
Das erste Mal nach 2013, als ein tödlicher Unfall die Racing-Szene erschütterte, geht Wolfgang Harbusch vom Lilienthaler Team Wellbrock & Co. an Pfingsten wieder beim 59. Fischereihafenrennen in Bremerhaven an den Start. „Die Streckensicherung ist inzwischen ja wesentlich besser geworden“, argumentiert Harbusch. Er verhehlt auch nicht, dass er ein Kribbeln in der rechten Gashand verspürt: „Das Rennen macht einfach Spaß und wir wollen dort ja auch präsent sein.“ Mit wir meint er, dass auch sein Teamkollege und Geschäftspartner von Honda-Wellbrock, Wolfgang Wellbrock, mit dabei ist. Wenn auch in einem anderen Rennen.
Der 59-jährige Harbusch geht mit seiner Honda RC 30 in Klasse 8 (Superbike Legends) auf den 2,7 Kilometer langen Stadtkurs. Nach dem freien Training am Sonntag absolviert Harbusch am Montag zwei 20-minütige Rennläufe (10.40 und 14.30 Uhr). Obwohl auch 1000er- und 1200er-Maschinen mit teils über 200 PS am Start sind, ist Harbusch von der reinen Motorleistung (140 PS) her zwar unterlegen, aber nicht zwingend der langsamste im Feld. Die RC 30 ist leichter und wendiger als die Boliden, „und sie hat diesen unvergleichlichen Sound ihres V4-Zylinders“, schwärmt der Platjenwerber. Ja, er wolle in dem 41-Teilnehmer-Feld bestimmt nicht hinterherfahren.
Harbuschs Kollege Wolfgang Wellbrock ist in Klasse 5 (Sound of classics senior/Montag um 9.40 und 13 Uhr) mit der legendären Honda CB 750 F am Start. Der Klassiker stammt aus dem Jahre 1977. Bei den Oldtimern gehe es genauso engagiert zur Sache und bestimmt nicht im Bummeltempo. „Aber die sind schwerer zu fahren“, wirft Harbusch ein. Der mehrfache deutsche Meister aus der „SuperclassiX-Serie“ hat sich unter anderem auch auf dem Kurs in Oschersleben auf das Fischereihafenrennen vorbereitet, zu dem die Veranstalter übrigens rund 400 Fahrer und bis zum 20 000 Besucher erwarten. In der Hasseröder-Kurve aber „erwischte“ es Harbusch, als er seinen dritten Turn fuhr – das Hinterrad schmierte weg. Der Reifenwärmer hatte vor dem Start zwar seine Funktion durch Blinken angezeigt, funktionierte aber nicht. Aufs Überprüfen mit der blanken Hand hatte Harbusch ausnahmsweise verzichtet. Wenigstens kam er mit heiler Haut davon – im Gegensatz zu seiner stark beschädigten Maschine. Stürze sind bei Harbusch die Ausnahme: „Da ist man ja auch in seiner Ehre gekränkt“, sagte der Zweirad-Routinier, der aber auch erleichtert war, dass es ohne Blessuren abgegangen war. Seine neue Airbag-Weste hatte nämlich glücklicherweise funktioniert.
Fischereihafenrennen Bremerhaven: Sonntag und Montag 8 bis 18 Uhr
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