
Zu kaum einem anderen hat der Trainer von Fußball-Landesligist SV Komet Pennigbüttel jedoch ein solch enges Verhältnis wie zu Aboubakar Diomande. Jaskosch holte den Mann von der Elfenbeinküste, der im Landkreis nur unter dem Spitznamen „Pepe“ bekannt ist, im Jahre 2007 zum FC Worpswede. Später nahm Jaskosch Diomande mit zum SV Grohn und schließlich folgte der Spieler ihm auch zu den „Kometen“.
Doch nicht nur sportlich hat Jaskosch im Laufe der Jahre eine fast „väterliche Rolle“ übernommen. Diomande arbeitet mittlerweile in derselben Firma wie Jaskosch, bei vielen anderen Problemen stand der 50-Jährige stets mit Rat und Tat zur Seite. So verwundert es nicht, dass Jaskosch extrem enttäuscht war, als Diomande in der vergangenen Woche plötzlich seinen Pass abholte und um seine Freigabe bat – vier Tage vor dem ersten Punktspiel. Der mittlerweile 34 Jahre alte Diomande wollte zum Kreisligisten Rot-Weiß Achim wechseln. Zur Erinnerung: Dort sind mit Trainer Carsten Huning, Co-Trainer Metin Ertem und Spieler Fikret Karaca drei ehemalige Weggefährten aus Worpsweder Zeiten aktiv.
Diomande wird demnächst zum dritten Mal Vater, wohnt mittlerweile in Huchting. All das – aber natürlich auch ein finanzieller Anreiz – hätten schließlich den Ausschlag gegeben, dass Diomande Hals über Kopf wechseln wollte. Am vergangenen Donnerstag verabschiedete sich der Außenverteidiger deshalb bereits von der ebenso überraschten wir geschockten Mannschaft. Dieser Abgang hatte sich schließlich in keiner Weise angedeutet, wenngleich Diomande in der Vorbereitung kaum trainiert hatte.
Plötzlicher Sinneswandel
Trotz alledem hatte Jaskosch angedeutet, seinen jahrelangen Schützling nicht sperren zu wollen, damit dieser schon im ersten Punktspiel von Rot-Weiß Achim für seinen neuen Klub hätte auflaufen können. Doch stattdessen stand Diomande am vergangenen Sonntag plötzlich wieder in Pennigbüttel am Spielfeldrand – und blickte erneut in überraschte Gesichter. Nach einigen internen, intensiven Gesprächen hatte es offenbar einen Sinneswandel gegeben. Diomande, der in den vergangenen beiden Meisterschaftsjahren zu den absoluten Leistungsträgern gehörte, bleibt nun doch ein „Komet“. „Ich bin froh, wieder zum Team zu gehören“, sagt der ebenso schnelle wie zweikampfstarke Athlet.
Beim heutigen Auswärtsspiel beim Rotenburger SV (Anpfiff 18.45 Uhr) wird Diomande aber aufgrund seines Trainingsrückstandes noch nicht im Kader stehen. Ebenso wenig wie der an der Rippe verletzte Kevin Rapp und der privat verhinderte Martin Kirchhoff. Und auch Torwart Aboubakar von-Oehsen wird fehlen. Er ist sogar der Grund, warum die Partie auf den Freitagabend vorverlegt wurde. Von-Oehsen heiratet nämlich am Sonnabend.
Ob die Pennigbütteler ihren Teamkollegen mit Punkten beschenken können, wird in erster Linie davon abhängen, wie schnell sich der Aufsteiger an das deutlich höhere Tempo der Landesliga gewöhnt. „Die Jungs haben gegen Lüneburg gesehen, wie schnell und hart Fehler in dieser Liga bestraft werden“, sagt Jaskosch. „Man darf jetzt aber auch einfach nie vergessen, dass der Großteil meiner Mannschaft vor zwei Jahren noch in der Kreisliga gekickt hat.“ In Rotenburg erwartet die Pennigbütteler eine mit gestandenen Landesligaspielern gespickte Elf.
Florian Lührsen soll dem Mittelfeld die Impulse geben, die beim 1:4 gegen Eintracht Lüneburg noch gefehlt haben. „Wir brauchen ihn mit seiner Spielweise einfach“, sagt Jaskosch. Eventuell wird auch der 39 Jahre alte Rene Thiel im Duell gegen seinen Ex-Klub in die Startelf rotieren. Mit Tim Ebersbach, Andreas Kiel und Henner Lohmann spielte Thiel in der Saison 2010/2011 sogar selbst noch in der Landesliga zusammen und stieg damals als souveräner Meister in die Oberliga auf – vor dem SV Blau-Weiß Bornreihe übrigens. Und Thiel war damals mit 14 Treffern der beste Rotenburger Torschütze.
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