
Herr Berneking, Sie haben den VSK Osterholz-Scharmbeck in der Fußball-Landesliga gecoacht und die U19 des SC Borgfeld in der Regionalliga. Jetzt trainieren Sie zum ersten Mal eine zweite Mannschaft. Wie ist das?
Enrico Berneking: Eigentlich genauso wie bei jeder anderen Mannschaft auch. Die Unterschiede sind gar nicht so groß. Der Austausch zur ersten wie zur dritten Mannschaft ist sehr gut. Außerdem haben wir ja auch einen 25er-Kader inklusive drei Torhüter. Diesbezüglich sind wir wie eine erste Herren aufgestellt.
Dennoch ist das sicherlich eine merkwürdige Situation, wenn dann plötzlich ein Toren Poppe oder Nils Gresens zur Verfügung stehen?Das entscheidende ist: Es gibt diesbezüglich keinerlei Verpflichtung. Wir sitzen am Donnerstagabend in der Regel zusammen und besprechen gemeinsam alle möglichen Personalien, die am Wochenende relevant sind. Natürlich ist so eine Situation dann immer auch Fluch und Segen zugleich.
Aber wenn Torben Poppe mitspielt und in einem Spiel sechs Treffer erzielt, ist es doch eher ein Segen für Sie?Na ja, aber dann muss ich auf der anderen Seite auch einem Spieler erklären, dass er an solch einem Wochenende vielleicht mal in der dritten Mannschaft aushilft. Wichtig ist am Ende, dass die Spieler das verstehen und nachvollziehen können. Da habe ich aber ein sehr gutes Gefühl, dass da alle an einem Strang ziehen, und es uns gelingt, das zu vermitteln.
Ihr Eindruck von der Kreisliga Osterholz in dieser Saison?Im Prinzip habe ich die Teams, die da oben stehen, so auch dort erwartet. Wallhöfen hatte allerdings noch keinen Gegner aus der Spitzengruppe. Und der TSV Dannenberg ist für mich eindeutig die größte Überraschung, die hatte ich so nicht auf dem Schirm.
Und Ihre eigene Mannschaft?Da sind wir wirklich ganz zufrieden mit dem Auftakt. Man darf nicht vergessen, dass wir einige neue Spieler im Kader haben, sie zum Teil auch auf neuen Positionen zum Einsatz kommen. Außerdem spielen wir ein neues System, das muss sich alles erst einmal finden. Und am Ende muss man auch bedenken, dass wir schon gegen Lilienthal, Wörpedorf und Dannenberg gespielt haben. Nur Wallhöfen fehlt noch aus der Spitzengruppe.
Erklärt das vielleicht auch die relativ hohe Anzahl an Gegentoren?Sagen wir mal so: Wenn wir andere Gegner gehabt hätten, wären die 14 Gegentreffer definitiv viel zu viel. So sind es zwar immer noch zu viele, aber es relativiert diese Quote auf jeden Fall ein wenig.
Das bedeutet, Sie wollen nicht bloß um die goldene Ananas spielen in dieser Saison?Auf keinen Fall. Es ist definitiv unser Ziel, so lange wie möglich im Aufstiegsrennen mitzumischen. Und wer weiß, wie die Saison zu Ende gespielt wird? Wenn es am Ende nur eine einfache Runde gibt, ist da definitiv für einige Teams etwas drin. Auch für uns.
Das Gespräch führte Tobias Dohr.Enrico Berneking (42)
übernahm das Traineramt beim SV Blau-Weiß Bornreihe II zu dieser Saison. Mit dem Fußball-Kreisligisten belegt er aktuell Platz fünf.
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