
Hambergen. Der Countdown läuft. Zwölf Spiele noch, dann ist für Eric Schürhaus als Trainer des Fußball-Bezirksligisten FC Hambergen Schluss. Da er nicht absehen könne, wie stark er in Zukunft beruflich eingespannt sei, verkündete der 35-Jährige bereits in der Winterpause seinen Abschied. Lieber im Vorfeld einen klaren Strich ziehen, als irgendwann zu merken, dass eine weitere Zusammenarbeit schwierig aufrechtzuerhalten sei, argumentiert der Hamberger Trainer. „Ich kann nur zusagen, wenn ich das zu 100 Prozent gewährleisten kann“, erklärt Eric Schürhaus.
Schon während der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte konnte Eric Schürhaus die „Zebras“ nicht immer betreuen. Hinzu kommt, dass die Mannschaft bislang nicht ein Testspiel absolviert hat. Von einer unbefriedigenden Vorbereitung will der Hamberger Coach indes nicht sprechen. Eine Winter-Vorbereitung sei immer schwierig, sagt er. Allein witterungsbedingt. Als Alternative zum Training im Freien stünden nur wenige Hallenzeiten zur Verfügung, die in erster Linie der Leistungsdiagnostik dienten. Abgesehen davon sei er „schon fast traditionell“ die ersten beiden Januarwochen beruflich eingebunden. „Das war in den vergangenen beiden Jahren nicht anders gewesen“, sagt Eric Schürhaus, der insgesamt drei Wochen der Vorbereitung versäumte.
Wenn der FC Hambergen am 7. März sein erstes Pflichtspiel gegen die TuSG Ritterhude bestreitet, werden aber neun Vorbereitungswochen hinter ihm liegen. „Wir werden gut vorbereitet sein“, versichert der 35-Jährige. Zumal das Team in seiner Abwesenheit bei Co-Trainer Gürkan Ertas oder Teammanager Jan Horstmann in guten Händen waren. Und außerdem: „Zu meiner Zeit als Spieler haben die Trainer während der Vorbereitung nie etwas mit dem Ball gemacht – aber wir waren immer da, wenn es dann losging.“
Viel mehr als die Fitness (Schürhaus: „Da sind die Jungs gut im Saft“) bereiten dem Hamberger Coach die angeschlagenen Spieler etwas Sorgen. Nils Bonkowski (Knieverletzung) und Paul Meyer (Schambeinentzündung) drohen genau wie Maik Prigge längerfristig auszufallen. Gänzlich verzichten muss Eric Schürhaus zudem auf Boris Gerschkowitz, der die eigene Zweitvertretung verstärkt, um wieder mehr Spielzeiten zu bekommen. Und auch Gerrit Hamdy erbat sich, weil er kurz vor seiner Meisterprüfung keine Verletzung riskieren will, eine Auszeit. Kurzum: „Die Spielerdecke ist relativ dünn“, meint Eric Schürhaus. Zwar stand er durchaus mit einigen potenziellen Neuverpflichtungen in Kontakt, aber spätetstens, wenn es um die Freigabe gegangen sein soll, hätten sich die Transfers zerschlagen, so Schürhaus weiter.
Der 35-Jährige ist aber auch so überzeugt von seiner Mannschaft. Nicht wenige prophezeiten dem FC Hambergen nach den Abgängen einiger Leistungsträger wie Finn-Niklas Klaus, Simon Küstner oder Dennis Heineke eine schwierige Saison. Und sie behielten auch recht, allerdings nur zunächst. Denn nach einem schleppenden Saisonstart haben sich die Hamberger inzwischen auf den vierten Platz vorgearbeitet. Den Status eines Spitzenteams haben die „Zebras“ damit nach wie vor inne.
Was für die zweite Saisonhälfte möglich ist? „Wir werden die Saison nicht einfach so runterspielen, weil ich am Ende der Saison gehe“, stellt der ehrgeizige Coach klar. Er will sich mit dem bestmöglichen Abschluss verabschieden. Was das am Ende sein wird? Abwarten. „Es ist alles super eng da oben. Außerdem werden wir gleich zu Beginn gefordert sein. Wir spielen gegen Ritterhude, Heeslingen II und dann gegen Oyten, die auf ihrem Kunstrasenplatz top trainieren konnten. Das wird nicht leicht für uns“, gibt er zu bedenken. Platz drei sei aber noch durchaus im Bereich des Machbaren. Zumindest aber möchte Eric Schürhaus Fünfter werden. In den zwei vorausgegangenen Jahren hatte er jeweils die Vizemeisterschaft geholt.
Doch egal, welche Platzierung am Ende herausspringen wird: „Ich hinterlasse eine intakte Mannschaft“, sagt Eric Schürhaus. In der Tat zeugt die Zusage des kompletten Kaders von einem homogenen Gefüge beim FC Hambergen, von dem auch sein Nachfolger Julian Gelies profitieren werde. „Er wird sicherlich Inhalte meiner Arbeit übernehmen können“, meint Eric Schürhaus, der die Nachfrage, ob sein baldiges Ende der Mannschaft nicht einen zusätzlichen Schub verleihen könnte, sagt: „Es hat nie einen Reibungsverlust gegeben, von daher kann das schon durchaus möglich sein.“
Droht der Kaltstart?
Nachdem die Testspiele gegen den TSV Lesum-Burgdamm und den SV Blau-Weiß Bornreihe abgesagt werden mussten, lassen die Hamberger nichts unversucht, doch noch ein Testspiel zu absolvieren. Am kommenden Dienstag wolllen die „Zebras“ beim MTV Bokel antreten. Ob die Partie stattfinden kann, ist allerdings alles andere als sicher. Es ist auf einem Rasenplatz angesetzt. Dafür konnte Eric Schürhaus für dieses Wochenende einen Kunstrasenplatz in Bremerhaven organisieren, allein der Gegner muss noch gefunden werden. Was gar nicht so einfach ist, treten die meisten bereits zum ersten Pflichtspiel an. Schürhaus`Hoffnung: Fallen Partien ins Wasser - wovon auszugehen ist -, wären Gegner frei. „Wahrscheinlich werde ich ab Freitagabend ständig an der Strippe hängen“, vermutet der Hamberger Trainer.
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