
Der SV Türkspor steht unmittelbar vor dem Aufstieg in die Fußball-Landesliga Bremen. Das Team hat zehn Spieltage vor Saisonende 17 Punkte Vorsprung vor dem Drittplatzierten SC Weyhe. Da kann man jetzt doch allmählich schon für die höhere Liga planen, oder?
Erhan Koser: Ich gehe davon aus, dass wir zu 90 Prozent in die Landesliga aufsteigen. Wir müssen noch zehn Spiele absolvieren und davon fünf gewinnen, dann haben wir unser Ziel erreicht.
An diesem Sonnabend spielt das SVT-Team nun gegen den Blumenthaler SV II. Da rechnen alle Fans mit dem 19. Saisonsieg, da sich der souveräne Tabellenführer Türkspor bereits auch im Hinspiel mit 2:1 durchsetzte.Das ist ein Nord-Derby. Da kann man im Vorfeld immer schlecht sagen, wie das Spiel ausgeht. Wenn wir hier mit einer kompletten Mannschaft auflaufen können, dann haben wir auch gute Chancen, gegen die Blumenthaler zu gewinnen.
Ist eigentlich eine Meisterschaftsfeier oder sogar eine Mannschaftsfahrt geplant?Eine Mannschaftsfahrt nicht, aber wenn wir den Landesliga-Aufstieg schaffen sollten, dann feiern wir natürlich auch. Hier müssen wir uns dann erst noch einmal zusammensetzen und das besprechen. Allerdings wird die Feier nicht in unserem Vereinsheim stattfinden, dieser Raum ist zu klein.
An welchem Spieler machen Sie den bisherigen Erfolg in der Bezirksliga besonders fest?Die gesamte Mannschaft hat dazu beigetragen, dass wir vielleicht bald wieder in der Landesliga spielen können. Zum Beispiel haben mich aber auch Bela Prieß, Enes Kök und Milan Meyer überzeugt. Aber muss sagen, dass das Gesamtpaket bei uns eben stimmt. Das passt alles bei uns gut zusammen.
Im Nachhinein war es doch wohl ein Glücksgriff, dass sie auch den Trainer Bahar Kilickeser verpflichten konnten, oder?Ich kenne Bahar seit seiner Geburt. Ich habe bereits mit seinem Vater Ismail zusammen Fußball gespielt. Ich habe zu Bahar schon ein Vater-Sohn-Verhältnis und kenne seine Familie sehr gut. So wusste ich genau, dass er zum SV Türkspor auch in Sachen Charakter haargenau passt.
Nehmen wir mal an, der SV Türkspor spielt in der nächsten Saison wieder in der Landesliga. Auf welche Mannschaft freuen Sie sich am meisten?Das ist mir eigentlich egal. Ja, klar freue ich mich auf die Nord-Mannschaften. Ich hoffe vor allem, dass wir dort einen guten Fußball spielen, wie jetzt. Das macht schon einen Riesenspaß dieser Mannschaft zuzusehen.
Aber bestimmt sind doch die Spiele gegen DJK Germania Blumenthal reizvoll, wo doch einige Türkspor-Spieler einmal kickten?Ja, vielleicht ist es für die Spieler schon eine besondere Begegnung, weil von uns jetzt auch sechs bis sieben Akteure bei DJK spielen, und die gleiche Anzahl bei uns. So kann es schon sein, dass die Jungs heiß auf dieses Spiel sind. Aber ich werde bestimmt ganz normal in diese Partie gehen, obwohl es sicherlich spannende und interessante zwei Spiele werden.
Was wird sich beim SV Türkspor dann zu der tieferen Bezirksliga ändern?Wenn wir bald in der Landesliga spielen sollten, wird sich bei uns die Zuschauerzahl wohl nicht groß ändern. Aber ich denke, die Stimmung bei den Fans wird besser sein. In der Landesliga ist doch einfach mehr Musik drin. Auch das Sportliche wird sich verändern. Aber ich denke, dass in der höheren Spielklasse die Fehler anders bestraft werden. Da die Mannschaft komplett zusammenbleibt, sehe ich für uns keine großen Schwierigkeiten, in der Landesliga zu bestehen. Wir könnten uns durchaus im oberen Mittelfeld etablieren.
Ihr Verein hatte mal auf dem Sportplatz Pürschweg ein eigenes sportliches Zuhause. Nun wird beim Neurönnebecker TV trainiert und werden auf dem Burgwall die Punktspiele bestritten. Könnte es bald sein, dass der SV Türkspor wieder auf einem eigenen Sportgelände zu finden ist?In diesem Punkt habe ich inzwischen aufgegeben. Wir haben so viel in den letzten Jahren gekämpft, um diese Situation zu verbessern. Im Winter konnten wir zum Glück noch auf dem Kunstrasenplatz beim SV Eintracht Aumund trainieren, weil der NTV-Schlackeplatz unbespielbar war. Das war eine tolle sportliche Geste von den Aumundern. Man muss dann gucken, was im nächsten Jahr passiert. Ich habe keine große Hoffnung, dass sich diese Sportplatz-Situation noch einmal verbessern wird.
Der SV Türkspor hat schon einmal in der höchsten Bremer Spielklasse gekickt. Könnte die Reise für Ihren Verein dort noch einmal hinführen?Wir möchten gerne in der Landesliga oben mitspielen. Wenn wir dann noch einmal den nächsten Aufstieg in die Bremen-Liga schaffen sollten, das kann ja durchaus passieren, dann werden wir das auch machen. Zu verzichten wäre den Spielern gegenüber nicht korrekt. Für mich persönlich ist die Landesliga für den SV Türkspor schon die richtige Liga, aber wenn sich die Möglichkeit ergeben sollte aufzusteigen, würden wir die Chance natürlich auch nutzen.
Das Gespräch führte Olaf Schnell.Erhan Koser (62)
ist seit vier Jahren das Vereinsoberhaupt des SV Türkspor. Koser spielte selbst 18 Jahre in diesem Verein und führte das Team als Trainer in die damalige Verbandsliga.
Erhan Koser (62) ist seit vier Jahren das Vereinsoberhaupt des SV Türkspor. Koser spielte selbst 18 Jahre in diesem Verein und führte das Team als Trainer in die damalige Verbandsliga.
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