
Grasberg. Ohne jede Chance sind die Handballer der HSG LiGra II im Vereinsderby gegen die HSG LiGra in der Bremenliga gewesen. Im Duell des vorherigen Spitzenreiters beim Zweiten stand es am Ende 19:40 (8:19). „Eine verdiente Niederlage. Das war ein Klassenunterschied. Natürlich wollen wir, dass die Erste aufsteigt, aber wir wollten sie ärgern. Das ist komplett in die Hose gegangen“, meinte Christian Arlt, Spieler der Zweitvertretung, angesichts des klaren Ausgangs. Die Demontage war aber auch ein Stück weit dem Fehlen von Eik Hapke, Benjamin Werther, Martin Thöne geschuldet. Arlt: „Unser Kreisläufer, unser Mittelmann und unser Torhüter – das sind drei absolute Stammspieler.“
Während Enttäuschung aufseiten der „Zweiten“ herrschte, machte sich beim neuen Tabellenführer Zufriedenheit breit. „Die Leistung war super“, bilanzierte Spieler Carsten Buschmann. „Mit der Leistung hätten wir auch gegen SVGO Bremen II (30:31) gewonnen.“ Mit Anpfiff der Partie dominierte LiGra das Geschehen und erspielte sich nach elf Minuten eine komfortable 7:0-Führung. „Zum einen hat Maik in dieser Phase stark gehalten, auf der anderen Seite konnten wir auf deren Tor Sturm laufen und mehrere Tempo-Gegenstöße verwandeln. Wir waren sehr präsent“, erfreute sich Buschmann. Arlt bemängelte: „Wir haben uns von dem schnellen Spiel anstecken lassen und Fehlpässe en masse gespielt. Dazu haben wir den Torwart eingeworfen und hundertprozentige Torchancen nicht genutzt.“
Auch danach war der Meisterschaftskandidat die überlegene Mannschaft und wusste die eigene „Zweite“ auf Distanz zu halten, auch wenn Buschmann bemerkte, dass die Zweitvertretung besser ins Spiel kam. „Für sie wurde es aber schwierig, wenn sie den Ball nicht in unserem Tor unterbrachten, weil wir deren Fehler mit Gegenstößen bestraft haben.“ Und Arlt kommentierte: „In dieser Phase sah es ganz ordentlich aus, zu diesem Zeitpunkt war die Partie noch nicht verloren.“ Obwohl die nominellen Gäste offensiv nun besser in Tritt kamen, stand die Deckung der „Ersten“ sattelfest.
„Wir haben wenig Chancen aus sechs Metern zugelassen. Es musste viel aus der Fernwurfzone gemacht werden. Das macht es für den Torhüter natürlich einfacher“, lobte Buschmann das Abwehrverhalten und die acht Gegentreffer zur Pause, bei eigenen 20 erzielten Toren.
Auch nach dem Seitenwechsel war der Titelkandidat weiter tonangebend. „Grundsätzlich war uns klar, dass bei uns viel über das Tempo geht“, sagte Buschmann. Mit einem 4:0-Lauf und der komfortablen Führung von 29:11 im Rücken (43.) war die Partie vorzeitig entschieden. „Anders als gegen SVGO Bremen II, als uns die technischen Fehler das Genick brachen, haben wir dieses Mal kaum welche gemacht. Diese Leistung müssen wir in die kommenden Partien mitnehmen“, so der Spieler der „Ersten“. Arlt verteilte derweil ein Extra-Lob an den Spitzenreiter: „Sie haben ihr komplettes Leistungsvermögen gezeigt, leider waren wir der Gegner. Selbst der Schiedsrichter hat angemerkt, dass unsere Erste in die Landesklasse gehört. Für uns heißt es jetzt, Mund abputzen und das nächste Spiel angehen, in dem wir leider wieder personell arg gebeutelt sein werden.“
HSG LiGra: Wiggers; Böschen (1), Albers (1), Thoden (4), Vetter (1), Schnaars (6/1), Semken (3), Hansel (4), Meyer (5), Richter, Ohlrogge (3), Janssen (3), Böttcher (9).
HSG LiGra II: Schulaew; Gronau (1), Berthold, Mathis Iwen, Rullkötter (3), Link (1), Arlt (4/1), Nanninga (1), Plöger (3), Lennart Iwen (2), David (2/1), Claus (2).
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