
Hambergen. Oliver Schilling, der Trainer des TSV Wallhöfen, wollte sich nach dem Elfmeterpfiff für die Gastgeber im Derby der Fußball-Bezirksliga 3 beim FC Hambergen zehn Minuten nach dem Pausentee gar nicht mehr beruhigen. Er beschwerte sich derart heftig über die Entscheidung, dass ihn Referee Marvin Hauschild der Anlage verwies. „Ich bin der Meinung, dass es kein Elfmeter war. Dadurch hat der Schiedsrichter das Spiel entschieden“, blieb Schilling auch nach der 1:3-Schlappe seiner Mannschaft bei seiner Auffassung.
In der strittigen Szene nahmen Sönke Schröder und Sergei Baitler Hambergens Frederik Nagel nach einem tollen Pass von Finn-Niklas Klaus in die Zange. „Ich weiß nicht genau, ob einer von uns beiden Nagel touchiert hat. Vielleicht kann man den Elfmeter geben“, urteilte Schröder. Während Finn-Niklas Klaus den Ball flach in die linke Ecke verwandelte, rannte Marvin Hauschild gerade zu Oliver Schilling, um den immer noch schimpfenden Coach zu stoppen. Klaus musste dann noch einmal ran und wählte wieder dieselbe Ecke. Wallhöfens Torwart Yannik Ahrens ahnte dies, richtete gegen den zu hart und platziert getretenen Strafstoß aber dennoch nichts aus.
„Ich habe bis dahin keinen großen Unterschied zwischen den beiden Mannschaften erkannt“, sagte Schilling. Die Gäste verteidigten in der ersten Halbzeit sehr tapfer und ließen hinten kaum etwas anbrennen. „Wallhöfen hat es kämpferisch gut gemacht. Uns fehlte aber auch die Frische im dritten Match innerhalb von einer Woche“, erklärte FC-Trainer Eric Schürhaus.
Dennoch hätten die Platzherren bereits im ersten Abschnitt in Führung gehen können. „Freddy“ Nagel scheiterte jedoch im Eins-gegen-Eins an TSV-Torwart Yannik Ahrens (17.). Nach einer vergebenen Chance von Finn-Niklas Klaus jagte Thilo Röper die Kugel kurz vor der Pause zudem freistehend über die Querlatte.
Nur zwei Minuten nach dem 1:0 schob Frederik Nagel die Vorentscheidung nach. Nach einem Zuspiel von Kevin Prigge behielt er alleine vor Ahrens die Übersicht. Nagel und Klaus verpassten direkt im Anschluss das 3:0. Dann ließ Hambergens Torsteher Timo Flathmann auf der anderen Seite einen nicht unhaltbaren Freistoß von Alexander Kück ins kurze Eck zum 1:2 für den Gast passieren (65.).
Nun glaubten die Schwarz-Weißen wieder an sich und drängten für ein paar Minuten auf den Ausgleich. Nennenswerte Gelegenheiten sprangen dabei aber nicht heraus. Dann fing sich der Favorit wieder. Yannik Ahrens drehte den Ball bei einem Schuss von Frederik Nagel stark um den Pfosten (72.). Fünf Minuten hiernach sorgte Finn-Niklas Klaus mit einem tollen Schuss in die lange Ecke zum 3:1 für die Entscheidung.
In der Schlussphase hätten die „Zebras“ den Vorsprung noch in die Höhe schrauben können. Yannik Ahrens sah bei einem Freistoß von Tim Denker in die kurze Ecke nicht gut aus, hatte aber Glück, dass das Spielgerät von seinen Händen an den Pfosten sprang (85.). Auf Vorlage von Finn-Niklas Klaus zwang Joker Oliver Pleuß Yannik Ahrens 180 Sekunden später zu einer Glanzparade.
„Gut gearbeitet, Finni“, lobte Schürhaus die dynamische Vorleistung seines Goalgetters, dem trotz seiner beiden Tore ansonsten längst nicht alles glückte. In der 89. Minute zog Klaus den Ball auch noch einmal am rechten Pfosten vorbei. Die letzte gefährliche Aktion hatte Sergei Baitler auf der Gegenseite. Timo Flathmann wehrte seinen Freistoß aus 30 Metern aber zur Ecke ab.
„Es war insgesamt kein gutes Spiel von uns. Durch die Steigerung in der zweiten Halbzeit haben wir uns den Sieg aber verdient“, resümierte Schürhaus. Sein Gegenüber Oliver Schilling ärgerte sich neben dem Elfmeter vor allem über die aus seiner Sicht fragwürdigen Gelben Karten in der ersten Hälfte gegen seine beiden Innenverteidiger Gina Luka Muskee und Sönke Schröder: „Das war völlig überzogen.“
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