
Osterholz-Scharmbeck. Dass beim VSK Osterholz-Scharmbeck in der abgelaufenen Saison 2018/2019 eine neue Zeitrechnung begonnen hat, unterstreicht der Blick auf die Kaderliste noch einmal ganz deutlich. Wo in den vergangenen drei Bezirksliga-Spielzeiten die Trainer oftmals nur einen Rumpfkader zur Verfügung hatten, setzte Oliver Schilling satte 32 Spieler in 32 Saisonspielen ein. Ohne Frage haben die Verantwortlichen bei den Kreisstädtern eine neue Situation geschaffen. Und das hat sich am Ende auch in den Ergebnissen widergespiegelt.
57 Punkte reichten am Ende für Rang fünf. „Wir haben vor der Saison gesagt, dass es egal ist, ob vier Dritter, Fünfter oder Siebter werden“, erinnert sich Oliver Schilling, „und so ist es auch tatsächlich. Der Platz im Endklassement interessiert mich wirklich nicht die Bohne. Wichtig war die Entwicklung der Mannschaft.“ Und mit der ist der VSK-Trainer durchaus zufrieden – aber eben nicht komplett.
„Wir haben in der Hinrunde über unseren Verhältnissen gepunktet“, sagt Schilling mit Blick auf die unglaublich starke Startphase der Saison. Nach dem 3:1-Auftaktsieg beim TV Oyten und der 1:2-Heimniederlage gegen den FC Hambergen blieben die Kreisstädter sage und schreibe elfmal ungeschlagen, holten dabei neun Siege und zwei Unentschieden. „Wir haben damals oft in der Schlussphase noch den Siegtreffer erzielt, das spricht natürlich für die Moral der Truppe, zeigt aber auch, dass wir in dieser Phase auch etwas Glück hatten“, erinnert sich Schilling. Er glaubte auch damals nicht ernsthaft daran, dass sein Team schon bereit für einen absoluten Spitzenplatz war.
Als dann drei Niederlagen am Stück gegen Etelsen, Pennigbüttel und Ottersberg folgten, war der (tabellarische) VSK-Höhenflug dann auch beendet. Und das war laut Schilling auch absolut in Ordnung so, denn: „Im Vergleich zu den Teams aus Etelsen, Hambergen oder Ottersberg besteht schon noch ein deutlicher Unterschied.“ Wo dieser lag, weiß der VSK-Trainer auch: „Uns fehlte einfach ein echter Knipser.“ Bester Torschütze war am Ende Eugen Zilke mit elf Treffern. „Mit einem Dennis Heineke hätten wir vermutlich noch 15 Punkte mehr eingefahren“, ist sich Oliver Schilling sicher, denn Chancen waren oftmals genügend vorhanden.
Ein entsprechender Knipser fehlt nun zwar auch im neuen Kader auf den ersten Blick, Schilling und sein Co-Trainer Frank Müller verfolgen aber ohnehin ein anderes Ziel. „Wir müssen Geschwindigkeit in unser Spiel kriegen“, sagt der VSK-Coach. Aus diesem Grund habe das Duo und Teammanager Markus Friedrichs vor allem junge Spieler mit ordentlich Tempo geholt. Luca Mischnick zum Beispiel, oder Ben Marlin Jessop. Vorne soll Tjerk Johanssen die Lücke schließen, die sich nach dem Abgang von Eugen Zilke auftut. „Der Junge weiß schon auch, wie das läuft vor dem Tor“, ist sich Schilling sicher. Gleichwohl ist dem VSK-Trainer durchaus bewusst, dass er auch im kommenden Jahr Geduld haben muss mit seinem jungen Ensemble, das durch mehrere A-Junioren ergänzt wird.
„Individuelle Schwächeperioden wird es immer mal geben. Die Jungs müssen aber vor allem verinnerlichen, dass das hier keine Wohlfühloase mehr ist. Vor meiner Zeit konnte sich ja fast jeder sicher sein, dass er immer spielt, weil der Kader zu klein war. Der Klassenerhalt war da natürlich eine richtig starke Leistung, aber wir wollen uns jetzt doch anderen Aufgaben stellen“, sagt Oliver Schilling.
Er ist sich bewusst, dass es auch im kommenden Jahr immer mal wieder unzufriedene Spieler geben werde – aber so müsse das eben auch sein bei einer Mannschaft, die sich nach vorne entwickeln und besser werden will. Auf eine feste Achse setzt Schilling aber dennoch in seinem Kader, und die soll im kommenden Spieljahr möglichst noch konstanter auflaufen. Zu dieser Achse gehört dann unter Umständen auch wieder ein Malte Vollstedt. Der Keeper plant, zur neuen Saison wieder voll einzusteigen. „Das wäre schon wichtig, wenn es da wieder einen richtigen Zweikampf gibt“, sagt Schilling, der in den 32 Saisonspielen gleich vier verschiedene Torhüter einsetzen und dabei mit Dustin Hirsch sogar mal auf einen Feldspieler zurückgreifen musste. „Alles in allem war die Saison absolut in Ordnung“, sagt Schilling. Soll wohl soviel heißen wie: Der erste Schritt ist getan, jetzt will der VSK den nächsten machen.
Die Kader-Übersicht: Hussain Taha (31/4), Dustin Hirsch (27/3), Patrick Hirsch (24/3), Sergej Baitler (23/4), Ali Dag (23/2), Evangelos Liouras (23/3), Steffen Brünjes (22/4), Eugen Zilke (21/11), Kevin Zilke (20/2), Mohamed Taha (20/3), Kevin Meier (18/0), Tobias Stöhr (18/1), Steffen Gardianczik (18/3), Juri Kiekhöfer (17/8), Dennis Knecht (16/1), Noah Hilse (16/1), Ercan Polat (16/2), Fabian Thiel (13/0), Felix Gartelmann (13/1), Lokman Abdi (12/4), Dennis Riemer (9/1), Abel Tsigab (9/0), Emmanuel Duah (8/4), Malte Vollstedt (7/0), Joshua van Osten (7/0), Pelle Buschmann (4/0), Alexander Sieve (4/0), Maximilian Dohme (2/0), Jelto Gerken (2/1), Moritz Helmke (1/0), Mirko Apsel (1/0), Dean Leskow (1/0) TD
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