
Hagen. Es geht wieder los, das Unternehmen „Klassenerhalt“ geht in die zweite Runde, wenn der FC Hagen/Uthlede an diesem Sonntag in die zweite Saisonhälfte startet. Der Fußball-Oberligist muss um 15 Uhr beim TuS Bersenbrück antreten, und mit Blick auf die Bilanz hätten es die Grün-Schwarzen im ersten Spiel des neuen Jahres eigentlich kaum besser treffen können. Aus den bisherigen vier Vergleichen gingen die Hagener nämlich ungeschlagen hervor. Ein gutes Omen?
Das wäre dann doch zuviel gesagt. Es bereitet Trainer Carsten Werde aber zumindest „ein gutes Gefühl“. Für den Kopf sei es jedenfalls kein Nachteil, gleichwohl es kein Selbstläufer werden wird, fügt Hagens Coach hinzu. „Ich schätze die Arbeit in Bersenbrück total. Es ist ein Verein, der ganz ruhig und strukturiert arbeitet. Und auch dadurch die drei, vier Leistungsträger, die sie im Sommer verloren haben, gut kompensiert hat“, erzählt Carsten Werde weiter.
Die positive Bilanz ist überdies mit Vorsicht zu genießen, verliefen die Spiele doch allesamt sehr knapp. Und ausgerechnet derjenige, der beim vergangenen Mal mit seinem Siegtor in der Schlussminute zum Matchwinner avancierte, fehlt diesmal. Marc Holler wird dabei nicht nur gegen Bersenbrück, sondern längere Zeit fehlen. Hagens Stürmer zog sich im Testspiel gegen die SG Aumund-Vegesack (siehe nebenstehenden Text) einen Außenbandriss zu. Trainer Werde rechnet mit einem Ausfall von zwei Monaten. „Das ist echt nicht schön“, betont Werde.
Marc Holler ist allerdings nur die Spitze einer langen Ausfallliste. Berendt Knoop (Knieverletzung), Mirko Franke (Fußverletzung), Christoph Müller (erkältet), André Stüßel (Trainingsrückstand), Yannick Becker (Gelbsperre) und Hussain Taha (Fußverletzung) stehen gegen Bersenbrück teils nicht zur Verfügung, teils ist ihr Einsatz sehr fraglich. Trotzdem ist Carsten Werde froh, dass es bereits an diesem Wochenende losgeht. Die Winterpause sei eine Zeit, die von vielen Unwägbarkeiten begleitet wird. Vornehmlich des Wetters wegen. Die Witterungsbedingungen waren aber nicht der Grund dafür, dass der FC Hagen/Uthlede nur vier Testspiele bestritt.
Und schon gar nicht lag es am Wetter, dass die Mannschaft von diesen vier Partien nur eine gewinnen konnte (6:0 gegen den Bremen-Ligisten Leher TS). Eine Ausbeute, zu der Trainer Werde klar sagt, dass sie „nicht zufriedenstellend“ ist. „Die Ergebnisse waren nicht gut. Wir haben auch in Testspielen den Anspruch zu gewinnen“, betont er. Gegen den Regionalligisten VfB Oldenburg (1:5) und gegen die beiden Bremen-Ligisten SC Borgfeld (2:3) und SG Aumund-Vegesack (4:4) habe man schlichtweg „zu fahrig“ agiert.
Die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte bezeichnet Hagens Coach dennoch als „sehr sauber“. Die Mannschaft habe in den Einheiten gut mitgezogen, ganz anders als noch im Sommer, als durchgängig immer wieder einige Spieler fehlten. In diesem Winter registrierte Carsten Werde während der Einheiten eine regelmäßig stattliche Beteiligung, sodass Elf-gegen-elf-Spiele untereinander ausgetragen werden konnten.
4:4 nach 4:0-Führung
Die Generalprobe verlief zunächst ganz und gar nach dem Geschmack von Trainer Carsten Werde. Im finalen Testspiel gegen den Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack spielte der Oberligist 35 Minuten wie aus einem Guss. Die 4:0-Führung – es trafen Finn-Niklas Klaus (1./32.) und Marc Holler (6./19.) – war Ausdruck einer bärenstarken Anfangsphase. Doch dann verletzte sich Stürmer Holler in der 35. Minute und das gute Spiel der Gäste war wie abgeschnitten. Nach der Pause diktierte ganz klar der Bremen-Ligist das Geschehen und kam nach den Toren von Abdullah Basdas (47.) und Poorya Torabi (52.) zu den schnellen Anschlusstreffern. In der Schlussphase markierten Alexander Schlobohm (78.) und Bashkim Toski schließlich den Ausgleich. Und hätte Yannick Kock im Tor der Hagener nicht ein weiteres Mal glänzend pariert, hätte der Oberligist auch mit einer Niederlage vom Feld gehen können. „Das wäre des Guten dann vielleicht doch ein bisschen zu viel gewesen. Die erste Halbzeit ging klar an uns, die zweite an Vegesack. Deswegen geht das Ergebnis auch in Ordnung“, erzählte Hagens Coach Werde hinterher. Gleichwohl war er nicht sonderlich erbaut über den Auftritt nach dem Wiederanpfiff. „Das muss gegen Bersenbrück auf jeden Fall besser werden“, meinte er.
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