellt und versucht nun zu Fuß, zu ihrem Haus in Vegesack zu gelangen. Auf dem Weg zu unserer Wohnung nahe der Grundschule West komme ich nach kurzer Zeit auch als Fahrradfahrer nicht mehr weiter. Der Fahrer eines Sattelzuges hatte scheinbar die Idee, den Stau im übrigen Ort zu umfahren und sieht sich nun mit drei Omnibussen konfrontiert – ich nehme einen Schleichweg. Das Training am Abend findet statt, bis das gemeldete Unwetter Lemwerder voll erwischt. Wir wollen gerade mit dem Annahmetraining starten, als es anfängt, wie aus Kübeln zu schütten. Zusätzlich zieht ein Sturm auf. Es blitzt und donnert, sodass das Training nach nur 45 Minuten abgebrochen werden muss.⇒
Freitag, 1. Juni: Ich verbringe den Arbeitstag größtenteils auf unserem Werftgelände in Bremen-Aumund, um mit Kollegen aus der Fertigung mögliche Verbesserungen an unseren Antriebsanlagen zu besprechen. Zu Hause arbeite ich noch etwas im Garten, ehe Carolin und ich zu Fuß in Richtung Kindergarten im Ortszentrum aufbrechen, um die Kinder abzuholen. Felix hat gerade seine Eingewöhnungsphase in der Krippengruppe abgeschlossen und ist diese Woche das erste Mal über Mittag in der Betreuung. Einen Zwischenstopp machen wir an der Begegnungsstätte Lemwerder. Der dortige Abenteuerspielplatz ist für die Kinder ein echtes Highlight. Der angelegte Wasserlauf bietet den Kindern auch gleich eine Erfrischung. Am Abend leite ich zusammen mit unserem Abteilungsleiter Uwe Kienast das Training der weiblichen Bezirksoberliga-Mannschaft.
Sonnabend, 2. Juni: Nach einem ausgiebigen Familienfrühstück fahre ich mit dem Fahrrad zum Sportplatz ins Zentrum von Lemwerder. Hier findet die Meisterschaft der weiblichen U16-Mannschaften statt. Ich helfe noch kurz beim Aufbauen der Felder und betreue dann unser Team. Zwei unserer Mädchen sind zum ersten Mal im Punktspieleinsatz und sehr aufgeregt. Sie schlagen sich aber wirklich gut und beenden gemeinsam mit ihren Mitspielern die Vorrunde auf dem zweiten Platz ihrer Gruppe. Nach der Vorrunde muss ich die Betreuung an Uwe Kienast abgeben, da wir bei meinen Eltern Beata und Peter in Blumenthal zum Spargelessen eingeladen sind. Nach dem köstlichen Essen bleibt Justus bei Oma und Opa, während ich mit Carolin und Felix zu unserer Trauzeugin Marie weiterfahre. Sie hatte am Dienstag Geburtstag und feiert diesen bei ihrer Mutter Christina in Ritterhude mit einem Grillfest nach.
Sonntag, 3. Juni: Ich packe meine Sporttasche und breche dann um kurz nach 8 Uhr in Richtung Brettorf auf. Um 10 Uhr müssen wir gegen die junge Mannschaft vom TV Brettorf IV ran. Wir gewinnen durch ein starkes Angriffsspiel unserer Angreifer gleich den ersten Satz und dominieren auch weite Teile des zweiten Durchgangs. Doch als wir schon wie der sichere Sieger aussehen, schleichen sich viele offensive und defensive Eigenfehler ein. So geben wir den Satz sowie das ganze Spiel unnötigerweise an den Gegner ab. Wir sind etwas geknickt, besprechen aber sehr ruhig unsere Eigenfehler. Man merkt dem gesamten Team an, dass es die erste Niederlage nicht auf sich sitzen lassen möchte. Nun treten wir gegen die erfahrene Truppe von Brettorf IV an. Wir sind von Anfang an voll konzentriert, überlassen dem Gegner nie die Führung und holen uns den ersten Satz mit 11:8. Hiernach werden die Angriffe der Brettorfer deutlich härter. Aber keiner von uns lässt locker. Durch ein fehlerloses Angabenspiel von Matti Kienast bleiben wir bis zum Schluss vorne und gewinnen den Satz mit 15:14 in der Verlängerung.
Montag, 4. Juni: Der erste Arbeitstag der Woche startet mit sehr viel Papierkram. Mein Gruppenleiter Olaf und ich bereiten uns auf eine Dienstreise nach Süddeutschland vor. Wir werden bei einer in Ravensburg ansässigen Firma einer zweitägigen Werksabnahme für zwei Schiffspropeller beiwohnen. Wir klären die letzten Reisedetails und stellen dann Zeichnungsmaterial sowie Abnahmeprotokolle zusammen. Abends baue ich mit Justus eine Carrerabahn auf, die er in der vergangenen Woche geschenkt bekommen hat.
Dienstag, 5. Juni: Um 8 Uhr fahre ich per Taxi zum Bremer Flughafen. Olaf und ich fliegen über Frankfurt nach Friedrichshafen. Von hier aus geht es wieder mit dem Taxi nach Ravensburg. Gegen 15 Uhr kommen wir am Firmensitz des Propellerherstellers an. Wir nutzen den ganzen Nachmittag, um viele Punkte der Werksabnahme abzuschließen. Im Anschluss beziehen wir unser Hotel im Zentrum dieser schönen Stadt nahe des Bodensees. Ich bin immer noch stolz auf die Leistung unserer Mannschaft vom Wochenende und freue mich bereits auf den kommenden Heimspieltag am Sonntag in Lemwerder. Dann müssen wir gegen unsere direkten Verfolger SV Moslesfehn und TSV Essel ran.
Julian Aust (28)
ist Kapitän der Faustball-Männer des Lemwerder TV. Der Maschinenbau-Konstrukteur begann seine Laufbahn mit sieben Jahren beim Blumenthaler TV. Er ist verheiratet mit Carolin, mit der er die Kinder Justus (3) und Felix (1) hat. Die Familie wohnt in Lemwerder.
Pia Lüsse, die Aktive des Vegesacker Rudervereins, wird als Nächste über ihre Woche berichten.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.