
Osterholz-Scharmbeck. Dank einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt setzte sich der FC Hambergen im Bezirksligaderby beim VSK Osterholz-Scharmbeck letztlich verdient mit 4:0 durch und hielt so den Kontakt zu den Spitzenplätzen. In der ersten halben Stunde tat sich der Favorit vor 150 Zuschauern aber noch sehr schwer, da die personalgeschwächten Hausherren in der Defensive enorm diszipliniert auftraten – und sogar die besseren Gelegenheiten hatten: Nach einer schönen Flanke verzog Niclas Bertram aber freistehend im Strafraum (8.), in der 30. Spielminute traf er nach einem langen Einwurf nur das Außennetz.
Erst ab diesem Zeitpunkt wachten auch die Gäste auf, die bis dahin zwar mehr Spielanteile hatten, aber zu kompliziert agierten und so keine Gefahr erzeugten. Das änderte sich: Thilo Röper vergab im Duell mit VSK-Keeper Alexander Janosch die erste hochkarätige Chance der Gäste (35.). Nur eine Minute später stand Finn-Niklas Klaus nach einem Einwurf plötzlich frei vor dem VSK-Gehäuse, zielte aber knapp daneben. Auch vier Minuten später verpasste Klaus die Führung nur knapp, als er eine butterweiche Flanke des bärenstarken Boris Gerschkowitsch nur auf das Tornetz köpfte. Mit dem Halbzeitpfiff gingen die „Zebras“ dann aber doch noch in Führung: Nach einem gewonnen Zweikampf von Röper strebte Klaus alleine auf Janosch zu, spielte nochmals quer und da ein VSK-Verteidiger den Ball verpasste, hatte Frederik Nagel keine Probleme, die wichtige Führung zu erzielen.
Nach Wiederanpfiff kam der VSK dann noch mal mit Druck aus der Kabine und hatte auch die große Chance zum Ausgleich: Nach einem Zuspiel des besten VSK-Akteurs Patrick Brouwer brauchte Niclas Bertram bei der Ballannahme aber einen Moment zu lange, sodass Simon Küstner in höchster Not retten konnte (49.). In der Folgezeit merkte man dem VSK, bei dem einige Akteure aus der Reserve aushelfen mussten, die schwindenden Kräfte an und die Gäste bekamen das Spiel immer besser unter Kontrolle. Aufreger des Tages war der zweite Treffer der Gäste – beziehungsweise dessen Entstehung: Frederik Nagel rauschte da mit hohem Risiko in seinen Gegenspieler Joshua van Osten und bekam den Ball in der Folge auch noch an die Hand. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb jedoch stumm, Nagel bediente Jorit Bierwald und der netzte eiskalt zur Vorentscheidung ein (59.).
„Eigentlich wollte ich dazu nichts mehr sagen, aber das Tor ist gleich mehrfach irregulär. Wir haben in diesen Situationen kein Glück und damit war das Spiel gelaufen. In der ersten halben Stunde haben wir es aber wirklich gut gemacht“, ärgerte sich VSK-Trainer Torsten Just über die vorentscheidende Szene. Sein Gegenüber Eric Schürhaus sah das Ganze anders: „Wir haben da durch gutes Pressing einen Fehler erzwungen. Wenn der VSK nun wieder meint, sie hätten wegen des Schiris verloren, dann muss ich sie leider enttäuschen. Jeder, der das Spiel gesehen hat, weiß, dass sie Glück hatten, mit elf Mann vom Platz gehen zu dürfen“, konterte Schürhaus, der zwei rüde Grätschen von Heimspielern in der Schlussphase monierte.
Nach diesem Tor war die Partie zumindest entschieden, Hambergen dominierte, kreierte Chancen und belohnte sich auch. Zunächst traf erneut Jorit Bierwald nach Handspiel vom eingewechselten Hauke Sewtz vom Punkt (72.), nach einem tollen Angriff über mehrere Stationen sorgte Nagel mit einem Schuss unter die Latte dann für den sehenswerten Schlusspunkt (83.). Während VSK-Coach Just nach dem Spiel für die kommenden Wochen erst mal die Etablierung im gesicherten Mittelfeld ausgab, war Eric Schürrhaus mit dem Derbysieg sichtlich zufrieden: „In der ersten Halbzeit hatten wir unsere Probleme, haben das dann aber fantastisch korrigiert und eine super zweite Hälfte gespielt. Der Sieg ist verdient, und ich bin sehr zufrieden“, so der FCH-Trainer.
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