
Osterholz-Scharmbeck. Zweimal in dieser Fußball-Saison trat der VSK Osterholz-Scharmbeck schon gegen den TSV Ottersberg an, zweimal setzte es eine Niederlage für die Elf von Trainer Günter Hermann. "Wir haben einiges gutzumachen und wollen ganz wichtige drei Punkte einfahren", kündigt der Coach vor dem morgigen Heimspiel (Anpfiff um 14 Uhr) an und erwartet eine entsprechende Revanche-Aktion seiner Mannschaft.
Erst hatte es im Niedersachsenpokal-Viertelfinale am 8. September 2010 eine 3:4 (0:0, 0:0)-Niederlage nach Elfmeterschießen gegeben. Fünf Tage später erlebte Hermann "eines unserer schlechtesten Saisonspiele" beim Oberliga-Punktspielauftritt seiner Mannen, die mit 1:3 unterlagen. Dreimal schenkte ihnen Alexander Neumann ein, ehe Julian Stroppel in der Schlussminute noch der Ehrentreffer gelang. "Da waren wir einfach nicht bei der Sache", räumt der VSK-Coach einen verdienten Ottersberger Sieg ein. Mit ähnlich viel Laufbereitschaft, Tempo und Einsatzfreude wie zuletzt beim 1:1 gegen das Spitzenteam SV Meppen soll diesmal ein Sieg her.
In der Tabelle liegt der VSK als Zehnter zwar zwei Punkte vor den Ottersbergern, die aber haben zwei Spiele Rückstand. Umso wichtiger also für die Osterholz-Scharmbecker, die Konkurrenz auf Distanz zu halten. "Unser Saisonziel ist ja, unter die ersten zehn zu kommen", so Hermann.
Noch nicht bei 100 Prozent
"Ich will wieder in der Siegermannschaft sein", sagt einer, der eben jene beiden Ottersberger Erfolge feiern durfte, in der Winterpause aber das Lager wechselte. Die Rede ist von Lars Behrens, der inzwischen viermal für den VSK spielte, darunter zwei Vollzeiteinsätze. Ein Tor ist dem schnellen Linksfuß bei seinem neuen Klub noch nicht gelungen. Auch zuletzt in Meppen saß er nur auf der Bank. Aus gutem Grund. Er hat nicht mittrainiert. "Wir hatten in der Woche sowieso nur zwei Einheiten. Einmal konnte ich berufsbedingt nicht, einmal nicht wegen Gelenkproblemen", erklärt der 32-Jährige. Seit seiner dreimonatigen Zwangspause in Ottersberg ist Behrens immer noch dabei, Fitnessrückstände aufzuholen. "Die entscheidenden letzten Meter fehlen noch", sagt der sprintstarke Offensive, der diese Woche alle drei Trainingseinheiten mitmachte, sich auf einem guten Weg sieht, bald wieder bei 100 Prozent Leistungsfähigkeit anzukommen. Und damit auch seinem neuen Verein endlich weiterhelfen
zu können. Wenngleich er sich da etwas umstellen muss. Während er in Ottersberg als echte Spitze auflief, bringt Günter Hermann ihn im linken offensiven Mittelfeld. "Aber auch da fühle ich mich wohl. Und Weinrich und Ordenewitz machen es vorne ja richtig gut", so Behrens, der dennoch seinen Weg in die Spitze suchen wird: "Dann kann sich ein anderer Stürmer fallen lassen." Trainer Günter Hermann kann viele Trümpfe ausspielen, um seine Offensive sehr variabel aufzustellen. Kann einen Dreier-Sturm aufstellen so wie zuletzt in Meppen mit Jascha Stern. Kann auch dahinter mit unterschiedlichen personellen Alternativen jonglieren. Zum Beispiel mit Ömer Aktas, ebenfalls ein Ex-Ottersberger. Der spielte schon bei seinem alten Klub hinter den Spitzen. "Aber er hat zurzeit einen kleinen Hänger", weswegen ihm Hermann eher wenig Einsatzzeit gibt (zuletzt 30 Minuten). In noch extremerem Maße gilt das für Hayatin Sicak, mit Behrens aus Ottersberg gekommen, aber noch ohne Punktspieleinsatz. "Er ist
sicherlich schnell, fummelt aber etwas viel und hat viel Qualität vor sich", macht Hermann klar, dass es für den früheren Barisspor-Stürmer nicht leicht sein dürfte, über die Rolle des Bankdrückers hinauszukommen. Selbst der bullige Sawie Peewee überzeugt Hermann nicht voll und ganz: "Er ist jung und auf einem gute Weg, aber Weinrich und Ordenewitz sind die Stärkeren. Bei uns geht es nur noch nach Leistung."
Fehlen wird morgen nur Kapitän Julian Stroppel (Zerrung und Erkrankung). Doch auch für die Sechser-Position hat der VSK genügend Alternativen.
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