
Herr Bolduan, was haben Sie gedacht, als Sie gehört haben, dass nach Gerd Buttgereit nun auch noch Oliver Schilling als gleichberechtigter Trainer zum FC Worpswede kommt?
Mario Bolduan: Ich hab das zuerst auch tatsächlich nur gerüchtehalber mitbekommen. Mein erster Gedanke war: Ja nee, is’ klar, das kann ja nur ‚ne Ente sein. Der Verein will jetzt schon das Sommerloch stopfen. Das ist quasi die Erdbeere auf dem Eisbecher, die nicht mal ansatzweise auf der Karte stand.
Mit anderen Worten, Sie waren ziemlich überrascht.Definitiv. Und irgendwie bin ich es auch immer noch. Es ist als Außenstehender ja erst einmal schwer vorstellbar, wie zwei solche Alphatiere sich arrangieren wollen. Sowohl Gerd Buttgereit als auch Oliver Schilling sind sehr dominante Trainer, von denen sich eigentlich keiner gerne in die zweite Reihe stellt.
Jetzt sind mittlerweile ein paar Tage vergangen, seit Sie wissen, dass es wirklich das Duo Buttgereit/Schilling beim FC Worpswede geben wird. Wie sehen Sie die Sache mit etwas Distanz?(überlegt) Das Ganze ist immer noch schwer greifbar. Es ist eine Konstellation, die ich so noch nicht erlebt habe und die auf diesem Niveau mit zwei derart präsenten Trainern auch selten anzutreffen ist. Wenn man überlegt, wo wir beim FCW herkommen, dann ist das wohl durchaus auch ein bisschen dekadent, jetzt plötzlich zwei solche Coaches aufzufahren.
Aber freut man sich nicht als Spieler auch ein bisschen auf solch eine Konstellation?Auf jeden Fall sind das jetzt zwei Trainer, die beide komplett für den Fußball brennen, die richtig Bock haben. In den vergangenen Jahren mussten die Worpsweder Trainer sich oft um Dinge kümmern, wo man sich fragen musste, ob das wohl eigentlich wirklich das Tätigkeitsfeld eines Coaches sein sollte. Aber sie waren hier eben sehr auf sich alleine gestellt. Insofern bietet diese neue Konstellation mit zwei Verantwortlichen viele Chancen und die Möglichkeit, sich viel mehr auf das Fußballerische zu konzentrieren. Ich halte sehr viel von Oliver Schilling als Trainer, wenngleich man ihn als Spieler einer gegnerischen Mannschaft schon als sehr, sagen wir mal, extrem wahrnimmt. Außerdem haben beide Trainer ein Top-Netzwerk und werden sicherlich einen schlüssigen Kader zusammenstellen. Insofern kann man sich bei all der Kuriosität durchaus vorstellen, dass das der Anfang von etwas Großem ist. Aber wie gesagt: Wirklich greifen kann ich es trotzdem noch nicht.
Das Gespräch führte Tobias Dohr.Mario Bolduan (35)
ist das Worpsweder Urgestein. Bereits mit 19 Jahren lief er für die 1. Herren auf. In 15 Jahren machte er so gut wie alles mit - vom Aufstieg in die Landesliga bis zum Abstieg in die Kreisliga.
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