
Ritterhude. Die schlimmsten Befürchtungen blieben den Tischtennis-Damen der TuSG Ritterhude zwar erspart, einen Klassenunterschied mussten sie bei der deutlichen 1:8-Niederlage beim Oberliga-Tabellendritten TSV Watenbüttel dennoch konstatieren. Die 17-jährige Katja Schneider bestätigte ihre aufsteigende Formkurve der vergangenen Wochen und erzielte den Ehrenzähler für die Gäste.
Eine gute Dreiviertelstunde war erst gespielt, als die Hammestädterinnen beim Stand von 0:4 einer Pleite im Eiltempo ins Gesicht sahen. Silke Kästingschäfer/Katja Schneider hatten es zuvor verpasst, in ihrem Doppel für einen Achtungserfolg zu sorgen. Das Duo vergab zwei Chancen zu einer möglichen 2:1-Satzführung. Parallel besaßen Elisa Oerding und Svenja Schmitt etwas Pech, gegen die stärkere, sehr eingespielte TSV-Kombination antreten zu müssen. Die Ritterhuderinnen wurden in diesem einseitigen Match oftmals bereits frühzeitig mit platzierten, temporeichen Bällen erwischt.
Die hohe Geschwindigkeit von Watenbüttels Nummer eins Joanna Jerominek konnte Svenja Schmitt anschließend auch im Einzel nicht mitgehen. Für ein spannenderes Match unterliefen der TuSG-Nummer zwei auch zu viele Returnfehler. Am Nachbartisch wirkte Elisa Oerding verunsichert. Ihr Vorhandaufschlag besaß nicht die gewünschte Präzision, sodass sie ihre gewohnten Abläufe kaum verfolgen konnte und gegen die gefühlvoll agierende Linkshänderin Annette Blazek auf verlorenem Posten stand.
Als Katja Schneider mit 0:2 nach Sätzen gegen die bis zu diesem Zeitpunkt klar dominierende Margit Jeremias zurücklag, schien der trostlose Nachmittag aus Gästesicht eine Fortsetzung zu finden. Doch die erfahrene TSV-Akteurin, die beidseitig mit einer kurzen Noppe spielt, brachte Schneider mit zahlreichen Fehlern im dritten Durchgang wieder zurück in die Partie. „Ich wusste nun, dass es eine Frage der Konzentration werde würde und ich mich nicht aus der Ruhe bringen lassen darf“, erklärte Schneider, der auch einige starke Treibschläge gelangen, später. Im fünften Satz hatten beide Spielerinnen Matchbälle, ehe Schneider nach einer zu lang geratenen Vorhand ihrer Kontrahentin zum 13:11 jubeln durfte.
Im unteren Paarkreuz befand sich das Schlusslicht tatsächlich auf Augenhöhe, denn auch Silke Kästingschäfer bot energisch Paroli. Gegen Sarah-Christin Behrens, die zu Tostedter Zeiten einst sogar zu einem Bundesliga-Einsatz gekommen war und durch eine gewaltige Rückhand überzeugte, haderte das TuSG-Urgestein jedoch mit zu vielen Aufschlagfehlern, die letztlich den Ausschlag gaben. Es war aber augenscheinlich, dass die Gäste jetzt angekommen waren, denn auch Elisa Oerding steigerte sich in ihrem zweiten Einzel deutlich und stand gegen Joanna Jerominek, der laut Bilanz aktuell viertbesten Oberliga-Spielerin, kurz vor dem Erreichen des Finaldurchgangs. Zahlreiche Rallyes aus der Halbdistanz prägten die sehenswerte Begegnung.
Das Punktspiel näherte sich jetzt aber doch schnell dem Ende, da Svenja Schmitts Vorhand gegen Annette Blazek streikte, und sie auch einen 7:1-Vorsprung im dritten Satz nicht über die Ziellinie brachte. Trotz eines schnellen 11:7 war Silke Kästingschäfer in der anderen Box ein persönliches Erfolgserlebnis nicht vergönnt. Margit Jeremias erzielte mit ihren langen Aufschlägen und der nachgedrückten Noppe echte Wirkungstreffer. „Wir sind nicht enttäuscht. Mit diesem Ausgang musste man beim Regionalliga-Absteiger nun mal rechnen“, stellte Silke Kästingschäfer klar.
TSV Watenbüttel – TuSG Ritterhude 8:1
Jeremias/Behrens – Kästingschäfer/Schneider 3:1 (11:6, 8:11, 14:12, 11:1); Jerominek/Blazek – Oerding/Schmitt 3:0 (11:8, 11:3, 11:7); Jerominek – Schmitt 3:0 (11:3, 11:4, 11:8); Blazek – Oerding 3:0 (11:7, 11:6, 12:10); Jeremias – Schneider 2:3 (11:5, 11:7, 5:11, 9:11, 11:13); Behrens – Kästingschäfer 3:1 (11:5, 10:12, 11:2, 12:10); Jerominek – Oerding 3:1 (5:11, 11:2, 11:5, 14:12); Blazek – Schmitt 3:0 (11:3, 11:8, 12:10); Jeremias – Kästingschäfer 3:1 (7:11, 11:4, 11:9, 11:3) FM
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