
Schwanewede. Die erste Raketenstufe in Richtung Oberliga-Rückkehr hat bei den Verbandsliga-Handballern der HSG Schwanewede/Neuenkirchen gezündet. Die „Schwäne“ setzten sich im Verfolgerduell mit 30:25 (15:13) gegen den TV Neerstedt durch und lassen den Tabellendritten bereits fünf Punkte hinter sich zurück.
Von einer Vorentscheidung im Aufstiegsrennen will der HSG-Trainer Andreas Szwalkiewicz aber noch nichts wissen. „Das ist ein schönes Polster, aber die Rückrunde will erst noch komplett gespielt werden“, wiegelte er ab. Vorsicht ist schließlich die Mutter der Porzellankiste. Szwalkiewicz: „Es wäre arrogant zu glauben, dass die nächsten Gegner nach diesem Sieg im Handumdrehen besiegt werden können.“
Unabhängig davon hat sich das Team auf der Weihnachtsfeier ein hohes Ziel gesetzt. „Primär wollen wir natürlich aufsteigen, dann aber auch bitteschön als Meister“, ließ der Mannschaftskapitän Mirko Ahrens die Katze aus dem Sack. „Zu Hause wollen wir sowieso die Saison hindurch ungeschlagen bleiben“, fügte der Schlussmann René Steffens hinzu.
Die 500 Zuschauer, die sich am Sonntagabend überraschenderweise zuhauf in die Halle quetschten, hätten gewiss nichts dagegen. Sie standen diesmal schon zwei Minuten vor dem Abpfiff auf und klatschten, was das Zeug hielt. Sie erlebten aber nicht nur ein sehenswertes Topspiel, sondern zwischendurch auch überraschende Formeinbrüche des Gastgebers, die ins Auge hätten gehen können. Die Spieleröffnung stand im Zeichen von Marc Blum, quasi so etwas wie der Neerstedt-Schreck. Er jagte seinem Lieblingsgegner die ersten drei Bälle zur 3:2-Führung in die Maschen, acht Tore wurden es bei ihm insgesamt. Darunter der wenig beliebte 30. zum 30:24, da für diesen Treffer immer eine Kiste Bier für das Team fällig wird. „Bei diesem Ergebnis zahle ich die gerne“, winkte der Schwarzschopf rundum zufrieden ab.
Ganz so wie das Sturmtief vor der Halle fegten die „Schwäne“ aber nicht über ihren Oberliga-Mitabsteiger hinweg, auch wenn es zwischenzeitlich danach aussah. Denn als Niels Huckschlag, Marc Blum und Niklas Mechau hintereinander zum 9:5 trafen und Karlo Oroz sowie Niklas Mechau weiter auf 11:6 erhöhten, da hatten die Hausherren den Drittplatzierten schon fast an die Wand gespielt (17.).
Mit einer äußerst offensiven 3:3-Deckung kaufte Neerstedt seinem Rivalen aber wieder den Schneid ab. „Normalerweise liegt uns das, heute haben wir es aber schlecht gelöst“, gab „Batman“ Ahrens zu. Zwei Zeitstrafen trugen den Rest dazu bei, dass der Vorsprung bis zum Seitenwechsel auf bedrohliche zwei Tore schmolz (15:13).
Dass der TV Neerstedt nicht gleich wieder offensiv begann, spielte den „Schwänen“ in die Karten. „Das hätten die mit ihrem Kader auch nicht durchgestanden“, war Andreas Szwalkiewicz überzeugt. Sein Team stellte nun selbst eine starke Verteidigung, hinter der René Steffens vor allem in den kniffligen Phasen mit acht Paraden zu Balleroberungen beitrug.
„Vor der Pause hatte ich Pech, war einige Male noch mit dem Finger am Ball dran. Im zweiten Durchgang hatte es mir die Abwehr auch leichter gemacht“, reichte er die Blumen umgehend weiter. Wie im ersten Durchgang zog der Gastgeber auf 23:16 davon (42.), danach streute Neerstedt mit einer offensiven 4:2-Deckung erneut kräftigen Sand ins Schwaneweder Angriffsgetriebe.
Der Drittplatzierte stellt ja schließlich die stärkste Verteidigung der Liga. Als die Gäste zum 20:23 trafen und Fabian Hartwich auf die Sünderbank musste, drohte den „Schwänen“ in Unterzahl erneut Ungemach. Zwei Tore von den Außenangreifern Tim Paltinat und Karlo Oroz verschafften der HSG in dieser Phase aber wichtige Atemluft, wobei der spektakuläre Dreher von Oroz zum 25:21 einen halben Meter von der „Eckfahne“ aus erfolgte. Mit einem Sprungwurf aus dem linken Rückraum zum 26:21 brachte der Kroate sein Team letztlich wieder auf Erfolgskurs (53.).
Verbandsliga Männer
HSG Schwanewede/N. - TV Neerstedt 30:25 (15:13)
HSG Schwanewede/Neuenkirchen: Steffens, Helmke, Köster; Ahrens (1), Paltinat (4), Helfers, Huckschlag (5), Hartwich (1), Molzahn, Mechau (4/2), Blum (8), Oroz (6), Wallrabe, Pilger (1)
Zuschauer: 500
Siebenmeter: 3/2 – 7/5
Zeitstrafen: 5:2 ELO
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