
Ist die Basis solide, das Fundament stabil – warum sollte der Erfolg dann künstlich verlangsamt werden? Erst Recht, wenn das nächste Ziel längst formuliert und der Ehrgeiz ungebrochen ist.
Allen Kritikern, die den Ritterhude Badgers diesbezüglich eine zu rasante, ja, gar ungesunde Entwicklung attestiert haben, fehlte bisher jegliche Grundlage einer konstruktiven Kritik. Und sie fehlt ihnen auch aktuell, zur Drittliga-Premiere.
Denn bislang ist beim besten Willen nichts von Übermotivation, nichts von unkontrolliertem Aktionismus oder gar Größenwahn zu erkennen. Das Umfeld der Badgers wurde ebenso stetig weiterentwickelt, wie die Bereiche Sponsoring und Finanzen. Und natürlich muss auch eine Mannschaft, die sich Jahr für Jahr in einer höheren Liga beweisen muss, verändert, sprich: verstärkt werden. Man könnte sagen: Alle Ziele, die sich die Badgers in den vergangenen drei Jahren gesteckt haben, wurden erreicht. Und dennoch ist in diesem Jahr ein neuer – durchaus kritischer – Punkt erreicht.
Denn nun geht es darum, dieses besondere Wir-Gefühl, jene ganz spezielle Badgers-Atmosphäre, eben das, was diesen Klub seit jeher auszeichnet, schnellstmöglich wiederzufinden. Ein US-Quarterback oder Spieler aus Oldenburg sind nur dann sinnvoll, wenn sie sich als Teil der gelb-schwarzen Familie fühlen und sich voll mit der Sache identifizieren. Andernfalls wäre es nicht das erste Mal, dass den idealistischen Machern im Hintergrund die Motivation genommen wird. Für Söldner, die sich in der Krise wegducken, lohnt kein Aufwand dieser Welt.
Das "Projekt Badgers" bleibt spannend. Man kann dem Verein, der Gemeinde und dem ganzen Landkreis nur wünschen, dass sich die gelb-schwarzen Visionen nicht als rosa-rote Luftschlösser entpuppen. Momentan sieht es nicht danach aus.
tobias.dohr@weser-kurier.de
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