
Osterholz-Scharmbeck. Aufstellungsprobleme machten den Fußballteams im VSK Osterholz-Scharmbeck schon zu Saisonbeginn zu schaffen. Die Oberligareserve wies einen Minikader mit nur zwölf Kickern auf. Karsten Zimmermann setzte sich kurzfristig noch zum FC Hambergen ab. Neuzugang Julian Kubicek (TSV Meyenburg) kehrte den Grün-Weißen zum Start ebenfalls den Rücken. Dann nahm Felix Dömelt auch noch ein Studium auf, und Stephan Schitz kassierte eine Rote Karte. Zudem fiel Kevin Geldert mit Pfeifferschem Drüsenfieber längerfristig aus.
"Weil es immer so weiter ging, standen mir irgendwann nur noch vier Feldspieler und zwei Torleute zur Verfügung", berichtete Werner Mehrtens. Also war der Viertletzte immer wieder auf Anleihen von den A-Junioren und aus der ersten Mannschaft angewiesen. "Ich wusste, dass es eine schwierige Saison wird. Aber mit Problemen solchen Ausmaßes hatte ich nicht gerechnet", räumte Mehrtens ein.
Youngster Daniel Nodurft führte den VSK II auch noch ziemlich an der Nase herum. Erst nach Monaten erfuhr Mehrtens, dass Nodurft gar nicht wie vorgesehen in der Oberliga-Mannschaft trainiert. Daraus zog Mehrtens trotz der großen Personalmisere nun die Konsequenzen: "So lange ich hier Trainer bin, wird Daniel nicht mehr in der zweiten Mannschaft auflaufen. Meinetwegen kann er in der Dritten spielen."
Das freut natürlich Niko Küstner, der jeden Akteur im Kampf um den Klassenerhalt in der 1. Kreisklasse Osterholz gebrauchen kann. Bei der 0:4-Niederlage beim SV Löhnhorst betrat mit Rojdar Sabaz bereits Spieler Nummer 47 in dieser Spielzeit den Rasen für den Vorletzten. "Es ist für mich total frustrierend. Ich muss in jeder Woche herumtelefonieren, um überhaupt elf Leute aufbieten zu können", so Küstner.
Christoph Kemme zog sich gleich im ersten Saisonspiel einen Kreuzbandriss zu. Wenig später war auch für Neuzugang Lars Bürger-Ernsing die Hinrunde wegen einer Verletzung gelaufen. Niko Küstner ist nur froh, dass sein Teamkamerad Alwin Wendt Trainer der zweiten A-Junioren des Klubs ist. "Alwin kann uns gut Leute vermitteln", erklärte der 31-Jährige. Ein Aufgeben kommt für Küstner trotz der Misere überhaupt nicht in Frage: "Für ein Hinwerfen bin ich schon zu lange dabei." Küstner stieß vor neun Jahren zur Mannschaft. Nur sein Teamkollege Alk Scheller ist sogar noch zwei Jahre länger dabei. "Wir sind eine gewachsene Mannschaft", so Küstner.
Seit vier Jahren ist Niko Küstner Trainer der dritten Riege. Küstner macht sich Sorgen um den Nachwuchs. "Die Jugendlichen wollen alle auf Bezirksebene spielen. Schon für ein Mitwirken in der zweiten Mannschaft sind sich meiner Ansicht nach viele zu schade", stellte der Spielertrainer klar. Der VSK III benötigt aber unabhängig von den zahlreichen Verletzten dringend frisches Blut. Allein sieben Akteure sind bereits älter als 30. Niko Küstner träumt von einer vernünftigen Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte. Weil im nächsten Jahr wieder ein paar A-Junioren mehr spielberechtigt für den Herrenbereich sind und die zweite Nachwuchsmannschaft auch erst im April wieder loslegt, hofft er auf möglichst zahlreiche Verstärkung aus dem Juniorensegment.
Weil sowohl die zweite als auch die dritte Formation im Training mit jeweils einem halben Dutzend Balltretern auskommen muss, wurde das Training der beiden Teams nun kurzerhand zusammmengelegt. "Dann kann man wenigstens mal wieder eine Flanke im Training üben", informierte Werner Mehrtens. Er beklagte jedoch einen zu großen Leistungsunterschied zwischen den beiden Mannschaften. Der ehemalige Coach des ASV Ihlpohl lobte den Einsatzwillen der wenigen verbliebenen Kicker im Abstiegskampf: "Die Jungs geben immer alles." Er hofft nun auf eine bessere Rückserie des Landesligaabsteigers.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Die von Ihnen genannten Begriffe sind Totschlagargumente, um im ...