
Ritterhude. Wenn die TuSG Ritterhude dem Dritten der Fußball-Landesliga Lüneburg, dem Rotenburger SV, ein 0:0 abtrotzt, ist dies nicht selbstverständlich. So richtig glücklich sah TuSG-Coach Julian Geils aber zunächst nicht aus. Gleich nach dem Schlusspfiff fragte er Referee Felix Bahr, warum er denn den Freistoß für die Gastgeber in der dritten Minute der Nachspielzeit nicht mehr ausführen ließ. „Ihr seid doch sowieso mit einem Unentschieden zufrieden“, lautete dessen lapidare Antwort.
Geils fühlte sich beleidigt: „Ich will immer gewinnen.“ Alle Prophezeiungen des Übungsleiters stellten sich ein. Wie es Julian Geils vorausgesehen hatte, wurde es kein fußballerischer Leckerbissen. Die Gäste lauerten in der Tat in erster Linie auf Fehler des Heimteams. Außerdem erspielten sich die Platzherren tatsächlich nicht viele Chancen. Aber auch der Favorit kam nur selten gefährlich zum Abschluss. Es dauerte eine Viertelstunde, ehe Lukas-Dominik Heller Ritterhudes Keeper Nick Rode zu einer ersten Parade bei einem Freistoß aus 20 Metern zwang. Rode musste aus dem zweiten Team einspringen, da sich Timm Korge auf einer Kursfahrt befand und Lennart Zöller krank war.
Nach knapp einer halben Stunde wollte Lucas Chwolka den Ball durch die „Hosenträger“ von Nick Rode befördern. Doch der 20-Jährige schloss rechtzeitig die Beine und machte somit auch die zweite Möglichkeit für den Titelanwärter bravourös zunichte. Erst zehn Minuten vor dem Pausentee verzeichnete auch der Aufsteiger seine erste Gelegenheit. Der Kopfball von Winterneuzugang Dario Cordes ging aber deutlich vorbei. Cordes hinterließ einen recht guten Eindruck im defensiven Mittelfeld. „Dario hat dort gut gearbeitet“, bestätigte Julian Geils.
Etwas weiter vorne zu finden war Phil Knauth. Der Neuzugang vom SV Blau-Weiß Bornreihe zeigte dabei ebenso wie Pascal Kranz in vorderster Front bereits ordentliche Ansätze. „Pascal hing vorne oft ein wenig in der Luft und wurde nicht gut angespielt“, urteilte der Ritterhuder Übungsleiter. Der neue Mann vom FC Hagen/Uthlede hatte etwas überraschend den Vorzug vor Marcel Meyer erhalten. Neun Minuten vor der Pause musste RSV-Torsteher Henner Lohmann bei einem Schuss von Marco Grahl erstmals eingreifen.
Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff lenkte Nick Rode einen Kopfball von Toni Fahrner mit einer starken Reaktion über die Querlatte. Auf der anderen Seite deutete Dario Cordes an, dass er auch mal schnell über den Flügel nach vorne preschen kann. Toni Fahrner musste bei den Rotenburgern einen aussichtsreichen Sprint abbrechen, weil er sich dabei eine Zerrung zuzog (78.). In den Schlussminuten holten die Gäste zu einer großen Offensive aus.
In der ersten Minute der Nachspielzeit leistete sich Nick Rode dann seinen einzigen Bock, der aber hätte folgenschwer enden können. Er schlug erst eine Kerze im eigenen Strafraum und rutschte dann auch noch aus. Der sehr agile Lucas Chwolka setzte zu einem Fallrückzieher an. Niklas Tröger schlug die Kugel aber von der Linie. „Ich bin gleich zu Niklas gegangen und habe mich bei ihm für die Rettungstat bedankt“, informierte Rode. Jannis Niestädt vergab noch zwei weitere Möglichkeiten für den Gast. „Zum Schluss hatten wir auch ein bisschen Glück“, räumte Julian Geils ein. Dennoch habe er den Punkt als verdient empfunden – und hätte am liebsten natürlich sogar noch gewonnen.
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