
Landkreis Osterholz. Dieser Schritt hatte sich angekündigt. Bereits Ende Oktober 2020 wurden bis auf die 1. Bundesliga sämtliche Tischtennis-Ligen aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen, nun entschied sich der Tischtennis-Verband Niedersachsen auf einer Videokonferenz gegen eine Fortsetzung der Saison 20/21 und für eine Annullierung der bisher absolvierten Partien.
Lange Zeit hatten sich die Verantwortlichen in Hannover mit diesem folgenreichen Beschluss schwergetan. Noch im vergangenen Dezember wurde trotz steigender Infektionszahlen zur Überraschung vieler mit dem 13. Februar sogar ein Restart-Termin publik gemacht, der aber letztlich nicht realisiert werden konnte. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die Spielzeit nur aus einer Halbserie bestehen würde, die allerdings nach neuer Wettspielordnung gewertet werden hätten können. Hierfür fasste der Verband zunächst auch eine Verlängerung der normalerweise im April endenden Saison bis in den Sommer ins Visier.
Nun aber schien zusätzlicher Druck von der Basis entstanden zu sein. Denn Anfang dieses Monats sprach sich eine überwältigende Mehrheit auf Kreis- und Bezirksebene für einen umgehenden Abbruch aus. TTVN-Präsident Heinz Böhne fasste die getroffene Entscheidung wie folgt zusammen: „Angesichts der zur Verfügung stehenden Zeit und der großen Unsicherheiten hinsichtlich der pandemischen Entwicklung halten wir es für richtig, die Saison abzubrechen. Neben dem Votum der Gliederungen kamen in den letzten Wochen auch aus unseren Mitgliedsvereinen verstärkt Forderungen nach einem Abbruch.“
Mit der Konsequenz, dass es keine Auf- und Absteiger geben wird. Alle Mannschaften erhalten in der neuen Spielzeit das Startrecht in der Liga, der sie zu Beginn der Saison 2020/21 zugehörig waren. „Das ist selbstverständlich unglücklich für die Vereine, die sich verstärkt hatten und zu Beginn der Saison auf einem guten Weg waren, aufzusteigen“, erklärt Rolf Grotheer, Vorsitzender des Tischtennis-Kreisverbands Osterholz, „diese erwartbare Entscheidung war jedoch nicht zu verhindern. Ich halte sie für vernünftig, wer kann schon mit Gewissheit sagen, dass wir im ersten Halbjahr überhaupt noch einmal die Sporthallen betreten können.“
Bei Bianca Hampel, Landesliga-Spielerin und gleichzeitig Vorsitzende der TuSG Ritterhude, war angesichts des niedersächsischen Beschlusses gar eine Art Erleichterung festzustellen: „Das ist das Beste, was man machen konnte. In meinen Augen hätte diese Entscheidung gar schon früher fallen können. Man darf schließlich nicht vergessen, dass bereits der Saisonstart unter sehr widrigen Umständen stattgefunden hat. Manche Spieler wurden von ihren Arbeitgebern aufgefordert, nicht am Spielbetrieb teilzunehmen. Andere taten dies aus gesundheitlichen Gründen nicht.“
Natürlich hat die Entscheidung auch Einfluss auf die Individualturniere, die grundsätzlich nicht nachgeholt werden. Ein Hintertürchen hält der Verband noch für die Senioren-Landesmeisterschaften offen, die eigentlich im März in Hatten/Sandkrug hätten stattfinden sollen. Primär will sich der Verband aber nun darauf konzentrieren, die Vereine bei der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes zu unterstützen. „Durch die Erfahrungen nach dem ersten Lockdown und die dabei entwickelten Hygienekonzepte sind wir zuversichtlich, einen Blitzstart hinlegen zu können, sobald es die Pandemiesituation erlaubt“, gibt sich Heinz Böhne zuversichtlich, weiß aber auch, dass man bezüglich schneller Hallenöffnungen von den Entscheidungen kommunaler Trägerschaften abhängig ist und hofft entsprechend auf die Unterstützung des Landes Niedersachsens und zugleich des Landessportbundes.
Auch Badminton-Saison ist beendet
Auch für die Badmintonspieler im Landkreis Osterholz herrscht nun Klarheit. Wie der Niedersächsische Badminton-Verband auf seiner Internetseite mitteilte, wird die Punktspielsaison 2020/21 abgebrochen. Die jüngste Verlängerung des Lockdown lasse nicht darauf schließen, dass der Spielbetrieb vor Ostern wieder möglich sein wird. Darüber hinaus stelle sich die Frage, wann die Städte und Kommunen letztlich ihre Sportstätten wieder öffnen.
Die Verantwortlichen im Vorstand und Spielausschuss des Verbandes hätten bis zuletzt gehofft, mit einer Einspielzeit von vier Wochen bis Ende Mai zumindest eine Halbserie absolvieren zu können. „Diese Möglichkeit sehen wir nun leider nicht mehr“, heißt es auf der Homepage. Daher hätten die Vertreter beider Gremien beschlossen, die Saison vorzeitig zu beenden und mit den Vorbereitungen auf die Spielzeit 2021/22 zu beginnen. Diese soll, so hofft der Verband, im September beginnen.
Auch für den Osterholzer Badminton-Fachwart Niko Lütjen war der Abbruch am Ende alternativlos. „Ich fand es gut und richtig, dass lange gewartet wurde. Aber normalerweise endet die Saison im Februar. Es wäre einfach nicht mehr gegangen.“ Zudem, so Lütjen, hätten einige Teams mittlerweile signalisiert, ohnehin nicht mehr antreten zu wollen - selbst wenn noch gespielt worden wäre. Inwieweit die Ranglisten-Turniere vom Saisonabbruch betroffen sind, wird von Fall zu Fall entschieden. Für Lütjen steht nun aber ohnehin erst einmal etwas anderes im Vordergrund: „Es wären alle einfach nur froh, überhaupt mal wieder zum Training in die Halle zu dürfen.“
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