
Pennigbüttel. Wie das nach einem feststehenden Abstieg so ist. Die einen sinken sofort zu Boden, die anderen starren ungläubig in die Leere, manche fliehen in die Kabinen. Die Spieler des SV Lilienthal-Falkenberg bildeten da keine Ausnahme, als der Schlusspfiff ertönte und der verpasste Klassenerhalt in der Fußball-Bezirksliga 3 Lüneburg damit traurige Gewissheit war. Nach der 0:1 (0:0)-Niederlage beim SV Komet Pennigbüttel fehlt den Gelb-Blauen genau ein Zähler zum Ligaverbleib.
Der war gegen abermals personell arg gebeutelte Pennigbütteler durchaus drin. Oder wie es Komet-Coach Marco Meyer hinterher gegenüber Lilienthals Interimstrainer Pascal Klinckradt ausdrückte: „Wir haben heute alles dafür getan, das Spiel zu verlieren. Natürlich nicht mit Absicht. Aber wir haben einfach keine Leute.“
Dass seine Rumpftruppe, in der viele angeschlagene Spieler aufliefen, dann auch noch bei knapp 30 Grad agieren musste, erschwerte das Ganze zudem. Und das merkte man dem Spiel dann auch prompt an. „LiFa“ begann stark, setzte die Lilahemden durch viel Laufarbeit ein ums andere Mal unter Druck und erspielte sich gute Chancen. So ließen Bertrand Bingana (15./Fernschuss), Tom Meierdierks (21./legte sich den Ball allein auf den gegnerischen Keeper zulaufend einen Tick zu weit vor) und Nils Koehle (21./schob aus spitzem Winkel knapp am Tor vorbei) vielversprechende Möglichkeiten ungenutzt. Dann kam die Trinkpause, in der Marco Meyer die Hausherren noch einmal neu auf die Lilienthaler einstellen konnte. „Wir haben von einem 4-4-2- auf ein 4-2-3-1 umgestellt, damit wir die Außen besser in den Griff kriegen“, erklärte Meyer. So hielten sich die Hausherren bis zur Pause zumindest schadlos.
Dass sich daran auch nach der zweiten Halbzeit nichts änderte, lag auch an den nicht mehr so druckvoll agierenden Lilienthalern. Der Auftakt war noch aussichtsreich, nachdem Bertrand Bingana den eingewechselten Yannick Niemann mit einem schönen Pass bedient hatte, der sich aber ebenfalls das Leder zu weit vorlegte und danach böse mit Keeper Ole Pasbrig zusammenkrachte. Der zum SV Blau-Weiß Bornreihe wechselnde Pasbrig musste daraufhin ausgewechselt werden – eine Verabschiedung der unschönen Art. „Wir hatten vor, ihn auszuwechseln, so war das aber nicht geplant“, erklärte Meyer, dessen Team lange nichts zuließ, ehe der von der Abwehr in den Sturm aufgebotene Hassan Jaber eine sehr gute Kopfball-Möglichkeit besaß, aber am ebenfalls stark reagierenden Philip Bötjer scheiterte (75.).
Es war nicht so, dass die Gäste auf die Führung drängten, dafür blieben sie vor allem im zweiten Abschnitt zu harmlos. Aber man konnte nicht behaupten, sie hätten nicht alles versucht. „Es war abgesprochen, dass wir ab der 75. Minuten aufmachen werden“, meinte Hassan Jaber hinterher. Zudem blieben alle offensivstarken Akteure auf dem Feld, und mit Serdar Sengul wurde noch ein weiterer Stürmer eingewechselt. Zudem stellten die Lilienthaler auf eine Dreierkette um – und wurden dafür jäh bestraft. Denn unmittelbar nach der Umstellung erreichte ein langer Pass Kontantinos Katsanos, der den freien Raum zehn Minuten vor Ultimo prompt zum Siegtor nutzte.
Zwar versuchten die Gäste noch einmal alles, um zumindest den Ausgleich zu erzielen, der in der Endabrechnung ja sogar womöglich noch gereicht hätte. Aber trotz der guten Möglichkeiten von Bingana (81./90.+3 Freistoß) und Hassan Jaber, dessen Schuss noch soeben von René Thiel vor der Linie geklärt wurde (85.), sprang nichts Zählbares mehr heraus. Was umso bitterer ist, da den SV Lilienthal-Falkenberg ein erzieltes Tor vor dem Abstieg bewahrt hätte. Sämtliche ebenfalls noch gefährdeten Konkurrenten verloren ihre Partien nämlich.
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